Letzte Folge der Erzählungen vom Wiesengrund !!!

In dieser Kolumne berichtet unser Imkerkollege Wolfram Simonsen in lockerer Folge und in seiner eigenen Art über sein Imkerdasein und seinen Bienenstandort Wiesengrund. Die Verantwortung für den Inhalt und die Gestaltung dieser „Geschichten“ liegt einzig und allein bei ihm. Wir wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre seiner Erzählungen.                                                                                                                                         Die Folgen erscheinen in umgekehrter Reihenfolge, sodass die aktuellste immer oben steht und Interessierte sich bei Bedarf die früheren Folgen noch einmal anschauen können bzw. „Neuleser“ keine Folge verpassen. (E.E.7.8.2016)

 

Geschichten aus dem Wiesengrund

C 20170411  26. und letzte Folge

In den Aachener Nachrichten vom Dienstag, dem 11. April 2017 kann man auf Seite 5 der Tageszeitung einen Beitrag zum Bienensterben lesen.

Das Thema ist uns nicht neu. Wer sich für die Art und Weise dieses Bienensterbens interessiert, braucht nur ein bißchen in den Beiträgen dieser Kolumne blättern, um den Beobachtungen Simon Havelkes zu folgen. Er hat es direkt gesehen und beschrieben. Den meisten Imkerinnen und Imkern entgeht dieses besondere Verhalten der Bienen, weil sie selten oder gar nicht zur entscheidenden Stunde vor Ort sein können: Die Bienen fliegen zur ‚Unzeit‘ heraus und kehren nicht wieder zurück. Entweder  erfrieren sie oder finden desorientiert den Weg nicht mehr nach Hause. Im Endeffekt verwaist der Stock allmählich und der übrig gebliebene Rest um die Weisel herum ist mangels Masse nicht in der Lage, zu überleben. Die Beute wird relativ sauber hinterlassen. Es findet sich auch kein signifikanter Totenfall am Boden.

Es hat sich – unabhängig von Meinungsäußerungen aus der Pestizid Industrie – herausgestellt, dass die hoch giftigen chemischen Substanzen die eigentlichen Verursacher des Bienensterbens sind. Da gelten keine irreführenden Ausreden, wie beispielsweise bestimmte  Argumente über unsachgemäße Ausbringungspraktiken. Die Chemie killt nun mal Insekten. Dafür werden die Mittel explizit hergestellt. Wissenschaftler haben sich ordentlich ins Zeug gelegt, um mit hoch wirksamen Mitteln die Agrarindustrie zu beliefern. Innere und äußere Kontamination mit bestimmten Pestiziden dezimiert das Leben vieler Insekten. In sublätalen Dosen können die Substanzen neurotoxisch wirken und Verhaltensveränderungen verursachen, die zu einen sekundären Exitus führen. Wie wollen die Bienen in einer uns verständlichen Sprache ihr Leid klagen? Sie sterben still und zeigen es lediglich mit ihrem Tod an. …

Als Simon nach einer Futtersubstitution an alle Völker innerhalb kurzer Zeit alle Bienen verloren hatte, war für ihn die Beweislage klar. Die Varroa konnte es mit Sicherheit nicht sein, denn es starben auch diejenigen, die nachweislich vorher und nachher so gut wie Varroen frei waren. Alle zwanzig  Völker  hatten vor der Suspension beste Überwinterungs Chancen. Sie waren stark und gesund.

Bei seinen nachträglichen Bemühungen um die Ursachen Nachweise kam leider kein hilfreiches Feedback. Dafür braucht es auch eine Lobby … Wollte er für sich alleine die Erkenntnis gewinnen, woran die Bienen verstorben sind ? Die hatte er längst bekommen. Im übrigen ist das Problem nicht ein hausgemachtes eigenes, sondern ein weltweit allgemeines. Heute lesen wir es in der Zeitung, und später wissen wir, dass die verpesteten Ackerböden auch unserer Gesundheit schaden, wenn wir unser tägliches Brot essen …

Die Geschichten vom Wiesengrund orientierten sich – wie an einem roten Faden geführt – um das Leben der Bienen und die Ereignisse und Geschehnisse mit diesen. Es hat ziemlich hoffnungsvoll mit dem Einzug eines Schwarms unter den Augen seiner Mitimkerinnen und Imker am 07. Mai 2016 im Wiesengrund angefangen und endet mit dem Tod aller Bienenvölker. Es gibt nichts mehr darüber zu erzählen. Es ist ein logisches Ende. Simon will mit diesen etwas ernüchternden Schlussworten keineswegs seine lieben Imkerfreunde – bzw. freundinnen vergrämen oder verunsichern, sondern ihnen verstärkt Mut machen, dass sie an der Imkerei dran bleiben. Es lohnt sich jedenfalls immer, im Sinne einer  renaturierten Welt, Kraft einzusetzen. Es ist viel zu tun: Packen wir’s an !

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C 20170204  25. Folge

14.12.2016  Kontrolle im Wiesengrund

Lfd. Nr.       Volk                     Datum                 Bemerkungen

1 WS 1 14.12.16 leben
2 WS 2 14.12.16 leben
3 WS 3 14.12.16 leben
4 WS 4 14.12.16 leben
5 WS 5 14.12.16  leben
6 WS 6 14.12.16 winziger Rest
7 WS 7 14.12.16 leben
8 BB 1 14.12.16 ?
9 N 1 14.12.16 tot
10 Ost 2 14.12.16 leben

 

Die Februarsonne meint es freundlich. Die aufsteigende Jahreszeit zeigt sich mit ersten frühlingshaften Impressionen. Die neu gestaltete Imkerzeitschrift ‚bienen & natur‘ hat sich hübsch eingekleidet. Da findet man gleich hinter der Umschlagseite ein nettes Cartoon von BUTZ, und auf der Seite 1 im Editorial einen Beitrag von Dr. Jürgen Schwenkel. Er beschreibt das mysteriöse Bienensterben ähnlich, wie es auch Simon erlebte. Die Symptomatik gleicht sich. Es bleiben Fragen nach der oder nach den rätselhaften Ursachen offen. Simons Verdacht erhärtet sich von Mal zu mal, wenn andere Imkerinnen oder Imkerkollegen über ihre Verluste berichten. Einen Teil seiner Bienenvölker hat er direkt vor Ort im Garten und kann zu jeder Tages- und Nachtzeit Kontrollgänge machen. Jetzt rührt sich nichts mehr. Aber kurz vor deren Exitus beobachtete er Bienenausflüge zur Unzeit. Bei 5 Grad Tagestemperatur flogen sie sporadisch hinaus und kehrten nicht mehr zurück. Dieses Verhalten konnte er bei  a l l e n  Völkern beobachten. Auch bei denen, die nicht im Siebenstern standen. Es erinnerte ihn an jenen spektakulären Fall in der Seeschifffahrt, als die Arktis Expedition unter John Franklin ( V 11.06.1847 vor der King-William-Insel in Kanada) an Ernährungs- Mangelerscheinungen und Vergiftungen zugrunde ging und nicht mehr den Weg nach Hause fand & siehe auch:

https://www.google.de/?gfe_rd=crHYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=SNCVWOL-E6Xi8Af1wZzAAQ#q=john+franklin“&HYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=SNCVWOL-E6Xi8Af1wZzAAQ#q=john+franklin“ei=SNCVWOL-E6Xi8Af1wZzAAQ#q=john+franklin

„Was veranlasst die Bienen zu solchem Verhalten?“ fragte sich Simon.

Er konnte sie weder zurückrufen noch belehren oder einsperren. Sie verhielten sich a typisch. Auf Dauer muss so etwas zum Verwaisen des gesamten Volkes führen.

„…und warum finde ich keine tote Königin im Gemülle oder im letzten erfrorenen Bienenrest?“

Das waren entscheidende Indizien für die Art und Weise des Völkeruntergangs. Ihm kam es vor, als seien die Immen unter irgendeiner Droge irrsinnig geworden und hätten ihre natürlichen Sinne verloren und sich aus unbekannten Gründen nach und nach aus der schützenden Gemeinschaft entfernt. Und was ist mit der Königin? Ob sie ebenfalls dieser Desorientierung anheim gefallen  und auch ausgeflogen ist? Das konnte Simon nicht beweisen. Doch er hatte gut beobachtet und war sich einigermaßen sicher, dass der Bienentod so ähnlich passiert sein musste. Obwohl solche Beschreibungen kein eindeutiges Indiz für eine bestimmte Ursache sein können, liefern sie doch einen neuen Denkansatz und eine mögliche Spurensuche in bestimmte Richtung.

Die Anwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft ist kein Geheimnis. Sie finden definitiv statt. In unserer Imkerzeitschrift kann man den aufschlussreichen Artikel von Thomas Radetzki  ‚Glyphosat im Honig‘ lesen. Es geht bei der Vermarktung letztlich nur noch um die Unterschreitung der Schwelle der vom Lebensmittelgesetz vorgeschriebene Toleranzgrenze. Die lässt sich gegebenenfalls höher schrauben. Dass sich Pestizide im Honig befinden – auch im herkömmlichen ‚Ökohonig‘, – ist vollendete Tatsache. Die Nachweise sind nach den Angaben aus dem Bericht schlüssig belegt. Simon fühlte sich deswegen nicht veranlasst, seinen Honig  nach Pestizid Rückständen untersuchen zu lassen, und er wiegte sich auch nicht in dem Glauben, dass sich keine diesbezüglichen Schadstoffe darin befinden. Die Ursachenforschung muss sich seiner Meinung nach auf die industrielle Zuckerherstellung konzentrieren. Die Bienen bekommen Haushaltszucker im Bedarfsfall als Substitution. Das gehört zur imkerlichen Praxis. Bisher sind Simon noch keine Berichte zur Kenntnis gekommen, dass Industriezucker auf etwaige Begleitstoffe aus der landwirtschaftlichen Pestizid Behandlung untersucht wird. Er geht aber davon aus, dass solche Untersuchungen immer zum Standard zugelassener Lebensmittel gehören. Doch wieweit diese öffentlich gemacht werden, steht auf einem anderen Blatt … Dahinter könnte sich der Teufel verstecken! Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass unsere täglichen Lebensmittel frei von Schadstoffen sind. Es wäre eine interessante Maßnahme, mal den Haushaltszucker auf Glyphosat und Konsorten zu überprüfen. Wenn die Nachweise signifikant hoch sein sollten, dann hätten wir den geheimnisvollen Mantel um das große Bienensterben ein bißchen gelüftet. Es wäre ergänzenderweise sinnvoll,  nicht nur den Honig, sondern auch den gängigen Haushaltszucker auf unerwünschte Inhaltstoffe von einem zuverlässigen unabhängigen Labor untersuchen zu lassen.

Nach seinen Recherchen am 04. Februar 2017 bei seinen Bienenvölkern in Kelmis meldete sich keines mehr auf seine Klopfzeichen. Auch sie waren an den Folgen des vergifteten Futters verendet. So etwas war ihm in seinem ganzen Imkerdasein noch nicht widerfahren. Die einzige Hoffnung liegt jetzt nur noch auf WS 1 im zweiten Bienenbaum, denen er aus unpraktischen Gründen keine Futtersubstitution hat zukommen lassen können.

„Soll ich mit den Bienen aufhören oder weitermachen?“ fragte er sich. Er wollte erst mal die Zeit abwarten und  dann Kontakt zu seinem Imkerverein mit der Frage aufnehmen, wie er sich verhalten soll und was  im Allgemeinen zu tun ist.

Im gleichen Atemzuge zu seinen Erfahrungen am Bienenstand erreicht ihn gerade eine Petition vom SumOfUs Team :

 

Imker kämpfen vor Gericht gegen die Pestizid-Lobby –  aber in der entscheidenden Phase droht ihnen jetzt das Geld auszugehen. Wenn dieser Kampf verloren geht, ist das ein Todesurteil für die Bienen – mit verheerenden Folgen für uns alle. Bitte helfen Sie mit, diesen wichtigen Gerichtsprozess zu gewinnen, um die Bienen zu retten. Und sie brauchen unsere Hilfe.

Die Imker kämpfen dafür, dass drei Bienenkiller-Pestizide weiter verboten bleiben, die von der EU-Kommission nach langem Kampf vom Markt genommen wurden. Die Chemiekonzerne setzen alles daran, das Verbot zu kippen. Der Prozess geht in die heiße Phase, und der Ausgang ist im Moment völlig offen.

Das Verfahren ist teuer und im entscheidenden Moment geht den Imkern jetzt das Geld aus. Sie brauchen dringend Ihre Hilfe, um diesen Gerichtsprozess zu gewinnen.

Wenn wir diesen Prozess verlieren, können Bayer &Co in Europa wieder ihre Bienenkiller verkaufen. Es wäre das Todesurteil für die Bienen. Mit Ihrer Hilfe können wir dieses Horrorszenario noch verhindern — mit Ihrer Spende kann die Imker-Allianz die Top-Anwälte bezahlen, mit denen wir Bayer und BASF besiegen können.

Wir müssen alles dafür tun, die Bienen zu schützen: Mehr als eine Milliarde Jobs hängt an den kleinen Bestäubern, ein Drittel der weltweiten Nahrungsversorgung ist von ihnen abhängig.

Die Pestizide aus der Klasse der Neonikotinoide sind für Bienen tödlich. Erst letzte Woche enthüllte eine Studie, dass die Chemikalien noch gefährlicher sind, als es zum Zeitpunkt des Teil-Verbotes durch die EU bekannt war.

Umso wichtiger ist es, dass dieses Verbot nicht gekippt wird. Die Arbeit der Allianz der „BeeDefenders”, einer Vereinigung von Imkern und unabhängigen Wissenschaftlern, ist entscheidend  im Kampf gegen die Pestizid-Lobby. Furchtlos stellen sie sich Bayer, Syngenta und BASF entgegen — mächtigen Konzernen, die mit ihren Lobbyverbänden Druck auf die EU-Kommission ausüben. Jetzt brauchen sie unsere Hilfe!

Wir werden zwar niemals so viel Geld haben wie große Konzerne. Aber SumOfUs-Mitglieder wie Sie haben schon oft bewiesen, dass wir es mit jedem aufnehmen können, wenn wir zusammenhalten.

Hunderttausende von uns haben Frankreich dazu gebracht, als erstes Land die Bienenkiller-Pestizide komplett zu verbieten. Wir haben Imker zu Bayers Hauptversammlung geschickt und die Konzernchefs mit den Folgen ihrer Pestizide konfrontiert. Und wir haben Baumärkte weltweit dazu gebracht, Neonikotinoide aus ihrem Sortiment zu streichen.

Auchfür dieses Jahr haben wir große Pläne: Wir arbeiten daran, dass als nächstes Land Kanada Neonikotinoide verbietet. Wir wollen die Verbote in Europa ausweiten und noch mehr Handelsketten dazu bringen, keine Bienenkiller mehr zu verkaufen.

Wir werden weiter unabhängigen Bienenforschern wie Jonathan Lundgren beistehen, die von der Industrielobby attackiert werden — und die “BeeDefenders Alliance” bei ihrem Kampf vor Gericht unterstützen.

 

Angesichts der Tatsache, dass in einem ungleichen Kräfteverhältnis hier an Fronten gekämpft wird, wo es um die Existenz der Bienen geht, versucht Simon aus der Perspektive des betroffenen Imkers den Gesamtüberblick zu bewahren, um sich sein eigenes Urteil zu bilden. Die Sache bekommt nämlich eine viel größere Dimension, als      n u r   den Aspekt des Bienensterbens … Doch darüber wollte er jetzt noch nicht schreiben, sondern die Zeit ein wenig abwarten, um dann bei passender Gelegenheit seinen Kommentar abzugeben.

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C 20170120  24. Folge

Der Durchgang ins neue Jahr 2017 war mit der ungeminderten Kraft aller Silvesterraketen, mit allen Böllern und Knallern, mit allen Jubelrufen und mit allen guten Neujahrswünschen in der üblichen Art und Weise über die Bühne gegangen. Das hatte er eigentlich all die Jahr so oder ähnlich erlebt, solange sich Simon an Silvester erinnern konnte. In den letzten Jahren ist die Knallerei jedoch stärker geworden, das Pyrofeuerwerk hat an Volumen und Farbe zugenommen, und die  Leute kaufen das Zeug in den Tagen vor dem Jahreswechsel in abgepackten Gebinden problemlos an allen Kassen der großen Discounter. Die Umsätze für Pyrotechnik steigen jedes Jahr.  Ein lukratives Geschäft.

„ Wo soll das noch hinführen?“ fragte sich Simon.

Er gönnte den Menschen die Freude, wenn sie sich wirklich freuen. Er war kein Miesepeter. Er hatte ja auch irgendwie Spaß an den bunten Girlanden und dem feurigen Himmelszauber, doch innerlich nagte immer ein Zweifel, ob die mit viel giftiger Chemie belastete Ausgelassenheit sich nicht auch mal ins Gegenteil umkehren könnte, wenn die Schadstoffe auf heimliche Weise zurückkehren und unsere Lebensqualität mindern. Für die Tierwelt ist Silvester ohnehin eine Zumutung. Na ja, wir nehmen’s nicht so genau, wenn irgendein Piepmatz vor Schreck einen Herzschlag kriegt und unbemerkt irgendwo im Frost verendet. Bei den eigenen Haustieren kriegen wir das schon eher mit. Viele unserer treuen Vierbeiner haben bereits Erfahrungen aus früheren Jahren mit Knallkörpern und geraten zu Silvester in Panik, wenn das Spektakel beginnt. Es dauert ja gerade mal ’ne gute Stunde oder so, und dann ist die Sache erledigt. Der Qualm verzieht sich.  Die ausgebrannten Kartuschen werden mit dem anderen zurückgelassene Utensil von der Müllabfuhr in den  nächsten Tagen rasch beseitigt. Wir haben als Steuerzahler und Grundbesitzer für diese Reinigungsarbeit bezahlt, dann können wir uns so einen Spaß auch mal erlauben … Okay. Aber dann bleiben doch immer noch irgendwelche Altlasten heimlich in den Winkeln und Ecken zurück, die das neue Jahr nicht hinweg fegt: Die maroden Atommeiler, die im Boden und überall fest sitzenden Pestizide, die Klimaveränderung, die fragwürdigen politischen Gesinnungen, die Kriege, die Hungersnöte, die Überpopulationen, die Völkerwanderungen und noch viele andere unsagbare Leiden der Menschheitsgeschichte, die sich nicht verdrängen lassen … und natürlich das große Bienensterben.

„Okay, das Leben ist Bewegung und ohne Bewegung funktioniert Leben nicht.“ sprach Simon zu sich selbst. „So gehört alles, was in der Welt geschieht, zum Leben, auch wenn es manchmal untragbar scheint.“ Mit dieser Einsicht konnte er besser zurecht kommen. Er hatte einen herben Verlust von 10 Bienenvölkern auf dem Stand in der Klemensstraße hinnehmen müssen, aber das warf ihn keineswegs aus der imkerlichen Bahn. Es existieren im Wiesengrund noch ein paar lebende Völker, von denen er zur rechten Zeit wieder Ableger bilden wird. Er steht ja nicht ganz ohne da …

Den Jahreswechsel hatte Simon diesmal in aller Stille in einem beschaulichen Winkel in Rheinland Pfalz erlebt, oder anders formuliert,  die ‚Rauhnächte‘ inmitten freundlicher Menschen verbracht. Die Pfälzer Gegend ist eine hügelige Mittelgebirgsformation mit schönen lauschigen Plätzen. In den Tagen nach Weihnachten war der Boden allerorten hart gefroren, und dann fiel der Himmelstau ganz zart und fast unmerklich herab und verzauberte über Nacht ein Jegliches in strahlendes Blütenweiß. Nichts war ausgenommen. Die Landschaft kleidete sich als Märchen. Es dauerte zwei Tage, dann war die Herrlichkeit wieder verweht.

Rechtzeitig im Januar kam die Februar Ausgabe NATUR des Magazins für Natur, Umwelt und besseres Leben per Post ins Haus. Beim ersten Durchblättern las Simon auf Seite 41 einen aktuellen Artikel über Bienen. Die Zeitschrift wird von einer verantwortungsbewußten Redaktion herausgegeben und die literarischen Beiträge sind wissenschaftlich begründet. So ergab sich zufällig wieder eine Verknüpfung zu Beobachtungen, die auch er bei seinen Bienen gemacht hatte. Damit die Aktualität zur Ursachenforschung des Bienensterbens weiter ein Thema bleibt, übernimmt Simon den Artikel wortgetreu aus der Vorlage:

 

Von Mund zu Mund

 

Im Winter 2014/15 starben in Österreich – je nach Region –  bis zu 50 % aller Bienenvölker. Hauptauslöser dieses Bienensterbens soll aber nicht, wie bisher vermutet, der Pestizid Einsatz in der modernen Landwirtschaft sein. Ob die Bienenvölker überleben, hängt maßgeblich von der Belastung durch die Varroamilbe, einen Blut saugenden Parasiten, und die von ihr verursachte Infektion mit dem Flügeldeformationsvirus ab, – so das Institut für Virologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Zur Erforschung des Virus wurde dort mithilfe eines Erreger – Klons der Krankheitsverlauf  erstmals unter Laborbedingungen nachgestellt. Ergebnis: Die mit dem künstlichen Virus infizierten Insekten zeigten die gleichen Symptome wie sie auch bei einer natürlichen Infektion mit dem Flügeldeformationsvirus auftreten – also Verfärbungen, Zwergenwuchs, Tod oder die Missbildungen der Flügel. Daraus wiederum folgern die Wissenschaftler, dass die Krankheitssymptome tatsächlich und ausschließlich durch das Flügeldeformationsvirus verursacht werden. Das Wiener Forscherteam fand zudem Hinweise auf eine orale Übertragung von Biene zu Biene. Das würde erklären, warum das Flügeldeformationsvirus auch in Bienenstöcken nachgewiesen werden kann, in denen keine Parasiten zu finden sind.

 

Auf den ersten Blick hat es den Anschein, dass die Forschergruppe die Agrarindustrie für das Bienensterben frei spricht. Jedenfalls vermittelt der Artikel diesen Eindruck. Doch in informierten Kreisen weiß man zweifelsfrei, dass Neonikotinoide und andere Pestizide Insekten töten oder schädigen. Dafür wurden diese Gifte explizit entwickelt.  Große Bienenbestände sind nachweislich im Gefolge von  ‚Schädlings‘ – Behandlungen  in der Landwirtschaft zugrunde gegangen. Das braucht man gewiß nicht mehr infrage stellen. Das Forscherteam hat sich augenscheinlich nur dem Thema Flügeldeformationsvirus in Verbindung mit der Varroa gewidmet und ist nicht den viel weiter reichenden anderen Ursachen auf den Grund gegangen. Das war anscheinend auch nicht deren Forschungsauftrag. Die Aussage des Artikels umreißt also nur einen kleinen Teil des Bienensterbens und nicht den komplexen Zusammenhang. Der sieht nämlich total anders aus …

Simon ärgerte sich über diesen Artikel, der bei den Leserinnen und Lesern ein erleichterndes Gefühl mit einem kleinen Fragezeichen hinterlässt: „ Ach, dann ist es ja bloß ein Virus … und nicht das Gift auf den Feldern, das unseren Bienen zu schaffen macht, nicht wahr?“ … Im Nachsatz denkt sich der halbwegs beruhigte Leser: „ okay, das kriegen wir schon in den Griff, wie die meisten anderen Krankheiten auch “ … Doch eine nur auf das Symptom bezogene Korrektur bewirkt keine ganzheitliche Heilung. Der Virus entwickelte sich im Gefolge von Veränderungen im Lebensraum der Bienen und ist keine solitäre Erscheinung. Die in Südostasien beheimatete, parasitär lebende Varroa wurde vor etwa 40 Jahren in Deutschland eingeschleppt. Ort und Zeitpunkt sind hinreichend bekannt. Das hatte Simon in den Siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts selber mitbekommen. Davor gab es die Varroa in Europa nicht. Die Globalisierung hat dem Parasiten eine explosionsartige Verbreitung in aller Welt ermöglicht. Die menschliche Aktivität in connection  mit seinen Interessen über den ganzen Globus ist ein Novum und führt bei der Vernetzung allen Lebens zu Untergängen und Neubildungen von Kreaturen, wozu auch winzige Lebensformen – wie beispielsweise Viren – gehören. Wenn wir sie auch nicht direkt sehen, so sind sie doch da.

Simon musste dem Artikel – was den  Flügeldeformationsvirus anbelangt – inhaltlich beipflichten. Zu dieser Schlussfolgerung war er selbst schon längst gekommen. Doch krank machende Mikroorganismen entwickeln sich gerne da, wo der Wirt anfällig ist und Schwächen aufzeigt.  Vielfalt ist die Zauberformel in der Natur, und ‚Krankheiten‘ gehören nun mal dazu. Im Haushalt der Natur gelten andere Gesetze als die von Menschen gemachten.

Simons Beobachtungen an seinen Bienen kann jeder in dieser Kolumne nachlesen. Er war zwar kein habilitierter Wissenschaftler, aber ihm war wissenschaftliches Denken nicht fremd. Im Übrigen hatte er es bei seiner Sicht auf die Welt nicht nötig, sich Scheuklappen anlegen zu lassen und artig der gängigen Lehrmeinung zu huldigen. Nein, nein, die Welt ist mehr als bloße  Wissenschaft …

In dieser geldwirtschaftlichen Zeitepoche finden die Interessen von Macht besessenen Lobbyisten idealen Nährboden. Ganze wissenschaftliche Fakultäten lassen sich mit Geld manipulieren, deren Existenz auf das finanzielle Gießwasser jener Lobbyisten angewiesen ist. Solange der Geldgott Priorität hat, wird sich an dieser Mentalität nichts ändern. Die Achtung vor dem nächsten Lebewesen wird mit Füßen getreten und Nachhaltigkeit ist ein Fremdwort. So vergiftet sich dieses System selbst und geht an den eigenen Toxinen zugrunde. Warnungen zur Erhaltung des Planeten in Richtung der Finanz opulenten Lobbyisten gehen ins Leere. Es passt nicht in deren  Machtkonzept, denn : Geld regiert die Welt!

Unter diesem Aspekt kann man auch manche wissenschaftlichen Forschungs Resultate verstehen. Es sind Gefälligkeitsberichte. Simon verließ sich – unabhängig von diesen –  auf seine eigenen Beobachtungen. Die wichtigsten Kriterien, die er zukünftig beleuchten wollte, fasste er zusammen:

  • Entwicklungskurven seiner Bienenvölker
  • Varroenbefall
  • Andere Erkrankungen
  • Wetter, Klima
  • Trachtangebote
  • Landwirtschaftliche Betriebe. Landwirtschaftliche Ereignisse. Spritzungen, Düngungen.
  • Besondere Auffälligkeiten im Umfeld.
  • Geografische Landschaftsbeschreibung.
  • Veränderungen vor Ort.
  • Der Siebenstern.
  • Futter- und Pollenproben.
  • Vorgang des letalen Abgangs der betroffenen Völker.
  • Vergleich zu anderen Völkern auf anderen Bienenständen.
  • Resümee.

Er hatte sich zur Aufklärung des Bienensterbens vor Ort allerhand vorgenommen. Einige Aspekte konnte er durch Fehlen geeigneter Untersuchungsgeräte oder wegen unzureichender Nachweisdaten nicht zufriedenstellend erhellen. Aber es lohnte sich für ihn doch, darüber nachzudenken. Mit diesem Vorhaben wollte er in das neue Jahr Zweitausendsiebzehn einsteigen.

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C 20161204  23. Folge

Es ist nicht verwunderlich, dass Simon im Laufe seines mit Seminaren voll gestopften  Jahres 2016 auch in Berührung mit dem ‚Thailand Projekt‘  gekommen ist. In der Zeit vom 29. bis 30.10. hatte er den Grundkurs TP 1 belegt und zwei Wochen später einen Aufbaukurs absolviert. Die  Seminare stehen unter dem Thema: ‚Bewusstseinsentwicklung nach der Lehre von Grigori Petrovitsch  Grabovoi‚. Wer mehr darüber wissen möchte, kann sich  im Internet unter ‚Thailand Projekt‘ und ‚Grabovoi‘ kundig machen. Mittlerweile gibt es eine Menge neuer Hinweise und Angebote auf diesem Wissenssektor. Es ist eine junge Bewegung. Weil Simons habituelle Neugier nicht ruht, fragt er: ‚Was tut sich gerade in der Welt auf geistiger Ebene?‘ Ohne diese Eigenschaft hätte er gar nicht nachgefragt, was draußen los ist und hätte seine Scheuklappen ganz dicht angelegt, um allen Ängsten mit den vielen bedrohlichen Sachen in der Welt aus dem Wege zu gehen. Sie könnten den Frieden in seiner Überlebensnische stören. So aber verschloss er sich nicht und bekam im rechten Augenblick immer Hinweise zu Ereignissen, die gerade zu passen schienen. Sie dienten seiner weiteren Erkenntnis. Er wollte die Leserinnen und Leser der Kolumne mit seinen Himmel- und Höllengeschichten weder verängstigen noch langweilen.

„Wen interessieren überhaupt Geschichten vom Wiesengrund, … und wer liest die?“

Diese Frage musste sich der Autor spätestens nach der einundzwanzigsten Folge stellen. Er bekam keine Rückmeldung. Ob seine Imkerkolleginnen und Kollegen, denen er die Rubrik widmet, überhaupt was damit anfangen können ?

„Sie werden aus Höflichkeit mal rein schauen,“ dachte er, „aber das Hineinschauen kostet auch Zeit, die nicht jeder hat … und der Lesestoff ist stellenweise schwer verdaulich.“

Für Insider gibt es interessante Beiträge, die sich direkt auf die eigene Imkerei in der Region beziehen, denn sie handeln vom Hier und Jetzt. Doch die angebotene Nahrung muß nicht Jedermanns  Geschmack sein. Simon wußte nicht, wer sonst noch aus den Weiten des Internets seine Geschichten liest. Die tatsächliche Größe jenes Lese Klientels wird ihm immer verborgen bleiben. Ungeachtet dessen schreibt er weiter. Er fühlt dazu einen inneren Auftrag.

Und dann kommt eine Nachricht, die ihn wieder auf den Boden der Wirklichkeit zurückholt:

 

Stellen Sie sich vor: Sie sind ein preisgekrönter Wissenschaftler – und als Sie neue Forschungsergebnisse veröffentlichen wollen, verpasst Ihnen die Regierung einen Maulkorb. Und als Sie sich weigern, ihre fundierten Erkenntnisse zu verschweigen, werden Sie erst suspendiert  –  und dann gefeuert.

Genau das ist dem Amerikaner Dr. Jonathan Lundgren passiert, nachdem er einen Zusammenhang zwischen Pestiziden und dem Massensterben von Bienen nachgewiesenhat.

Jetzt will er seine Forschung unabhängig fortsetzen. Doch das U.S.-Agrarministerium schikaniert ihn weiter: Es verweigert ihm staatliche Fördermittel für seine Forschung und setzt andere Wissenschaftler unter Druck, damit sie nicht mit ihm zusammenarbeiten.

Diesen Angriff auf die Freiheit der Wissenschaft dürfen wir nicht hinnehmen. Wir wollen Dr. Lundgren dabei unterstützen, die Ursachen für das Bienensterben weiter zu erforschen – helfen Sie uns dabei mit einer Spende. Ein Teil des Geldes finanziert die Anwaltskosten von Dr. Lundgren, mit dem Rest wollen wir Unterstützung vor Ort organisieren.

Das U.S.-Landwirtschaftsministerium hat traditionell enge Verbindungen zur Agrarindustrie. Und natürlich haben die Lobbyisten von Bayer und Monsanto etwas dagegen, dass sich Wissenschaftler sich mit den schädlichen Auswirkungen ihrer Pestizide auf die Bienen beschäftigen.

Aber eine so dreiste Behinderung von Wissenschaftlern hat es bisher noch nicht gegeben.

SumOfUs-Mitglieder haben zehntausende Euro gespendet, damit unsere Partnerorganisation Public Employees for Environmental Responsibility Dr. Lundgren verteidigen kann. Dank unserer Hilfe kann er gerichtlich gegen die Schikane vorgehenund offizielle Beschwerde einreichen.

In den USA hat der Fall ein großes Medienecho hervorgerufen. Dr. Lundgren wurde für seinen Einsatz mit einem Preis für Zivilcourage ausgezeichnet. Trotzdem wird er weiter vom Landwirtschaftsministerium attackiert– ein bedenkliches Signal an alle Wissenschaftler.

Umso wichtiger ist es, dass wir uns gemeinsam für eine unabhängige Forschung einsetzen – eine Forschung die nicht vom Staat oder Konzernen beeinflusst wird und die Wahrheit ans Licht bringt.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Anne und das Team von SumOfUs

 

Am 27. November musste Simon bei einer Visite im Wiesengrund feststellen, dass WS 7 verstorben ist. Der erste Exitus im Siebenstern !

„Wie kommt das?“

Es war ein gutes, starkes Volk mit vollen Futtervorräten. Die Windel zeigte sich total sauber. Drei Bienen am Rande und sonst nichts. Keine Varroen, kein Müll …

„Wie ist sowas möglich??“

Bei der Obduktion offenbarte sich eine tadellos saubere zwei zargige Beute mit zwanzig Waben, die vorbildlich verdeckelte Vorräte und genügend Pollen aufwies. Das war weder ein Fall von Räuberei, noch von Verhungern, noch irgendwelcher sichtbaren Erkrankungen, die den Tod des Biens herbeigeführt haben. Besonders beeindruckend war die Sauberkeit der Hinterlassenschaft. Da steckte keine Biene kopfüber in irgendeiner Zelle, die Futtermangel signalisiert hätte. Es war lediglich eine kleine Handfläche verdeckelter Brut Mitte rechts übrig geblieben. Einige der Jungbienen waren gerade dabei, aus zu schlüpfen, als ihnen die Unterkühlung durch fehlende Ammenbienen den Garaus machte.  Das beweist auch, dass die Königin gelebt hat und mit dem Volk untergegangen ist. Eine tote Königin konnte er jedoch nicht finden.  Interessant war aber die Feststellung, dass in  unmittelbarer Nähe des  ehemaligen Bienensitzes Pollen Vorräte lagerten. (Es existieren im Archiv Fotodokumente). Weil der Wiesengrund Siebenstern außerhalb des täglichen Kontrollbereiches  liegt, hatte Simon auch nicht die Gelegenheit, den Exitus vor Ort im Detail verfolgen zu können. So konnte er im Nachhinein nur Mutmaßungen anstellen.

  • Das betroffene Volk ist vom Platz Ost 1 allmählich auf die Position WS 7 gezogen worden. (Siehe auch Beschreibung des Prozedere in Folge 17) Es stand neben einem sehr starken Schwesternvolk.
  • Die Flugbienen hatten sich zwar ständig auf die veränderte Position neu eingeflogen, suchten aber dennoch immer wieder an der alten Stelle vergeblich nach ihrer Wohnung. Es könnte sein, dass eine nicht unbedeutende Zahl dieser Flugbienen schließlich im starken Nebenvolk um Asyl gebeten hatten.
  • Durch den Abgang vieler Asylanten hat das versetzte Volk viele Flugbienen verloren. Das ist aber nur eine Mutmaßung und kann nicht bestätigt werden.
  • Durch irgendeinen Prozess muß sich die Volksstärke verringert haben.
  • Auffällig ist die Nähe der Pollen Vorräte zum ehemaligen Bienensitz.
  • Die Volksstärke wird nach dem ehemals belegten Brutnest in der unteren Zarge auf 3 Wabengassen mit Übergang in die obere Zarge eingeschätzt. Ein bißchen wenig für eine sichere Überwinterung.
  • Der Verdacht wird jedoch auf Schadstoff belastete Nahrung gelenkt. Die befindet sich mit offenem Futter in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Bienensitzes. Die Bienen haben von dem Futter gezehrt. In der Gegend kann es sich um Neonikotinoide durch die Maisbeize handeln. Die belgischen Landwirte sehen das nicht so eng …
  • In der Wintertraube kommt die Wirkung dieses Pestizids totalitär zur Wirkung.
  • Die Bienen haben neurologisch alle einen Orientierungsschaden davongetragen.
  • Wer hinaus fliegt, findet nimmer nach Hause zurück.
  • Eine Auswirkung der Magie des Siebensterns auf die Bienen wird hier nicht in Betracht gezogen.

Nur so kann sich Simon das seltsame Verschwinden des Bienenvolkes erklären.

Weil aber die Funktion des Siebensterns als komplette Einheit auch weiterhin gewährleistet sein muss, stellte Simon das Volk FL 1 anstelle des Verstorbenen auf WS 7. Der Zeitpunkt war mit 2 Grad Außentemperatur sehr günstig. Für solche Fälle hat er noch ein paar Reservevölker. Die Dokumentation dieses Sachverhaltes findet Simon sehr wichtig, weil viele Faktoren zusammenwirken, die sonst schwer auseinander zu halten sind. Eine vermutete Pestizidwirkung war ihm schon in früheren Jahren aufgefallen. Beim großen Bienensterben darf man die Pestizide an erste Stelle setzen …

„Erst sterben die Bienen, dann die Menschen,“

Okay, den Spruch kennen wir bereits … So werden wir uns am Ende noch selber kondolieren müssen, wenn es so weit ist …

Weihnachtszeit.

„Süßer die Glocken nie klingen …“

Ja, lassen wir uns nicht verunsichern:  „Wir bleiben im kosmischen Klang.“

Die ständige Bedrohung durch radioaktive Verseuchung und die anderen unheimlichen Geister aus der Dose der Pandora sind unsere Begleiter. Es ist schon merkwürdig, wie wir mit den Leckereien Glyphosat, Neonikotinoide, Gen veränderte Substanzen und all die anderen heimlichen Teufelchen im Lebkuchen, in Printen, in allen Süßigkeiten und allen Nahrungsmitteln frei Haus geschenkt bekommen. Man schmeckt’s gar nicht. Die Klangirritationen stellen sich bei uns Großsäugern gewiss anders dar als bei den zarten Hymenoptera. Aber vielleicht essen die Manager von Bayer und Syngenta auch vom Weihnachtsstollen, wir wissen’s nicht … Jedenfalls müssen auch sie ihre eigenen Produkte verzehren. Da kommt keiner drumherum. Das kann dann ein schleichender kollektiver letaler Prozess werden, und keiner weiß warum.

Während Simon dieses schreibt, fragt er sich, ob man ihn einen Pessimisten nennen muss, wenn ihn  solche Gedanken beschäftigen.  Steckt in seinem Gedankengut nicht auch eine Portion Fatalismus? Spontan hätte er mit  „Nein“ geantwortet, aber wenn er nochmal in sich geht und ein zweites Mal  nachdenkt und die Frage auf das Wort ‚Pessimismus‘ lenkt, müsste er „Jein“ sagen. Es kommt auf die Sinneshaltung seines fragenden Gegenübers an, wie jener die Welt wahrnimmt. Wer die Realität unangemessen schön redet, der wird Simon als Pessimisten bezeichnen. Wer die Realität anerkennt, der wird Simon als Optimisten einschätzen, weil er die Welt heilen will und sich dafür einsetzt.  Simon selber fühlt sich eher als Beobachter ohne ein bestimmtes Votum. Er lebt gerne.

Das Jahr Zweitausendsechzehn war für Simon ein großartiges Geschenk. Er dankt dem Himmel und allen, die daran mitgewirkt haben. Es ist allerhand Schrifttum zusammengekommen. Er dankt den geduldigen Leserinnen und Lesern für ihre Teilhabe an dem Geschriebenen, sowie dem Imkervorstand für die Arbeit mit der Kolumne. Es wird gewiß weiter gehen. In der Zeit nach Weihnachten und über den Jahreswechsel hinaus wird sich Simon in Klausur zurückziehen. Er braucht eine gewisse Auszeit, um die gesammelten Erkenntnisse in sich zu ordnen und an den richtigen Platz zu legen. Danach geht es Mitte Januar im Jahre Zweitausendsiebzehn weiter. Er freut sich schon auf den Frühling und die aufsteigende Jahreszeit.

Damit wünscht Simon Havelke allen seinen Leserinnen und Lesern eine besinnliche Zeit mit allen guten Wünschen für eine  hoffnungsvolle Zukunft.

Ein trauriger Nachtrag:

Am 07.12.16 beobachtete Simon an Volk KS 5, dass diese trotz ungünstiger Außentemperatur von etwa 5° Celsius sporadisch hinaus flogen.

„Was machen die bloß?“ fragte er sich und kontrollierte die Bodenwindel. Er fand 11 tote Bienen und 10 Varroen. Der Bienensitz markierte sich durch einen zarten Gemüll Streifen Mitte links. Ansonsten war die Windel unauffällig und sauber. Er dachte bei sich „ Alles in Ordnung“.

Voll zukünftiger Hoffnung schrieb Simon am nächsten Tag die obigen Zeilen.  Das Wetter zeigte sich mit Temperaturen um 10 Grad während der Mittagszeit ungewöhnlich milde, aber keine Biene flog. Das war eigentlich kein Grund zur Beunruhigung, aber dennoch lag eine drückende Leere über dem Platz. Er holte sein Stethoskop und horchte … da war beim Anklopfen nichts zu hören. Eine schlimme Ahnung durchzog sein Gemüt. Er hätte heulen können. Er machte einige Stichproben. Die außerhalb des Siebensterns stehenden Kontrollvölker KL 1 und KL 3 waren tot. Die anderen wollte er am nächsten Tag obduzieren. Weil er keine plausible Erklärung für deren Exitus fand, gab er sich seiner nächtlichen Intuition hin, die ihm tatsächlich die Lösung aufzeigte. In so einer Ruhephase bekommt er gewöhnlich Einsicht in manche Zusammenhänge.

Die  Kontrolle am 11. Dezember 2016 ergab folgenden  Befund :

  1. Das Erscheinungsbild der verstorbenen Völker ist mit dem von WS 7 identisch.
  2. Wenige tote Bienen befinden sich auf einen winzigen Klumpen zusammengeschrumpft

im oberen Bezirk des ehemaligen Brutnestes oder verstreut am Boden liegend.

  1. Die Futtervorräte sind randvoll.
  2. Sie sind nicht verhungert und auch nicht vom Futterstrom abgekommen.
  3. Fast alle haben noch Reste von Brut.
  4. Die Weisel war bis zum Schluß präsent.
  5. Der ehemalige Bienensitz umschließt offenes Futter.
  6. Die Pollen Vorräte befinden sich in unmittelbarer Nähe des Bienensitzes.
  7. Die Varroenbelastung war moderat oder unbedeutend.
  8. Die leere Wohnung riecht gut und ist weder vandalisiert noch verkotet.
  9. Die Bienen müssen eines relativ schnellen Todes durch Reduzierung und Unterkühlung

gestorben sein.

Von den neun Völkern in der Klemensstraße leben bloß noch zwei (KS 3 und KS 6), doch diese sind so schwach, dass eine Überwinterung ausgeschlossen ist. Sie werden in den nächsten Tagen das gleiche Schicksal erleiden.

Lfd. Nr.       Volk                     Datum                 Bemerkunngen

1 KL 1 10.12.16 tot
2 KL 3 10.12.16 tot
3 KS 1 11.12.16 tot
4 KS 2 11.12.16 tot
5 KS 3 11.12.16  noch lebend
6 KS 4 11.12.16 tot
7 KS 5 11.12.16 tot
8 KS 6 11.12.16 noch lebend
9 KS 7 11.12.16 tot

 

Der ursprüngliche Verdacht auf Vergiftung durch Eintrag belasteter Substanzen aus der Umgebung muß ausgeschlossen werden, denn dann wären die Bienen bereits vorher irgendwie auffällig geworden oder verstorben.  Es existierte ein in 2 Kilometer Luftlinie nach  Süd West gelegenes Maisfeld vor dem Von Halfern Wald, das längst abgeerntet ist.  Wie weit das mit Neonikotinoiden gebeizt war, ist unbekannt. Ansonsten ist die Region um den Hangeweiher herum unbedenklich. Alle Bienenstöcke waren ausnahmslos bis kurz vor dem Exitus in gutem Zustand. Mitte September belohnte Simon bei sommerlichen Temperaturen alle Völker noch mit einer kleinen Substitution von etwa 2 kg Flüssigfutter. Den schönen weißen Zucker von einem namhaften deutschen Discounter hatte er aus einem Sonderangebot erworben, wo ein großes 2 Kg Paket nur 1,18 € kostete. Damit unterbot der Laden  mit diesem Preis alle anderen Konkurrenten. Simon dachte an nichts Böses und verfütterte es an seine Immen. Die Futtergaben wurden auch anstandslos entgegengenommen und ordnungsgemäß in unmittelbarer Nähe des Brutnestes eingelagert. Jeder Imker weiß, wie das geschieht: Das Futter wird von Rüssel zu Rüssel gereicht, bis es die nötige dickflüssige Konsistenz gewinnt, die zum Einlagern notwendig ist. Der Wassergehalt wird reduziert und die Nahrung mit Enzymen angereichert. Die Futtergaben werden durch diesen Prozess in Bienen verträgliche Substanzen umgewandelt, ohne, dass sie  sofort verzehrt werden oder den Verdauungsapparat passieren. Es ist Einlagerungsarbeit. Das Verzehren erfolgt später über die kalte Jahreszeit  in der Bienentraube. Was sie draußen vom Efeu noch ergattern konnten, haben sie geholt. Diese Mischnahrung reichte über Oktober bis in den November hinein, ohne dass irgendein Verdacht  in Bezug auf die Nahrung gekommen wäre. Dann aber wurde es kalt, und die Bienentraube lagerte sich um die letzten noch flüssigen eingetragenen Vorräte. Sie hatten ideale Voraussetzungen für ein winterliches Überleben auf dem Wärmepolster der freien Wabenbezirke mit direktem Futterzugang an deren Rändern und den Pollen auf der anderen Seite. Doch das suspendierte Futter hatte es in sich … Wenn sie nicht auf freiem Feld damit kontaminiert wurden, dann um so intensiver und aggressiver in unmittelbarer Nähe. Simon folgerte seiner Logik entsprechend, dass der Zucker als Extrakt aus der mit Schadstoffen kontaminierten Rübe durch die kristalline Konzentration einen wesentlich höheren Anteil des Stoffes angedockt haben könnte, als es im Freiland möglich war. Die Bienen  waren auf Gedeih oder Verderb  auf diese Nahrung angewiesen. Sie mussten davon zehren ! Es gab keine Alternative. Die ‚Droge‘ veränderte ihr Verhalten. Sie flogen bei ungünstigem Wetter raus und kehrten nicht mehr zurück.

„Was ist mit unserer Nahrung los?“

fragte sich Simon.

„Ist das, was wir angeboten bekommen und essen müssen so vergiftet, dass die Bienen daran sterben? Der Zucker ist mit irgendwelchen Substraten aus der Dose der Pandora angereichert.“

Er recherchierte kurz, was es hätte sein können: Glyphosat? Clothianidin? Thiametoxam? (siehe auch unter neonicotinoide bienen  oder Wirkung von neuen Pestiziden auf Menschen)

In diesem Zusammenhang wäre es aufschlussreich, alle Nahrungsmittel – und ganz speziell ‚Haushaltszucker‘ – einer unabhängigen, freien und ehrlichen Labor Diagnostik zu unterziehen.

Er hatte früher schon mal das plötzliche Absterben eines Schwarms in Verbindung mit Schadstoff belasteten Futterwaben erlebt, wo es keine andere Erklärung gab. Hier sieht er sich mit dem gleichen Problem konfrontiert. Jener merkwürdige stille und saubere Bienen Tod lasst sich nur aus den Pestizid belasteten Vorräten erklären. Simon hat seine Beobachtungen akribisch und sorgfältig dokumentiert. Die Varroa oder andere letalen Einflüsse kommen nicht unmittelbar in Betracht. Er gibt diesem Phänomen den Namen „PEXIT“.

All seine unermüdlichen Bemühungen zum Wohle der Bienen sind in einem Augenblick zerschmettert. Seine Siebensterne, seine Hoffnungen. Was mögen  die Imkerkolleginnen und Kollegen denken? Ob sie Simons Versagen auf die Varroa schieben? Sein Traum ist geplatzt und er steht ohne irgendeinen tröstenden Halt vor dem Nichts. Dieser Verlust ist schmerzhaft, ja, er ist sehr schmerzhaft. Mit ganzer Hingabe und mit aller Liebe hat er sich den Bienen gewidmet und die Kolumne mit hoffnungsvollen Geschichten aus dem Wiesengrund bereichert. Es ist nichts geblieben … Wie geht Simon mit dieser Erkenntnis um? Es ist kein guter Jahresausklang. Diese Erfahrung gehört offenbar auch zum Zeitgeschehen in Zweitausendsechzehn. Und was kommt danach? Es ist nicht einzig und allein sein ureigenes Problem. Es geht alle an! In der Tat  ALLE! Aber kaum  einer weiß es richtig  einzuschätzen.

„Leute ! Höret und wisset ! Da ist das große Bienensterben. Wenn die Glocken die frohe Botschaft von der Geburt Jesu Christi verkünden, dann höret, wie mit diesen Schwingungen auch alle anderen Botschaften hinaus tönen. So bleibe ich nicht allein, sondern schreie mit den Klängen der Glocken das große Bienensterben hinaus in den Wind. Und wer es immer noch nicht begreift, der soll wissen, das sich niemand aus dem Großen Ganzen ausklinken kann. Wir im Klange sind immer Eins. Wir bleiben in unserer gesamten Vielfalt immer Eins. Wir leben und sterben individuell und sind dennoch immer Eins. So lasst uns denn die Hoffnung auf  ein würdevolles Leben und eine geistige  Neubesinnung nicht verlieren.  Jeder kann mit seinem eigenen Willen seinen Teil dazu beitragen. In aller Liebe wünsche ich allen Menschen dennoch eine frohe Weihnacht.“

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C 20161115  22. Folge

Mitte November beginnt es bereits in der Stadt zu glitzern. Überall wird Weihnachten produziert. Auch Stimmungsmache gehört zum Marketing der Konsumgesellschaft, während die Bienen im Siebenstern dem Frühling entgegen träumen. Am 21. und 22. November war bei etwa 12 Grad Celsius um die Mittagszeit ein bißchen Betrieb an den Fluglöchern.

„Sie haben sich neu orientiert,“ stellte Der Bienenvater zufrieden fest.

Es gab keine Verirrten. Das Verlust freie Umsetzen war vom Erfolg gekrönt und die Wespenplage hatte sich von selbst erledigt. Zu den nächsten Aufgaben gehört die regelmäßige Windelkontrolle in angemessenen Zeitabständen. Die letzte Kontrolle war am 26. November und zeigte an,

  • dass alle Völker im K- Siebenstern leben,
  • dass bei allen ein mäßiger Totenfall von Varroen zu beobachten ist, und
  • dass der Bodenmüll keine beunruhigenden Warnzeichen aufweist.

Die Bienensitze sind unterschiedlich gelagert, je nachdem, ob es ein- zwei oder drei zargige Winterquartiere sind. Unter anderem kann der Bienensitz auch von der Belüftung und den vorhandenen Vorräten abhängen wie sie den Winter ökonomisch überstehen können. Das lässt sich alles aus dem Bodenmüll ablesen. Die Konvektions Strömungsluft aus den Fluglöchern riecht angenehm. Eine Nasenprobe dieser Art dient gleichermaßen zur Beurteilung des Zustandes eines Bienenvolkes. Auf diesen Bienenplätzen hat es noch nie einen Fall von bösartiger Faulbrut gegeben. Simon dankte dem Himmel. Die Völker machen einen zufriedenen und ruhigen Eindruck. Für die weitere Dokumentation ist es wichtig, Ausgangssituationen zu beschreiben, damit sich für die weitere Geschichte des Siebensterns Beurteilungskriterien herausbilden können.

Zur Zeit werden die Messwerte des in KS 7 eingesetzten Temperatur- und Feuchtigkeitsfühlers abgelesen. Dieser sitzt rechts oben in Zarge drei. Ein Ausschnitt der Tabelle zeigt beispielhaft, wie die Messungen regelmäßig und alltäglich durchgeführt werden. Parallele Messungen zu einem Kontrollvolk außerhalb des Siebensterns musste Simon aus technischen Gründen aufgeben, weil mehrere Funk gesteuerte Geräte auf so engem Raum sich gegenseitig stören. Es waren keine zuverlässigen Messungen möglich. Deshalb begnügt sich der Experimentator lediglich mit den Messungen in KS 7. Im nächsten Jahr sind auch Messungen aus dem Innern der Bienentraube von Siebenstern Völkern geplant. Dazu bedarf es aber noch geeigneter Thermofühler.

 

 

KS 7

10.11.16

10.00

4,7 83%

außen

3°C

11.11.16

10.00

5,2 77%

außen

2°C

12.11.16

10.00

3,5 77%

außen

3°C

13.11.16

9.00

3,9 78%

außen

2°C

14.11.16

10.00

3,2 77%

außen

2°C

15.11.16

10.00

5,1 75%

außen

4°C

16.11.16

10.00

8,7 73%

außen

8°C

17.11.16

12,00

9,1 71%

außen

7°C

19.11.16

8.00

6,5 72%

außen

2°C

20.11.16

8.00

6,2 70%

außen

3°C

21.11.16

10.00

10.1 71%

außen

10°C

22.11.16

10.00

11,2 71%

außen

10,5°C

23.11.16

10.00

10,1 72%

außen

8°C

24.11.16

9.00

10,1 72%

außen

7,5°C

25.11.16

10.00

7,6 74%

außen

4,6°C

26.11.16

10.00

6,6 73%

außen

5,6°C

27.11.16

10.00

5,9 74%

außen

3°C

28.11.16

8.00

4,6 74%

außen

-1°C

29.11.16

9.00

1,2 73%

außen

-7°C

30.11.16

10.00

0  73%

außen

-3°C

 

Welche Aussagen kann man bis jetzt anhand der Messungen machen?

  • Die periphere Innenraumtemperatur außerhalb der Bienentraube liegt in der kalten Jahreszeit immer ein bißchen über den Wetter Außentemperaturen.
  • Interessant ist, wie die Temperatur im Innenraum gegenüber stark abfallenden Außentemperaturen zunächst langsam abnimmt, bis es auch drinnen zu Minustemperaturen kommen kann. Genaueres läßt sich aber erst bei anhaltendem Frost beschreiben.
  • Die Raumfeuchte bleibt bei den Werten um Mitte Siebzig Prozent relativ konstant.
  • Bei Nebenablesungen zu anderen Tages oder Nachtzeiten schwankten die Werte mit gewisser Verzögerung zu den Außentemperaturen. Es wird täglich immer nur ein Wert dokumentiert.

Die Wahrnehmungsorgane erlauben der Spezies Mensch die Welt in ihrer für sie bekannten Art und Weise zu erleben.  Die Welt der Bienen ist im Vergleich dazu eine andere. Doch die Wahrnehmung eines jeden Lebewesens ist so ausgebildet, dass sie  dem  Überleben dienlich ist. Wie der Begriff ‚Überleben‘ auch immer verstanden werden will, bleibt die Wahrnehmung aus der Erden gebundenen Erlebniswelt des Individuums immer eingeschränkt. Da sind Grenzen gesetzt. Ändern sich die Anforderungen an das kollektive Lebewesen, dann ändern sich allmählich auch dessen Merkmale in seiner Ausgestaltung, – andernfalls geht es zugrunde. Das ist Evolution. Vor einer Betonwand müssen jedoch gleichermaßen Menschen wie auch Bienen Halt machen. Sie können diese Materie nicht durchdringen. Das Wesen der Welt ist Schwingung.  ‚Schwingung‘ organisiert sich für die Vorstellung herkömmlicher Vernunft nicht immer anschaulich, weswegen die Behauptung, dass eine harte Wand auch bloß ‚Schwingung‘ ist, meistens auf Unverständnis stößt.  Andere Sorten energetischer Strahlung (Schwingungen) können solche ‚Barrieren‘ problemlos durchdringen. Vorgänge solcher Art bleiben den Menschensinnen im allgemeinen vorenthalten. Mit Hilfe geeigneter Geräte läßt sich jedoch manches Verborgene in den menschlichen Wahrnehmungsbereich transferieren und erkennbar machen.

Sonnenenergie ist ein Medium, das wir als Licht und Wärme spüren. Alles andere entgeht unserer direkten Wahrnehmung wie zum Beispiel Gravitationswellen. Wenn ein beobachtendes Wesen auf dem Rücken von Mutter Gaja in ihrer Rotationsbewegung sich vor dem Zentralgestirn verbeugt, dann gelangt es im Augenblick des Sonnenauf (SA) beziehungsweise des Sonnenuntergangs (SU) in einen energetisch interessanten Bereich. Die Himmelsenergie streicht tangential über die Erdrundung. Da gibt es einen Bezug zum Erscheinungsbild des Regenbogens, bei dem sich das kosmische Prinzip der ‚Naturtonreihe‘ optisch offenbart. Erst bei Unterschreiten des Einfallswinkels zur Horizontalen von 42 Grad wird ein Regenbogen für unsere Augen sichtbar. Die Brechung des Lichtes in und an den Wassertropfen durch Mehrfachbeugung und Zerlegung des einfallenden Lichtes in Spektralfarben läßt das Bogenphänomen am Himmel erscheinen. (siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Regenbogen).  Es wird für unsere Augen im Bereich von  300 bis 700 Nanometern sichtbar. Ein schwächerer zweiter Regenbogen in umgekehrter Farbreihenfolge über dem ersten kommt aus den nach außen gebrochenen Strahlen in den Wassertropfen zustande. Alles Andere bleibt unseren Sinnen verborgen.

Auch bei SA und SU passiert Vergleichbares. Die Energie streift den Erdrücken tangential.  Zusammen mit dem Licht kommen auch Gravitationswellen rüber. Wenn eine mit den Seitenflächen nach Nord- Süd ausgerichtete Agnihotra Schale voller Glut mit ihrer Oberkante parallel zu dem einströmenden Energiefeld aufgestellt ist, dann trifft diese Energie auf ein durch Feuer produziertes Energiefeld im Inneren der Schale. Der Zauberwinkel an den schrägen Seiten von einundfünfzig Grad und fünfzig Winkelminuten lenkt die kosmische Strahlung in die Schale. Beim Aufeinandertreffen der beiden Energien bildet sich eine ’stehende Welle‘ im Rechtsdrall. (Siehe auch Folge 18, Drehspin). Der Klang dieser Welle formt sich nach dem Prinzip der ‚Naturtonreihe‘ wie  ein unsichtbarer Regenbogen. Dabei ist es egal, ob Berge, Täler, Bäume, Wasser, Wolken oder Betonwände dazwischen sind. Die unverfälschte kosmische Urschwingung erzeugt an dieser Stelle eine zeitweilige Korrekturmeldung an alle anderen in Dissonanz zu ihr befindlichen Schwingungen, die sich  in einem radialen Wirkungsbereich von etwa 2 Kilometern befinden. Dieser Korrekturhinweis kommt auch bei lebendigen Wesen an. Sie sind ebenso Schwingung. Es ist ein energetischer Reinigungsprozess, wobei Reinigung als Metapher für ‚In die richtige Schwingung versetzen‘ verstanden werden muss.  Sensible Wesen spüren das. Im allgemeinen kehrt friedliche Stille ein.

Am Abend, wenn Simon sein Agnihotra Zeremoniell inmitten des Siebensterns beginnt, ruft er die Krähen. Die Revier getreuen antworten sofort und benachrichtigen die anderen. Sie kommen aus Westen und fliegen nach Ost, wo ihre Schlafbäume sind. Sie überfliegen in etwa 20 Metern Höhe das Feuer. Eine von ihnen verzögert ihren Flug vor dem unerwarteten Energieschub. Simon grüßt sie alle. Nach dem Mantra tritt Ruhe ein. Die ganze Gegend wird bereinigt. Ein zarter Hauch  verbrannten Kuhdungs wird mit der sanften Brise in östliche Richtung geweht, wo sich die feinen Partikel als Erinnerung überall auf der Vegetation niederlassen. Auch dort landet die Botschaft von der unverfälschten Urschwingung. Alles erfährt ein Purgatorium, – eine Reinigung. Auch die Betreiber dieser heiligen Handlung sind integriert. „Reinige die Erde, und du wirst selbst gereinigt.“

Die Agnihotra Zeremonie am Morgen verläuft ähnlich. Der Unterschied besteht in Erwartung der ankommenden Sonnen Energie (die Aufnahme) für den Tag, und am Abend die Verabschiedung (die Entlassung) der Energie zur Nacht und der Dank für das am Tag Empfangene. Die Asche wird gemischt, gesiebt und zu Heilzwecken in einem Glasgefäß gesammelt.

Skeptische Geister werden solche Rituale mit leisem Lächeln ganz einfach beiseite legen. Okay, jeder hat die Freiheit seines Glaubensbekenntnisses. Wer das Wesen der Welt als Schwingung versteht, verfügt über einen hohen Status an Erkenntnis. Die Wirkungsweise des Agnihotrafeuers ist physikalisch erklärbar. Alles andere liegt bei uns selbst, die Kräfte in heilsamer Weise zu nutzen.

chakren

Die kosmische Energie durchflutet uns ein Leben lang. Es ist ein himmlisches Geschenk, nach dem sich die ganze Natur ausrichtet. Mit der Agnihotra Zeremonie werden auch die Energiezentren unseres Körpers stimuliert. Die sieben Haupt Energiezentren –  auch Chakren genannt –  sind von unten nach oben folgende:

  • Wurzelchakra (Muladhar) Farbe: Blutrot  ► 710 Nm     Ton G    Frequenz = 384 Hz
  • Nabelchakra (Svadishtan) Farbe: Orange ► 650 Nm     Ton Gis  Frequenz = 416 Hz
  • Plexus solare (Manipura) Farbe: Gelb ► 620 Nm      Ton A     Frequenz = 432 Hz
  • Herzchakra (Anahata) Grün     ► 540 Nm     Ton C     Frequenz = 512 Hz
  • Halschakra (Vishudda) Farbe: Blau     ► 480 Nm      Ton D    Frequenz = 576 Hz
  • Stirnchakra (Ajna) Farbe: Indigo   ► 370 Nm      Ton  F    Frequenz = 683 Hz
  • Kronenchakra (Sahasrar) Farbe: Violett  ► 320 Nm       Ton Fis  Frequenz = 704 Hz

Die Farben der Chakren von unten nach oben entsprechen den Farbfolgen des Regenbogens. Unser Körper repräsentiert mit seinen Energiezentren den Regenbogen. Der Regenbogen ist das göttliche Zeichen des allimmanenten Seinsprinzips, das wir mit unseren Augen wahrnehmen können. Das allimmanente Prinzip ist die ‚Naturtonreihe‘, die zusammen mit Schwingung alle Elemente verifiziert.

Wer mit der Erde und mit der Natur im Einklang leben will, muss im kosmischen Klang bleiben.  Wer willentlich oder unwissentlich die göttliche Harmonie stört oder verändert, der verändert damit auch seine eigene Klangkomposition, denn alle Schwingungen stehen ausnahmslos in Wechselbeziehung zueinander. In fast allen Orchestern und Konzertsälen wird dem Kammerton a‘ mit mindestens 440 Hertz gehuldigt, meistens noch höher. Dieser willkürlich festgelegte Ton hat keine kosmische Relevanz. In kollektiver Einigkeit genießt unsere Gesellschaft diese gefährlich hohe Stimmung.

Denn sie wissen nicht, was sie tun…“

Es wäre für ein neues Bewußtsein ratsam, diesem Aspekt der Harmonisierung Raum zu geben. Der Kammerton sollte der Schwingung eines Himmelskörpers angepasst sein. Sinngemäß und am einfachsten wäre es, den Planeten Erde zu nehmen, auf dem wir sitzen … Es ist Mutter Gaja, deren Rotationsschwingung von 24 Stunden in den menschlichen Hörbereich transponiert, auf g mit 384 Hz zu hören wäre. Wir alle schwingen mit ihr immer auf diesem Ton. Das ist unser Ton, der gesund ist und gesund macht. Das von diesem kosmischen Ton abgeleitete a‘ hätte dann die Frequenz von 432 Hz. So einfach wäre das! Es ist gar nicht viel. Ein ungeschultes Ohr hört den Unterschied kaum. Aber wir wären alle glücklicher und gesünder mit diesem Ton …

Disharmonien im eigenen Klangbild sind Verletzungen oder Krankheiten. Mit dem Intellekt, dem Logos und mit der  Vernunft sind dem Menschen Werkzeuge verliehen, die ihn verantwortlich machen für das, was er tut. Mit der symbolischen Vertreibung aus dem Paradies hat er seine Unschuld verloren. Das war die Geburt des Kriteriums von ‚Gut‘ und ‚Böse‘. Ein Krokodil ist nicht deswegen ‚böse‘, wenn es ein Kind verspeist, das unachtsam in seinen Käfig fällt. Ohne Vernunft bleibt das Tier in seiner Unschuld. Und wo stehen wir jetzt?

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C 20161028  21. Folge

Am nächsten Morgen war Simon schon früh auf den Beinen. Er wollte sich vom Stand der Dinge am Platz informieren. Seiner Erfahrung nach räubern die Bienen so lange, bis das beraubte Volk kein Gramm  Honig mehr hat … das bedeutet den sicheren Exitus. Sowas kannte er hinreichend aus der Vergangenheit. Auf dieses Schema wollte er sich diesmal nicht einlassen.

In der Nacht hatte er  träumerisch allerhand Arbeit geleistet. Er fühlte buchstäblich seine strapazierte Muskulatur. Da hatte er die Zargen der betroffenen Völker mit Transportbändern umschlungen und diese dann auf der Schubkarre auf ihre genau entgegengesetzte Position gesetzt, einfach vertauscht. Das war echt Arbeit ! Er spürte im Traume seinen angespannten Rücken. Das Räubervolk stand nun auf dem Platz der Beraubten und musste sich mit dieser neuen Situation auseinandersetzen …

„Ein genialer Streich !“

Lachend sprang er aus dem Bett. Aber die Sache war noch nicht in die Tat umgesetzt.

„Warum ist mir das gestern am Tage nicht eingefallen?“

Offenbar brauchte er für manche Entscheidungen eine andere Inspirationsquelle, als sein simples Wachbewußtsein. Die Konsequenzen der Räuberei lagen praktisch auf der Hand. KS 6 wäre platt gemacht worden. Das Volk hätte er abschreiben können. Gerade jetzt, wo er so stolz auf seinen funktionierenden Siebenstern war! Es wäre ein herber Verlust.

„Nein !“ sagte er, „Das lasse ich nicht zu!“

Nachdem er seinen Traum in die Wirklichkeit umgesetzt hatte, herrschte nach etwa einer halben Stunde Frieden auf dem Gelände ! Das jetzt dreißig Meter oberhalb stehende ‚Märtyrervolk‘ bekam alle Räuberinnen gratis, denn die meinten, in ihr eigenes Haus zurückzukehren. Die Vorderfronten der Beuten haben zufälligerweise beide ein dunkles Rot, so dass die Heimkehrenden nicht noch durch Farbunterschiede irritiert werden.

„Genial !“

Simon rieb sich die Hände.

„Das hat vorzüglich geklappt“.

Lediglich ein paar Flugbienen vom Märtyrervolk mussten sich erst mit ihrer neuen Umgebung  vertraut machen. Manche  setzten sich erschöpft auf Simons Haupt.

„Ihr werdet euch schon dran gewöhnen“, gab er ihnen Anteil nehmend seelischen Beistand. Solch ein Platztausch  ist für die Bienen eine unnatürliche Situation. Sowas kommt in freier Wildbahn nicht vor. Aber Manipulationen dieser Art gehören heute zum imkerlichen Standard. Simon  recherchierte, welche Fragen er infolge des Platzwechsels noch klären musste:

  • Hat die Räuberei ein Ende ?
  • Das beraubte Volk kriegt jede Menge Flugbienen vom Räubervolk. Wie geht es damit um ?
  • Das Räubervolk hat entsprechend weniger Flugbienen. Schadet das ?
  • Wie steht es mit den verbliebenen Vorräten?
  • Sind beide Völker noch weiselrichtig ?
  • Was machen die Varroen?

Die erste Frage konnte er bereits nach einer Stunde eindeutig mit Ja beantworten.

Bei der zweiten Frage ließ sich beobachten, wie die von ihrem Raubzug Heimkehrenden  an ihrer vermeintlichen eigenen Haustüre plötzlich einen fremden Stockgeruch wahrnahmen. Sie hielten verwirrt inne, bevor sie auf dem Flugbrett landeten. Dann aber krabbelten sie etwas  unsicher hinein, denn so ganz fremd war ihnen der andere Geruch ja auch nicht. Sie hatten sich als Räuberinnen drauf eingelassen. Diese Umorientierung muss für die Immen eine echte Anforderung gewesen sein. Sie finden ihre alte Heimat nicht mehr und sind unverschuldet zu Flüchtlingen geworden. Die ganze Stocksituation ist plötzlich eine andere. Die aggressiven Eroberinnen werden mit einem Mal zu hilfsbedürftigen Obdach Suchenden. Das müssen sie erst mal verkraften.  Und die Königin? Wenn sie noch da ist, dann darf ihr gehuldigt werden.

Zu Frage drei ließ sich beobachten, wie immer noch ein paar aggressiv Suchende das obere nunmehr verschlossene Flugloch Ihrer eigenen (umgestellten) Wohnung frequentierten. Sie fanden keinen Einlass und mussten schließlich ihr Vorhaben aufgeben. Ihrem einmal konditionierten Beuteschema entsprechend hätten sie ihr eigenes Volk beraubt, was  in facto nicht möglich war. Dieser komplizierte Sachverhalt musste sich für die Bienen von selbst lösen. Wir dürfen den Bienen nicht das Verständnis von funktionell bedingten Sachverhalten mit den Kriterien von Ursache und Wirkung abverlangen, wozu sie nicht geschaffen sind. Auf längere Sicht ist durchaus ein spezifischer Lernprozess  möglich – wie es die vorliegenden Beutezüge beweisen – aber eine  Intelligenz ad hoc wie bei den Menschen ist ausgeschlossen. Das Räubervolk muss jetzt mit weniger Flugbienen auskommen, was zu dieser Jahreszeit unbedenklich ist, denn es gibt kein normales Trachtangebot draußen. Die verbleibenden Bienen im Mutterstock reichen für die Überwinterung vollkommen aus.

Beim Transport der Beuten ließ sich feststellen, wie schwer sie sind. Das Räubervolk konnte Simon  nur unter größter Mühe auf die Schubkarre hieven. Er schätzte die Einheit auf gut 40 Kilo.  Vollkommen ausreichend ! Die andere war etwas leichter, aber zum Überwintern immer noch schwer genug. Damit war Frage vier positiv beantwortet.

Die Frage fünf ließ sich nur durch weitere Beobachtung klären. Simon machte deswegen nicht extra den Kasten auf, um der Königin ‚Guten Tag‘ zu sagen. Er ging davon aus, dass beide Völker weiselrichtig sind.

Die Frage sechs ist für alle Bieneneinheiten ein Kernthema. Simon kontrollierte die Bodenwindel vom Räubervolk. Er fand eine sauber geputzte Unterlage ohne besonderen Totenfall.

„Sie kitten gut und fegen sogar ihren Keller,“ freute sich Simon.

Ein paar Wachmottenlarven in den Winkeln liquidierte er kurzerhand und fand etliche tote Varroen. Nicht viele, aber doch nachweisbar. Er schätzte so um fünfzig bis hundert Stück. Für die  unkontrollierte Zeit von 4 Monaten war das unbedenklich. Aber es sind ja Putztanten, die ihre Stube sauber halten, da kann man keine sicheren Angaben über den tatsächlichen Befall machen. So bleibt diese Frage ein dankbares Thema für die Zukunft.

Die Imker Fachzeitschriften unter den Titeln: ADIZ / die biene  oder Imkerfreund werden zukünftig ab Januar 2017 einheitlich unter dem Namen „bienen & natur“ herausgegeben. All monatlich findet Simon sein  ADIZ Abonnement im Briefkasten. Er nimmt die wichtigsten  Infos zur Kenntnis, denn er will trotz seiner alternativen Betriebsweise immer über den Stand der herkömmlichen Denkweisen und Behandlungsmethoden Bescheid wissen, was die Profis machen. Er fand bisher keine Ansätze auf eine Betriebsweise  m i t  der Varroa zu leben. Alles wendet sich in Fachkreisen  g e g e n  diese.

„Wer den Feind besiegen will … muss den Feind kennen.“ Das ist eine Kriegserklärung!

In der Novemberausgabe findet man vier signifikante Artikel um die Milbe herum, die aufzeigen, dass diese nicht auszurotten ist. Simons Denkweise ist nun mal anders orientiert. Er befindet sich zusammen mit seinen Bienen auf dem Wege, die Varroa zu tolerieren, und da braucht ihm keiner den Vorwurf machen, er habe keine Ahnung „Wer sich den Feind zum Freund macht, braucht nicht mit ihm kämpfen!“ Das ist seine alternative Antwort.

Der erste November war ausnehmend angenehm und schön. Das farbige Herbstlaub stellt eine Zierde in Wäldern, Parks und Gärten dar. Die bunte Vielfalt schmückt den Boden. Ihre  biologischen Bestandteile werden immer welker und eine dünne Humus Schicht bildet sich. Ordentliche Menschen kehren das Zeug weg. Darunter krabbelt und lebt es. Die Mikroorganismen zersetzen das Material in wertvolle Substanzen, die den Spendern wiederum zugute kommen und das liefern, was sie selbst zum weiteren Gedeihen brauchen. Jede Pflanze braucht ihre spezifische Bodenqualität, worin sie lebt. Diese Qualitäten schafft sie sich selbst, indem sie Laub abwirft und die Zersetzungsarbeit den Mikroorganismen überlässt. Die natürliche Pflanzenwelt gestaltet sich durch Milieubildung den Raum, der ihnen angenehm ist. So entstehen unterschiedliche Habitate auf unterschiedlichen Böden. Die selektive Auswahl erfolgt ganz von alleine. Solche Prozesse dauern Jahrhunderte, Jahrtausende oder noch länger, wenn wir beispielsweise an Urwälder denken. Diese Habitate bilden eigene Persönlichkeiten. Das sind Repräsentanten der biologischen Welt.

Eigennützige Manipulationen stören die natürliche Entwicklung. Der evolutionäre Prozess radikalisiert sich unter dem menschlichem Dirigat. Profitgier bedeutet Kurzlebigkeit. Diese Entwicklung ist bis heute in vollem Gange. Wir sehen es sofort mit einem Blick in die Tageszeitung. Am Mittwoch, dem 09.November 2016 kann man lesen:  „Klimaschutzplan liegt auf Eis“ … Die Bundesregierung hat sich nicht auf einen Kompromiss einigen können. Ein paar Tage später liest man wieder andere Versionen.

Das Ausbeutungssystem ist rücksichtslos, ignoriert die Konsequenzen, ruiniert sich selbst und sägt den grünen Ast ab, auf dem die Gesellschaft sitzt, Das ist suizidal. Selbstmordattentäter. Die Vorstellung von Terroristen verbindet ein Normalbürger gewöhnlich mit den  in den Medien vorgespielten Täter Rollen von köpfenden IS Islamisten, von Al Quaida Kämpfern von  Dschihadisten oder anderen suspekten Gruppen …  aber dass Täter auch ganz artig und fleißig am Schreibtisch sitzen, indem sie wichtige Klimaziele ignorieren und die Lebensqualität mit dem Rotstift einfach durchstreichen, das ist schon gewöhnungsbedürftig. Von dieser Sorte gibt es sehr viel mehr als von denen, die sich in unangenehm schmerzhafter Art und Weise profilieren. Wir selbst unterstützen die leisen Schreibtischtäter und entrüsten uns nicht entschieden dagegen. Die persönliche Wahrnehmung  kann durchaus gestört sein: „Ich? Ein Terroristensympathisant?… Nie und nimmer!“… wir können uns aus dem Kollektiv nicht ausklinken.

Am 07.11.2016 um die Mittagszeit wurde Volk Kl 3 auf Position KS 5 umgesetzt und trägt jetzt den Namen KS 5. Die ein zargige Beute hat ausreichend Gewicht. Der Wechsel ging unproblematisch vonstatten. Damit ist der kleine Siebenstern von 6,50 Metern Durchmesser in der Klemensstraße komplett besetzt.

Am nächsten Tag, dem  08.11.2016  wurde der große Siebenstern von 13 Metern Durchmesser im Wiesengrund vollendet. Simon machte sich über den Vorgang  Erinnerungsnotizen: Ost 3 wurde zu WS 2, FL 2 zu WS 3, FL 3 zu WS 4, N 3 zu WS 5, N 2 zu WS 6. Alle Einheiten wurden mit Folie abgedeckt und mit Mäusegittern gesichert. Die umgesetzten Völker leben und sind ausreichend mit Vorräten versorgt. Das Prozedere erfolgte bei Außentemperaturen um etwa 2°C. In der Erwartung auf ein kühles herbst- winterliches Klima in den nächsten Wochen, wo die Bienen im Stock bleiben, hofft der Bienenvater auf spannende Beobachtungen in Sachen Volksentwicklung. Durch störungsfreies und einfaches Herausziehen der Bodenwindeln sind zu allen Zeiten zuverlässige Gemüllkontrollen möglich. Wir wissen in unserem Imkerverein noch nichts Genaues über die Wirkungsweise eines Bienen Siebensterns. Hier bietet sich sogar der Vergleich von zwei unterschiedlich großen Sternen an, über deren Resultate Simon genau Buch führt. Er läßt sich da auf ein ungewisses Experiment ein, von dem er den Ausgang der Geschichte in gar keiner Weise vorausbestimmen kann. Er könnte sich schlechterdings unsterblich blamieren, wenn das Experiment scheitert … In seinem Vertrauen auf die Sache hat er sich daran gewagt und trägt sie nun in die Öffentlichkeit. Er muß sich ein Negativ Szenario nicht gerade gedanklich herbei denken, sondern verbleibt in Hoffnung auf das Wohlergehen seiner Bienen.

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C 20161016  20. Folge

Die regelmäßigen Windelkontrollen am Boden der Bienenstöcke bestätigen die Existenz der parasitär lebenden Milbe Varroa destructor. In jedem Volk ist sie mehr oder weniger nachweisbar. Es gibt keine Ausnahme. Der Parasit ist überall verbreitet. Kein Imker kann behaupten, er habe sie nicht … Der Parasit kann stellenweise stark reduziert sein und damit optisch kaum auffallen, aber auszurotten ist so ein Lebewesen nicht. Die Varroa gehört weltweit seit Mitte der siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts zum Begleitwesen der Honigbiene. Diese Tatsache müssen Biologen und Imker einfach zu Kenntnis nehmen. Für Simon war das Leben  m i t  der Varroa zu einer unumstößlichen Tatsache geworden. Deswegen bekämpfte er sie  nicht. Alles, was er im Sinne für die  weitere Existenz der Bienen unternahm, war, m i t der Varroa zu leben und nicht g e g e n sie. Das ist eine grundverschiedene Einstellung gegenüber allem Leben. Imperialistische Lebensformen finden Nährboden in egozentrischen Machtansprüchen und gehen konform mit  den auf Kapital orientierten Systemen. Die Natur kennt kein ‚Gut‘ oder ‚Böse‘. Die Wert Unterschiede macht der Mensch für sich allein. Es stellt sich dabei die Frage, welche Lebenshaltungen überhaupt Chancen für die weitere Existenz des  Homo urbanus  haben können, denn die Situation wird allmählich kritisch. Das Kapital orientierte System des Homo sapiens  ist gerade dabei, wie ein Schwarzes Loch in sich selbst zu stürzen. Koexistenz wäre da vielleicht eine bessere Alternative …

Jetzt kann man vor den Fluglöchern vermehrt die von Varroa gezeichneten toten oder halb toten Bienen  beobachten, nachdem sie von den Arbeiterinnen raus geworfen wurden. Sie quälen sich mit verstümmelten Flügeln, mühselig am Boden kriechend, irgendeinem unentrinnbaren Schicksal entgegen. Die Wespen freuen sich darüber. Das ist willkommene Nahrung. Mit ihren kräftigen Beißwerkzeugen machen sie sich über die Kadaver her und fressen deren süßliche Leiber, während die verstümmelten thorakalen Überreste mit ihren Beinchen noch eine Weile hilflos in der Luft zappeln.

„Hast du kein Mitleid mit diesen armen Wesen?“

Irgendjemand legt immer den Finger auf jene sensible Stelle.

„Ich nehme lediglich wahr, was ist,…“  antwortet der Angesprochene.

Aus christlicher Nächstenliebe mag Mitgefühl verständlich und angebracht sein, aber in freier Wildbahn? Da gelten andere Gesetze. Da gibt es keinen Unterschied zwischen ‚Gut‘ und ‚Böse‘. Diese Kriterien liegen gleichberechtigt und offensichtlich direkt nebeneinander.

Herbstzeit. Es wird fühlbar kälter. Der vom Sommer ausgetrocknete Boden wird wieder feucht. Die Natur erholt sich allmählich von der Dürre mit extrem hohen Wärme Spitzenwerten in der 34. und 35. Woche. (siehe auch Beitrag in Folge 15). Es waren bloß ein paar Tage unter sengender Hitze und Trockenheit. Manche Bäume haben das nicht vertragen. Die Schäden werden sich erst im nächsten Jahr zeigen, wenn die Betroffenen kein Laub bilden. Die Kirschen hat es besonders arg erwischt. Noch ahnt Niemand vom Ausmaß dieser heimlichen Katastrophe. Und die Bienen? Was werden die dazu sagen?

„Hallo, Zweibeiner, Ihr verändert das Klima! Ihr solltet außerdem für eine bessere Biodiversität sorgen !“

„Nostra culpa!“ antwortet der einsichtige Mensch. „Wir sind leider noch nicht soweit, das zu begreifen … müssen erst lernen, was Nachhaltigkeit bedeutet, … ist nicht so einfach, unsere unterschiedlichen Interessen unter einen Hut zu bringen.“

Bei sommerlich warmen Temperaturen am Sonntag, dem 16.10.16 in der Mittagszeit, erfolgten zwei in der Zeit verschobene  Messungen : Morgens um 9 Uhr bei 10°C Luft Außentemperatur im Schatten und mittags um 14 Uhr bei 27°C Lufttemperatur im Schatten. Es waren innerhalb von fünf Stunden siebzehn Grad Wärmeunterschied ! Die Temperatur im Innern der Zarge, wo der Messfühler platziert ist, blieb mit um 20°C annähernd gleich. Interessant waren Messungen an der Sonnen beschienenen Frontseite, wo die Wärme kumulierte. Es wurden zwischen 35 und 50 (!)  Grad gemessen. Styropor neutralisiert im Innern sowohl starke Hitzeeinwirkung  als auch Kälte. Induktive Turbulenzen an der Front verursachen ständig sich verändernde Wärmezonen, die man mit bloßem Auge nicht sieht. Das unmittelbare Klima um das Flugloch herum kann zu bestimmten Zeiten durchaus stark mit den allgemeinen äußeren Wettertemperaturen differieren. Das ist wichtig zu wissen, denn bei klirrender Kälte können sich Sonnen beschienene Beutenteile stark aufheizen und den Insassen andere Klimaverhältnisse vorgaukeln, als draußen herrschen. Deswegen ist es sinnvoll, im Winter die Beuten vor zu starker und zu intensiver Sonneneinstrahlung zu schützen. Manchmal genügt eine vorgezogene Bedeckung. Das waren hilfreiche Erkenntnisse, die er mit seinen neuen Messgeräten einfach mal so nebenbei gewonnen hatte, und die ihn zu bestimmten  Vorsorgemaßnahmen veranlassten, um seine Bienen vor unnötigen Schäden zu bewahren.

Ende Oktober sanken die Außentemperaturen nachts bis kurz über den Gefrierpunkt. Es roch  verdächtig nach Schnee. Wenn Wassertropfen in der Luft gefrieren, dann bildet sich um diese herum ein bißchen Ozon. Ein feines Näschen kann das wahrnehmen. Tagsüber krabbelte das Thermometer auf etwa sieben Grad. Den Wespen schien das nichts auszumachen. Zu Simons Ärger huschten sie flink in die unbewachten Fluglöcher, um sich drinnen an Süßem zu erlaben. Genau so schnell entwischten sie wieder. Ein ungleiches Verhältnis zu dem betulichen Gehabe der Arbeiterinnen und der Agilität der eleganten Räuber. Aber Simon wußte, dass dieses Spiel bald zuende sein werde, wenn die Wespennester in der Winterkälte vereinsamen und nur noch die Königinnen übrig bleiben, die sich irgendwo in einem Winterquartier solitär verkriechen. Wer um diese Zeit schon mal ein Wespennest ausgehoben und das Innere inspiziert hat, kann in dem Gewimmel eine Menge großer Königinnen entdecken und etliche Drohnen, die mit ihren langen Fühlern auffallen. Die kann man getrost in die bloße Hand nehmen, denn sie können nicht stechen. Selten findet man sie auch außerhalb ihres Nestes. Sie sind wesentlich possierlicher und behäbiger als ihre flinken Schwestern. Trotzdem ärgerte er sich ein bißchen über die schwarz – gelb Gestreiften und beneidete sie gleichermaßen ihrer flugtechnischen Fähigkeiten wegen, von denen die Bienen nur träumen können. Ein starkes Volk nimmt solche Interventionen nicht ungestraft hin, denn im Gemülle und vor den Fluglöchern  kann man immer wieder etliche Wespen finden, die den Opfertod gefunden haben.

Am Mittwoch, dem sechsundzwanzigsten Oktober war es soweit: Der Siebenstern in der Klemensstraße KS war bis auf Platz KS 5 besetzt. Diese Vakanz kann erst bei einer längeren Frostperiode ausgeglichen werden. Aber er hatte seinen Plan zügig vorantreiben können und war früher, als gedacht, zu einem zufriedenstellenden Ergebnis gekommen. Jetzt musste er nur noch sein Augenmerk auf das Verhalten der Bienen lenken und die Windeln kontrollieren. Alle Völker leben. Zur Mittagszeit herrschten an diesem Tage Temperaturen um gut 10 Grad Celsius. An einigen Sonnen beschienenen Seiten der Beuten stieg die Außentemperatur bis zu 35°C. Die Ausfliegenden orientieren sich mit Blick auf’s Flugloch nochmal neu. Manche besuchten ihren ehemaligen Standort, drehen dann aber in großzügigen Schleifen ab, weil da keine Wohnung zu finden war. Das klappte vorzüglich. Man kann aber am Flugverhalten erkennen, wie die alte Erinnerung doch noch ein bißchen in ihnen durchkommt, bis sie gänzlich ausgelöscht ist. Die Bienen beleben bei solchen Temperaturen die Fluglöcher und die Wespen halten sich derweil respektvoll zurück. Es gibt aber immer ein paar gelb gestreifte Draufgängerinnen, die es dennoch versuchen. Um dieser Wespenplage Herr zu werden, hatte Simon neben alle Fluglöcher langhalsige Flaschen mit vergorenem Lockmittel aufgestellt, in denen jede Menge Ersoffener zu finden waren. Bienen konnte er darin nicht entdecken. Vielleicht dienen diese Wespenfallen eher dazu, seinem Unmut gegenüber den ungebetenen Gästen Ausdruck zu verleihen, als etwas gegen die Ursache tun zu können.

„Alles Weitere wird die Zeit machen“, beruhigte er sich.

Rrrrrriiing … rrrrrrriiing …. Alarm …. Alarm !!! KS 6 wird ausgeräubert !!!

Donnerstag, der siebenundzwanzigste Oktober Zweitausendsechzehn um 17 Uhr Ortszeit bei 12 Grad Celsius und aufgelockertem Abendhimmel. Wer hätte das gedacht? Nach seinem geruhsamen Einkaufsbummel an diesem mild, sonnigen Tag, erlebt er nun dieses! Seine routinemäßige tägliche Runde führt ihn zu seinen Bienen, wo er das Geschehen bemerkt.

„Wer ist es? Was haben die hier zu suchen? Woher kommen sie?“

Das geschulte Auge sieht es sofort, da  gibt es kein Vertun: Das neuerdings auf KS 6 stehende Volk wird nach Strich und Faden ausgeräumt. Da ist Betrieb, während die anderen in der Siebensternrunde friedlich vor sich her dämmern, ist hier was los! Dem Bienenvater schwirren in diesem Augenblick ebenfalls viele Dinge auf einmal durch den Kopf. Er muss seine Gedanken sortieren, bevor er handelt. Um diese Zeit ist das kein Einfliegen, kein Orientieren von jungen Flugbienen, nein nein, diese Verhaltensweise ist typisch für Räuber(innen). Sie sterzeln nicht, sie schwänzeln nicht, sie begrüßen sich nicht freundlich, sondern stürzen sich Ziel gerade auf das schwarze Flugloch. Da ist Hektik, da ist überhastetes Getriebe, es gibt zwar keine direkten Kämpfe, aber es wird geräubert ! Offenbar hat   in den letzten Tagen bereits Kommunikation stattgefunden. Dieser Vorgang muss schon längere Zeit bestehen. Wer räubert nun wen aus? Anscheinend sind sie sich einig …

„Wo kommen sie her?“ fragt sich Simon. „Sind’s die eigenen?“

In der nächsten Umgebung befinden sich in etwa 1 km Fluglinie zwei andere Bienenplätze. Die Namen behält er für sich, um seine Imkerkollegen nicht zu diskreditieren.

„Schau doch erst mal bei deinen eigenen nach!“ spricht Simon zu sich selbst. „Wie verhalten sich  KL 1, KL 2 und KL 3 ?“

Das sind die drei außerhalb des Siebensterns im oberen Schuppen stehenden Kontrollvölker, von denen KL 2 im Winter mal auf KS 5 gestellt werden soll. KL 3 war in den letzten Tagen besonders munter. Er wunderte sich über deren Betriebsamkeit bei annähernd 10 Grad über Null.

„Was wollen die draußen noch holen ?“ fragte er sich.

Bei den anderen tat sich dagegen nichts. Er hatte eine stille Ahnung

„Sollte etwa …“

Er wollte den Satz nicht ganz aussprechen, bevor er nicht absolute Gewissheit gewonnen hatte. „Wie soll ich das kontrollieren? … vielleicht mit Farbe besprühen?“

Da wand sich aus seinem verstaubten Erinnerungs Archiv schlangengleich etwas Altbekanntes hervor:

„Mach doch mal den ‚Müllertest‚ !“…

Zunächst aber verengte er die beiden Fluglöcher an den betroffenen Zargen auf ein ‚Minimum‘. Dann lief er in die Küche, holte feines weißes Mehl, und streute es in den wuseligen Betrieb am Flugloch. Das war eine Überraschung ! Mit einem Mal gab’s nur noch Weißlinge, egal, ob Freund oder Feind. Simon lief schnell zum Volk KL 3  … und siehe da,  die ersten ‚Müller‘ kamen angeflogen. Da hatte er sie ertappt. Jetzt wußte er Bescheid. Da gab’s auch keine Verdächtigungen mehr gegenüber anderen Imkern. Die Sachlage war eindeutig! Er wunderte sich lediglich, dass gerade KL 3 es nötig hatte zu räubern, denn das auf 2 Zargen sitzende Volk war sehr fleißig gewesen und hatte seine Vorräte bis oben hin aufgefüllt. Doch es gab auch Anlass, anderen Ursachen auf den Grund zu gehen:

  • Vielleicht besteht ein genetisch bedingter starker Sammeltrieb bei dem Räubervolk.
  • Es könnte einer starken Zehrung ausgesetzt gewesen sein und unter Futtermangel leiden.
  • Räuber und Beraubte könnten in einer nahen Verwandtschaftsbeziehung stehen.
  • Oder die Position auf dem Siebenstern hat irgend etwas bewirkt.

Weil Simon über seine Bienenvölker genau Buch führt, kann er die Abstammung sofort zurückverfolgen. Die beiden betroffenen Völker haben keine direkten gemeinsamen Vorfahren, und damit auch einen grundsätzlich anderen Stockgeruch. Untersuchungspunkt 3 kann damit als nicht zutreffend bezeichnet werden.  Punkt 1 ist erwiesen. Das Volk stammt von einem Imkerkollegen und wurde im Frühjahr 2016 als Weisel Ableger mit der vorjährigen Königin auf den Bienenstand in der Klemensstraße gebracht. Es hat sich zügig entwickelt. Die oberen Randwaben stellten sich  bei der  Kontrolle tatsächlich als nicht ganz voll dar. Diese relative Vakanz behob er durch Substitution der in Reserve befindlichen vollen Futterwabe von KS 7. Diese Reservewabe musste nicht ungenutzt den Winter über im Wabenschrank verbleiben. Damit ist Punkt 2 beantwortet. Bevor aber Punkt 4 geklärt werden kann, muss Simon weitere Untersuchungen anstellen.

Als Erstes zog er die Bodenwindel und studierte sehr gewissenhaft den Müll. Die letzte Kontrolle war Mitte des Jahres gewesen, also vor knapp 5 Monaten. Er suchte nach einer etwaigen toten Königin. Die Räuber versuchen im allgemeinen die Weisel zu töten, damit das Opfervolk willenlos wird. Aber er fand keine. Das beruhigte ihn schon mal. Die Unterlage war vom Schwitzwasser ein bißchen feucht. Wachsmottengespinste fand er unter der Matte und an den Seiten, die er sofort liquidierte. Ansonsten normaler Totenfall. Fünf weiße Arbeiterinnen Nymphen, ein paar tote Bienen  mit deformierten Flügeln. Das sind Zeichen für Varroatose und  das DWV- Virus.  In dem Gemülle   befanden sich etwa hundert tote Varroen. Dicke, fette Exemplare waren dabei. Die Windel war  lange Zeit nicht kontrolliert und nicht gereinigt worden. Ein starkes Volk hätte den Boden sauber gehalten. Man muss aber wissen, dass Simons Betriebsweise mit den ausgebohrten Fluglöchern an der Front den Bienen die Putzarbeit erschwert. Bei den standardisierten breiten Fluglöchern nach vorne auf Bodenhöhe ist die  Sauberhaltung wesentlich leichter. Aber genau das wollte Simon der Varroen Kontrolle wegen verhindern. (Eine genaue Beschreibung seiner Betriebsweise findet man in Folge 8). Die Räuberei an KS 6 ging weiter, bis die Nacht dem Spuk ein Ende setzte.

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C 20161001  19. Folge

Die Agnihotra Asche war fein gesiebt und in einen leeren Salzstreuer gefüllt. Damit konnte er bequem bei jeder Arbeit, wenn er die Beuten öffnen musste, eine Prise hinein streuen. Klappte gut, die Bienen nahmen es gelassen hin. Da die Asche auch in das Futter suspendiert war, erkannten sie diese neuen Signale sofort. Es musste eine besondere Schwingung haben, denn zeitgleich kamen Kundschafterinnen und suchten an Simons Pullover nach dem Botenstoff, den sie im Futter erkannt hatten. Partikelchen von Rauch Rückständen befanden sich in Simons Kleidung mit einer zarten Agnihotra Botschaft. Interessant war auch, dass einige Kundschafterinnen auf den ausgelegten Kuhdung flogen in der Hoffnung, dort Nahrung zu finden. Es waren nicht viele, aber sie gaben doch Auskunft darüber, wie hoch sensibel ihre Wahrnehmungsorgane sind. Die Asche besteht bemerkenswerterweise aus dem verbrannten Kuhdung. Es muß darin eine unzerstörbare Botschaft aus dem  unverbrannten Kuhdung stammen, irgendetwas Gemeinsames, das wir als Menschen nicht registrieren können. Die Immen fanden nichts Süßes darin, was unserem Verständnis nach vielleicht eine Erklärung gebracht hätte.  … Das gleiche geschah an der Agnihotra Schale  mit den Resten der Asche.

„Diese Beobachtung ist doch gewiß einer Erwähnung, vielleicht auch einer wissenschaftlichen Studie wert,“ dachte Simon.

Anscheinend genügen geringste Spuren von Signalen (Schwingungen), wonach die Bienen ihre Suche ausrichten. Okay, es wird hier nur am Rande erwähnt. Viel wichtiger ist die Heilung des Umfeldes, wovon die Bienen natürlich auch profitieren. Die Agnihotra Forschung ist bei Simon erst in den Anfängen, aber er bleibt am Ball und wird darüber von Zeit zu Zeit berichten.

Das Summ – Geräusch entsteht durch Flügelvibrationen der Bienen. Zunächst wollte er wissen, in welcher Tonhöhe sie  unter normalen Umständen vibrieren. Das heißt, den Normalklang finden und diesen bestimmen. Zum anderen wollte er verschiedene Tonhöhen differenzieren mit der Frage: „Unter welchen Umständen klingt das Volk anders als normal ?“

Wenn diese Kriterien einigermaßen zuverlässig ermittelt wurden, wollte er die Ursachen für die verschiedenen Tonhöhen und Tonqualitäten ergründen. Manche lassen sich recht einfach erklären, andere hingegen schwieriger. Wenn zum Beispiel das Volk schwach ist, dann haben sie nicht so viele Bienen, und dann ist der Sound eben leiser. Es kommt auch darauf an, an welcher Stelle abgehört wird. Da, wo die Zentrale ist, klingt es natürlich am lautesten. Zur Peripherie wird es leiser. Alleine von der Lautstärke her kann man schon die Lage des  Zentrums  bestimmen und seine ungefähre Größe abschätzen. Da  sitzt die Brut – und da sitzt auch (meistens) die Königin. Wenn das Volk beispielsweise auf 4 Zargen sitzt, dann ist es ein Leichtes, mit dem Stethoskop die Höhe des Zentrums zu ermitteln.Durch diese Diagnose lassen sich unnötige Störungen vermeiden. Das war Simon auch ein wichtiges Anliegen, die Bienen möglichst   n i c h t  zu stören.  Wenn  Besucher wissen wollen, wie es in einem Bienenvolk aussieht, dann lässt er sie einfach hinten durch die Glasscheibe gucken. Meistens genügt das den Neugierigen. Wenn sie das Gewimmel sehen, rufen sie sofort:

„Oh Gott, so viele Bienen …“

Den Zirkus mit Beute öffnen und Königin zeigen macht er nicht. Seine Liebe zu den Immen muss er nicht  durch narzistisches Gehabe zur Schau stellen. Er öffnet eine Beute nur dann, wenn es unbedingt notwendig ist. Das Bien ist ein sensitiver Körper, da operiert man nicht einfach mal aus Neugier oder aus Jux und Dollerei herum. Die Bienen spüren sehr wohl, wer ihnen altruistisch zugewandt ist. Die Kommunikation läuft total anders ab als zwischen  Menschen, das ist klar. Sie haben eine Erinnerung an das, was ihnen schon mal begegnet ist und reagieren entsprechend darauf. Es ist ein gegenseitiges Vertrauen, das hier aufgebaut wird. Und dazu gehört neuerdings auch das Agnihotra Feuer.

Die beiden Siebensterne – der große im Wiesengrund (WS) und der kleine in der Klemensstraße (KS) – sind als bauliche Einrichtungen fertig. Sie müssen nur noch mit Bienenvölkern besetzt werden. Im WS sind bereits WS 7 und WS 1 platziert, und im KS werden in den nächsten Tagen die Positionen KS 7, KS 1 und KS 2 besetzt sein. In der bewährten Art und Weise in kleinen Etappen  werden gerade drei Völker zur gleichen Zeit auf Rollwagen verschoben. Der Abstand beträgt zwischen sechs und acht Metern. Die Hälfte ist bereits geschafft.

„Okay, so weit, so gut, … aber wie messe ich die Temperatur im Innern der Bienenstöcke?“

fragte sich Simon.

„Da brauche ich ein Messgerät mit einem Stab ähnlichen Temperatursensor, der an einem dünnen Kabel in die Bienentraube möglichst störungsfrei eingeführt werden kann, wobei am anderen Ende des Kabels eine digitale Anzeige sein muss. „

So ähnlich formulierte Simon sein Anliegen und fragte im Internet bei Conrad Electronic nach einem passenden Gerät an. Die Antwort kam noch am selben Tage. Der Service gab ihm einen Hinweis auf die  Artikelnummer 108417-82 im Katalog. Die prompte Bedienung freute den Suchenden. Doch das Gerät entsprach nicht ganz seinen Erwartungen.

Bei seinem nächsten Einkaufsbesuch bei Aldi stöberte er aus reiner Neugier in den ausgelegten Waren und stieß zufällig auf ein Funk- Hygrometer von der Firma Bresser. Knapp 15 Euro das Stück. Zwei waren noch da. Die beschreibende Legende auf der Verpackung offerierte ein  komfortables Messverfahren, an das er noch nicht gedacht hatte. Er wollte ja eigentlich nur die Temperatur innerhalb der Beute kontrollieren, und nun machte das Gerät sogar eine kombinierte Feucht – Klima Messung möglich. Das  übertraf seine Erwartungen. Er war gespannt, ob das Ding auch seine Versprechen Wert war …  getestet hatte er es noch nicht … doch seine gefühlsmäßige Voreinschätzung empfahl ihm, gleich die beiden in den Einkaufskorb zu legen. Er brauchte mindestens zwei Stück.  Die Lösung seiner Suche hatte er nicht gerade beim Discounter erwartet.

Noch zur selben Stunde hängte er nach sorgfältigem  Studium der Bedienungsanleitung das externe Teil des Messgerätes, das er vorsorglich vor der Neugier der Bienen mit einem Plastiknetz geschützt und in ein Leer – Rähmchen eingebaut hatte,  ganz vorsichtig in die dritte obere Zarge bei Volk KL 7 rechts an die innere Beutenwand. Dafür musste er eine Honigwabe entfernen. Die hob er für alle Fälle als Reserve für später auf. Das Basisteil des Gerätes in seinem Wohnzimmer zeigte sofort die gefunkten externen Daten an.

„Wie komfortabel!!“

Er hätte sich vor lauter Freude anerkennend auf die Schulter klopfen mögen, was er aber aus Bescheidenheitsgründen unterließ …

„S‘ ist ja nicht mein Verdienst, … bin ja nur ein Nutzer,“ musste er abwiegelnd feststellen.

Mit diesen haushaltstechnischen Spielereien lassen sich bei kluger Anwendung auch nützliche Dinge praktizieren. Zwar sendet das Gerät nicht die Temperatur aus dem Innern der Traube, aber zumindest gibt es Auskunft über die weiträumige Klimatisierung der Bienenwohnung und über deren Feuchtigkeitsgehalt. Diese Kenntnis hat auch eine Imker praktische Seite, denn wir kennen die Schimmelbildung bei schlecht durchlüfteten Beuten und die unangenehme Erscheinung von verschimmelten Randwaben zum Beispiel bei der Frühjahrsnachschau. Hier bietet sich für den Interessierten eine Kontrollmöglichkeit zu allen Jahreszeiten über den Feuchtigkeitsgehalt in der Bienenwohnung an und darüber hinaus, gut informiert zu sein. Damit lassen sich wichtige Rückschlüsse auf den Klimahaushalt im Innern der Bienenwohnung ziehen und gegebenenfalls unter kontrollierten Bedingungen Veränderungen zur Abhilfe schaffen. Beispielsweise durch bessere Durchlüftung. Wenn die Geräte so leicht und so preiswert zu haben sind, dann wollte er das auch in seinen Bienenbäumen messen. Die beiden Völker in BB1 und BB2 leben nämlich unter natürlichen Bedingungen in hohlen Baumstämmen. Der Vergleich zu künstlichen Wohnungen in Styropor, beziehungsweise in Holz Zargen wäre gewiß eine Studie wert. Aber das hatte im Augenblick keinen Platz im Zeitplan des Hobbyimkers.

In den nächsten Tagen zeigten die Messwerte um die 20 Grad Celsius im Innern und eine relative Luftfeuchtigkeit um die 60%. Draußen herrschte trockenes Herbstwetter mit Tages beziehungsweise Nachttemperaturen zwischen 18° und 7°. Als es draußen kühler und feuchter wurde, sanken auch die Innenwerte auf um 16° und die Luftfeuchtigkeit stieg auf um 70%. Allein dieser zweiwöchige Messabschnitt zeigte eine gewisse Tendenz: Bei relativer Wärme und Trockenheit draußen, dann auch innen eher warm und trocken. Bei Veränderungen draußen kühl und nass, dann auch  drinnen kühler und feuchter. Es ist eigentlich eine simple Schlussfolgerung, die man sich der Logik nach stellen kann, aber hier haben wir es zweifelsfrei mit exakten Messungen zu tun. Dabei stellte sich Simon die Frage:

„Was passiert im Bien klimatisch während der verschiedenen Jahreszeiten?“

Wenn es draußen noch kälter wird, dann werden die Innentemperaturen absinken und die Feuchtigkeit noch höher werden.

„Und wo wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach Schimmel bilden?“

Natürlich an den kältesten und damit feuchten Stellen der Styropor Innenwände. Sie sind nicht atmungsaktiv. Styropor ist kein natürliches Material. Es hält zwar warm, läßt aber keine Feuchtigkeit durch.

„Was bedeutet das für die Lebensqualität der Bienen?“

Das wäre wieder eine Frage, der nachzugehen ist …   Da kam mit einem Mal so viel Fragendes hoch, dem es wert wäre, nach zu forschen. Doch Simon verfügte über kein unerschöpfliches Zeitpolster, um seinen Wissensdrang  zu stillen. Er wollte darüber hinaus auch nicht mit sich selbst in Harnisch geraten. Er blieb bei seinen alten bewährten Segeberger Beuten, … und damit basta!

Bei seinen Recherchen um die Stocktemperaturen in Bienenvölkern brauchte er noch zuverlässige Vergleichsmessungen für die normalen Wetter Außentemperaturen vor Ort. Er hätte auch in die Tageszeitung schauen können, aber er wollte sich doch lieber auf eigene Messungen mit geeigneten Thermometern verlassen. Als er ein paar Tage später wieder bei Aldi einkaufte, entdeckte er ein Infrarot Temperatur Messgerät vom Hersteller ‚Workzone‘.  Das sind neuartige praktische Apparate in Pistolen Form zur Temperatur Messung an Gegenständen und Flächen. Auf dem Beipackzettel fand er Angaben über den Hersteller:

Importiert durch Walter Werkzeuge, Salzburg GmbH. Gewerbeparkstraße 9,  5081  Anif, Austria.

„Aha, ein österreichisches Produkt.“

Nach Information über den Wirkungsbereich und die Messweise des Gerätes war er von diesem Teil einigermaßen angetan. Damit konnte er was anfangen. Es kostete ebenfalls bloß um die 15 Euro herum. In der Warenauslage lag nur dieses eine. Das nahm er mit.

Nach sorgfältigem Studium der Bedienungsanleitung war das Gerät nach Einsetzen der beiliegenden Batterien sofort betriebsbereit. Neugierig probierte er es an allen möglichen Gegenstände und Wänden in  seinem direkten Umfeld aus und konnte zufriedenstellend feststellen:

„Klasse ! Funktioniert !“

Auf der digitalen Anzeige waren die Werte sofort bis auf zehntel Grad genau abzulesen. Er ging nach draußen und nahm auch dort Messungen vor, selbstverständlich auch an den Außenwänden der Bienenbeuten.

„Prima ! Funktioniert !“

Da machte er eine überraschende Feststellung: Die feine Registrierung auf zehntel Grad zeigte Unterschiede in den Bereichen der Zargen eines Volkes an,  und sogar sehr deutliche Unterschiede von mehreren Grad Celsius zwischen einzelnen Völkern. Diesen Effekt musste er genauer untersuchen. Eigentlich hätte man annehmen müssen, dass die Temperaturwerte im Außenbereich bei allen Zargen etwa gleich sein müssten. Aber das war nicht der Fall. Farbunterschiede der anvisierten Objekte ließen sich durch Vergleiche messtechnisch eindeutig ausschließen, denn es ist ein  Wärme- Messgerät.

„Warum zeigen sich feine Temperatur Unterschiede innerhalb eines Biens an den Außenwänden??“ stellte sich Simon die Frage.

Er wiederholte die Messungen an mehreren Tagen mit unterschiedlichen Außentemperaturen und kam zu der gleichen Feststellung:

„Wenn es sich auch um Wärme isolierende Styropor Wände handelt, dann dringt die Wärme des Bienensitzes – in zehntel Graden gemessen – allmählich doch  durch die Wandung.“

Das war eine umwerfende neue Entdeckung in seiner imkerlichen Praxis !  Mit einem Fingerklick konnte er sofort das Zentrum des Bienensitzes ausmachen und darüber hinaus noch weitere Recherchen anstellen:

„Ein schwaches oder totes Bienenvolk muß gegenüber einem lebendigen starken Volk deutliche Temperaturunterschiede an seiner Außenwandung zeigen.“

Zusammen mit der Klangdiagnose in Erweiterung der Temperaturanalyse hatte Simon zukünftig  neue Verfahren in der Hand, ohne viel Störung definitive Aussagen über den Zustand seiner Bienenvölker zu machen.

Am 14 Oktober waren die Plätze KS 7 und KS 1 besetzt. Die anderen Siebenstern Plätze in der Klemensstraße wollte er im Laufe der nächsten Wochen auf die gleiche elegante Methode mit dem schrittweisen Verschieben aufgefüllt haben. Alle Vorbereitungen waren getroffen. Damit konnte Simon viel früher, als zunächst angenommen, zu einem komplett besetzten Siebenstern kommen. Das Wetter spielte derweil seine herbstliche Melodie in feucht beschaulicher Art  zwischen Dur und Moll.

Hier ein analoges Bild vom KS – Siebenstern mit 6,50 m Durchmesser

Digital StillCamera

Siebenstern klein

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C 20160914  18. Folge

Drehspin. Ein signifikanter Traum

Simon hatte in der Nacht vom zwölften auf den dreizehnten September eine lebhafte Traumsequenz. Er nimmt diese Zeichen immer ernst und wirft sie nicht als unbedeutendes Hirngespinst in den Abfalleimer. Sein Unterbewußtsein signalisiert ihm durch Träume gelegentlich wertvolle Hinweise für den Alltag. Für Außenstehende mag es seltsam erscheinen, wenn ein Essayist sein Innenleben dermaßen nach außen krempelt, um einen Sachverhalt zu erklären. Doch der Autor möchte Verständnis für Zusammenhänge finden und keine Märchen erzählen. Dabei kann eine Traumvision  durchaus hilfreich sein.

Der Traum zeigte Simon dynamische Bezugssysteme im Drehspin des Weltwesens. Was zunächst rätselhaft und kompliziert erscheint, ist in der Realität eine alltägliche Tatsache, die jedem sofort offenkundig sein kann, wenn Einsicht besteht. Alles dreht sich. Alles bewegt sich. Alles fließt ohne Ausnahme in spiralig geschraubtem Spin. Es dreht sich Materie und Feinstoffliches. Jedes subatomare (sogenannte) Teilchen, jedes Lichtquant, jedes Atom, jedes Element, jedes Molekül, jedes Prokaryot und jedes  Eukaryot, jede Organelle, jedes Lebewesen,  jeder Mensch, jeder Ton, jede Sprache, jeder Gedanke, jedes Glaubensbekenntnis  und der ganze Kosmos.

In den weiteren Sequenzen erklärte der Traum die Sichtweise zur Orientierung in Bezug auf den  Drehspin. Zur Bestimmung der links oder rechts gerichteten Drehung muß der Betrachtungswinkel immer vom Ursprung der Drehung aus erfolgen. Es ist die Blickrichtung von der Wurzel zur Krone,  oder allgemeiner ausgedrückt: Das Wachstum aus dem  Samenkorn über den Keimling nach außen.   Die Draufsicht hingegen zeigt eine umgekehrte Drehrichtung. Als anschauliches Beispiel läßt sich das Haus einer Schnecke beschreiben. Die Spitze entwickelt sich  aus dem unendlich Kleinen und mündet ins unendlich Große. Die spiralig gedrehte Form ist im Uhrzeigersinn nach rechts gedreht. Ein links gedrehtes Schneckenhaus wäre eine höchst seltene Ausnahme. Das Wesen der Welt ist das Prinzip der gedrehten Expansion im Sinne der kosmischen Oktave. Daraus läßt sich alles erklären. So ist das Leben des Menschen ein Teilgeschehen im Großen und Ganzen wie das Schneckenhaus im Ozean. Es gibt aufbauende Systeme mit dem Drehspin im rechten Uhrzeigersinn und gleichermaßen abbauende gegen den Uhrzeigersinn im links gerichteten Spin. Simon hatte aus diesem Traum wertvolle Erkenntnisse gewonnen und Einsicht in die kosmischen Zusammenhänge bekommen. Er nutzte diese Anregungen für Anwendungen im täglichen Leben. Jetzt wurde ihm auch die Wirkungsweise des Siebensterns klar.

Am nächsten Tag, dem 15. September 2016 wurde das Bienenvolk Ost 1 auf Position WS 7 gesetzt. Vom nun an wird es unter der neuen Bezeichnung WS 7 geführt. BB 2 heißt jetzt WS 1. Die anderen können erst im Laufe des Winters auf ihre vorgesehenen Positionen im Siebenstern gestellt werden. Damit hat die Versuchsreihe ihren Anfang genommen. Über die Verhaltensweisen der umgestellten Völker im Vergleich zu den am Ort verbliebenen wird Protokoll geführt. Zu den beobachtenden Kriterien gehören:

  • Äußere Betrachtung des Flugbetriebes und qualitative Beurteilung der Orientierung auf den veränderten Stellplatz.
  • Varroenkontrolle auf der Bodenwindel.
  • Temperaturmessung der Stockwärme. Dazu Vergleichsmessungen bei den anderen ‚externen‘ Völkern.
  • Tonhöhenmessung zur Feststellung der Befindlichkeit eines jeden Biens.
  • Sonstige Beobachtungen.

Seit einiger Zeit hat Simon eine neue Diagnosemethode entdeckt, um Aussagen zur Befindlichkeit des Biens  zu machen.  Er hört sie mit dem Stethoskop ab. Das kennt man ja aus der Medizin und es ist eine probate Möglichkeit, ein lebendiges System auf seine akustische Resonanz zu überprüfen und Auskunft über seine Befindlichkeit zu erhalten. Was sich mit diesem Gerät in der Imkerpraxis machen lässt, wird Simon im Weiteren erklären.

Zu dieser Abhörtechnik bedarf es eines geschulten Ohres. Es geht bei der Stethoskop Diagnose ganz gewiss nicht  um bloßes ‚Abhören‘, ob das Volk noch lebt, sondern um die Registrierung aller möglichen Geräusche im Stockinnern, um Aussagen machen zu können. Zunächst muss man das Wesen des ‚Biens‘ im ganzheitlichen Sinne verstehen und als solches betrachten. Es ist ein komplexer Organismus, zu dem die Wohnhöhle gehört, wie auch das Wabenmaterial als Trägerstoff für Brut und Nahrung. Das Ganze funktioniert als Einheit. Das Bien ist ein Körper mit einem äußeren Skelett – der Höhle –  worin  die Waben wie Bindegewebe zu Organen funktionieren. Die Organe rekrutieren sich  aus den Apis Geschlechtern in ihren jeweiligen Entwicklungsstadien. Die Weisel ist das einzig potente weibliche Individuum im gesamten Organismus. Sie ist das Ovulationszentrum. Von dort werden starke Pheromon Schwingungen nach außen gesendet, die das Volk zusammenhalten. Der Stockgeruch signalisiert die persönliche Duftnote des Biens. Der Geruch  hat eine starke bindende Wirkung wie beispielsweise auch Duftnoten bei Säugetieren. Aber wir wissen auch, welche Bedeutung die ‚chemische‘ Ausstrahlung bei uns Menschen hat und Partnerverbindungen schaffen kann. Manche übertönen ihren eigenen Körpergeruch mit fremden Odeurs … Für Bienen könnte eine Verfälschung ihres eigenen Stockgeruches lebensgefährlich werden. Sie werden irritiert und verlieren schlimmstenfalls die Orientierung. Der Verlust der Weisel mit ihrem Pheromon läßt das Bien binnen kürzester Zeit aufheulen und trauern. Das sind Stockgeräusche, die man mit dem Stethoskop sehr gut diagnostizieren kann. Nur muß man wissen, wie sich das anhört. Dazu braucht es Erfahrung und ein gutes Ohr.

Simon hatte eine Klangtabelle erstellt, um den Sound eines jeden Bienenvolkes zu registrieren und zu notieren. Es gibt bestimmte Vorgehensweisen für das Abhören. Die Membran des Stethoskops muß immer dichtflächig aufgelegt werden. Abhörbereiche sind die seitlichen Beutenwände und bei Simons Betriebsweise die Glasfenster an den Rückseiten der Zargen.

Hier ist eine Mustertabelle für Aufzeichnungen von Tonhöhen im Bienenstock.

Tonhöhentabelle im Bienenstock

 

KL 1 08.07.

12.00

D 09.07.

10.00

D

lt

10.07.

15.00 *4

E 15.08.

15.00*4

D/C

*5

16.08.

11.00

D

n

KL 2 08.07.

12.00

D 09.07.

10.00

D

ls

10.07.

15.00 *4

E 15.08.

15.00*4

D

n

16.08.

11.00

Cis

n

KL 3 08.07.

12.00

Dis 09.07.

10.00

D

n

10.07.

15.00 *4

E 15.08.

15.00*4

C

n

16.08.

11.00

Cis

n

KL 4 08.07.

12.00

Fis

*1

09.07.

10.00

D/E

n

10.07.

15.00 *4

Fis 15.08.

15.00*4

E

?

16.08.

11.00

Cis

n

KL 5 08.07.

12.00

C 09.07.

10.00

D

n

10.07.

15.00 *4

E ? 15.08.

15.00*4

Gis 16.08.

11.00

C

ls*8

KL 6 08.07.

12.00

C

*2

09.07.

10.00

D

ls

10.07.

15.00 *4

F 15.08.

15.00*4

Gis

ls

16.08.

11.00

G

ls*9

KL 7 08.07.

12.00

D 09.07.

10.00

D

lt

10.07.

15.00 *4

F 15.08.

15.00*4

D

*6

16.08.

11.00

G

n*10

KL 8 08.07.

12.00

Fis

*3

09.07.

10.00

D

ls

10.07.

15.00 *4

F 15.08.

15.00*4

D

n

16.08.

11.00

E

?

KL 9 08.07.

12.00

Fis 09.07.

10.00

Fis

lt

10.07.

15.00 *4

F 15.08.

15.00*4

D/C

*7

16.08.

11.00

Gis

ls

 

Legende:

lt= laut    ls= leise    n= normal    ? = Tonhöhe schwer bestimmbar

(*1) KL 4 hat keine und keine Brut. Später mit KL 4b vereint.

(*2) KL 6 sehr leise. Die Volksstärke ist gering.

(*3) KL 8 sehr leise

(*4) 10.07.2016 es herrschte bestes Flugwetter ca 25° C

(*5) KL 1  es existiert ein angeregter Ton D mit einem ruhigen Grundton auf C

(*6) KL 7 Die Jungbienen fliegen sich etwa 15 Minuten ein. Es ist ein angeregter Ton in H. Es

sterzeln Bienen mit hoch gereckter Duftdrüse am Flugloch. Der Ton verbreitet sich im

ganzen Bien. Danach wieder ruhiger und der Ton sinkt über E nach C ab.

(*7) KL 9 In oberer Zarge D, in unterer C.

(*8) KL 5 sitzt auf 3 Zargen. Zentrum in 2. Zarge

(*9) KL 6 sitzt auf 1 Zarge.

(*10) KL 7 sitzt auf 4 Zargen. Zentrum in 1 + 2. Zarge.

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C 20160901  17. Folge

Simon hatte seine Arbeiten am Siebenstern in den nächsten Tagen zügig vorangebracht. Als Vergleichssystem zu dem im Wiesengrund (WS) hatte er am Standort in der Klemensstraße (KS) einen zweiten Siebenstern mit halber Größe eingerichtet. Die Grundstücksvoraussetzungen ließen keinen Kreis mit 13 Metern Durchmesser zu. Der Platz schien ihm geeignet. Seine Bienen sollten auch dort in den energetischen Genuß eines Siebensterns kommen.  So hat er die Möglichkeit, die beiden Standorte miteinander zu vergleichen. Das Projekt grenzt schon an eine wissenschaftliche Studie. Seine Imkerfreunde und Freundinnen könnte das interessieren. Sie haben ja reichlich  Gelegenheit,  die Sache zukünftig in der Kolumne mit zu verfolgen, wenn sie die Geschichten aus dem Wiesengrund regelmäßig anklicken und lesen.

Die Position 7 im Wiesengrund-Siebenstern (WS 7) wird in ein paar Tagen  besetzt sein, weil das Wirtschaftsvolk Ost 1 lediglich 4 Meter östlich davon entfernt steht und bereits in die gewünschte Flugrichtung nach Westen zeigt. Simon rückt das Volk auf einer beweglichen Unterlage in kleinen Etappen täglich ein Stückchen an den vorgesehenen Standpunkt heran, so daß die Bienen die geringfügigen Veränderungen tolerieren, ohne sich zu verfliegen. Mit dieser Prozedur hatte er am ersten September begonnen. Die weitere Berichterstattung wird folgen.

Wenn die Arbeit erst mal getan ist, dann lesen sich die zu Papier gebrachten Reporte locker und leicht, als sei das eine Angelegenheit von ein paar Minuten. Aber Simon war ja nicht mehr der Jüngste und seine Knochen meldeten sich gelegentlich, wenn es ihnen zuviel wurde. Es waren immerhin zentnerschwere Brocken zu bewegen. Die hob der alte Mann nicht mehr hoch. Nein, diese Zeiten waren längst vorbei. Er beförderte sie unter zu Hilfenahme von Hebeltechniken Stück für Stück an ihren vorgesehen Platz. Das dauerte ein bißchen länger, aber dafür hatte er die nötige Zeit. Er wunderte sich überhaupt, was sein Körper schon alles geleistet hatte. Er erinnerte sich an den denkwürdigen Augenblick, als er aus drei Metern Höhe vom Baum gefallen war. Das war hier an diesem Platz, am 22. September 2005. Er hätte auf der Stelle tot sein können. Doch er lebte. Für jeden lebendigen Tag dankte er dem Schicksal und seinem Schutzengelchen. Die kaputten Knochen waren mit Titan zusammen geschraubt und wieder verheilt. Aber sie melden sich halt doch mal, wenn er ihnen zu viel zumutet. Deshalb macht er alles sehr bedachtsam, zielstrebig und kontinuierlich. Er hatte ja die Zeit und musste nichts überstürzen. Von der Magie des Siebenstern war er  total besessen. Das sind Sachen, die zwar viel Kraft fordern, aber auch Spaß machen. Seine geistige Energie schien unerschöpflich, aber seine körperliche Kraft setzte ihm Grenzen. In den  Arbeitspausen ließ er seine Gedanken über das Geschaffene revué passieren. Da war keiner, der ihm half. – Nein, brauchte er auch nicht.-  Er hatte fast immer alles alleine gemacht. Die Häuser gebaut, den Wiesengrund gestaltet, und praktisch sein ganzes Leben weitgehend selbst in die Hand genommen. Er hatte einen guten Schutzengel und seine grundsätzlich positive Einstellung zum Leben war ein kostbares Pfand.  Er war glücklich in seiner Welt, die er sich gestaltet hatte, doch es gab  niemand, der sich ernsthaft dafür interessierte. – Auch das  fand er in Ordnung. – So blieb er mit seinen Gedanken und Träumen jenseits der harten, brutalen und teilweise unerträglichen Wirklichkeit, ohne diese aus den Augen zu verlieren. Er war kein Traumtänzer in anderen Welten. Ganz gewiß nicht. Er brauchte die Realität nicht verdrängen. Er wußte Bescheid. Doch zur Wahrung seiner eigenen Lebensqualität hatte er sich den Wiesengrund geschaffen und sein Leben ohne unnötigen Ballast von Besitztum frei gehalten. Okay, Existenzrechte hatte er sich gesichert. Ohne so etwas ist man in dieser Welt verloren. Wenn er Geselligkeit braucht,  dann findet er sie dort, wo die Gemeinschaft seinem Seelenkostüm gut tut.

Die Sache mit den Bienen hatte ihn schon seit seiner Jugend interessiert. Und heute? Keine Frage: Die Begeisterung ist geblieben. Und wenn er nachdenkt, wozu diese zarten Hymenoptera  imstande sind und was sie mit ihm gemacht haben, dann kann er sich nur demütig vor ihnen verbeugen und danken. Sie haben ja schon damals den Sinn seines Vaters gewandelt, und bei Simon? Er hat das Wesen der Welt gesucht … und sie haben ihn begleitet.

Das Wesen der Welt ist Schwingung und nichts Anderes.

Aus diesen Selbstbetrachtungen ließ er seinen Blick über die Umgebung schweifen:

Was blüht denn im Spätsommer  im Wiesengrund ?

Balsamine, Wasserdost, ein bißchen Weißklee auf Nachbars Koppel, Goldrute, Majoran, Borretsch, Kapuzinerkresse, Efeu, Zierblumen und all die vielen Herbstblüher in den Anrainergärten. In den Sonnenblumen tummeln sie sich gerne und holen Pollen. Das alles reicht vielleicht gerade so für den täglichen Verbrauch, ist aber nur Läppertracht. Wenn sie nicht auf reichen Polstern säßen, könnten sie sogar verhungern. Um diese Zeit nimmt er den Bienen nichts mehr weg. Im Gegenteil, sie müssen notfalls gefüttert werden. Dafür hat er frühzeitig gesorgt. Alle Vorräte sind schön verdeckelt und für den Winter vorbereitet. Die Pollen Vorräte werden an warmen Flugtagen noch komplettiert. Die Bienen brauchen im Verhältnis zum Honigvorrat ein gutes Drittel Pollen. Das darf man beim Einfüttern nicht vergessen. Die meiste Arbeit haben die Sommerbienen getan. Prima.

Was ist zur Wintervorbereitung noch zu tun?

  • Völker auf optimale Raumgröße reduzieren.
  • Gewichtsprüfung.
  • Bienensitze im Zusammenhang mit ihrem winterlichen Zehrweg begutachten. Gegebenenfalls leere Waben herausnehmen und durch volle ersetzen.
  • Bei Frostbeginn Mäusegitter vor die Fluglöcher setzen. Für ausreichend Frischluftzufuhr sorgen.
  • Die Beuten vor intensiver Wintersonnen Einstrahlung schützen.
  • Ungestörte Winterruhe gewähren.

Die ganzen Pflichtbehandlungen gegen die Varroa hatte Simon schon seit Jahren aufgegeben. Damit verstößt er zwar gegen die imkerliche Tradition und allgemeine Sorgfaltspflicht, aber er hat seine eigene Ideologie und muss die Varroa nicht bekämpfen. Natürlich kontrolliert er die Völker auf Varroenbefall. Er vermeidet die ‚Behandlung‘ nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus Überzeugung. Die Verantwortung dafür muss er selbst übernehmen. Im Einvernehmen mit dem ‚Bien‚ arbeiten sie in die gleiche Richtung: Varroentoleranz. Doch es wäre voreilig, jetzt schon definitive Schlüsse aus der ‚Simon’schen‘ Betriebsweise zu ziehen. Die Zeit ist noch nicht gegeben.  Für die allgemeine Imkerpraxis müssen Empfehlungen aus den Bienenforschungsinstituten kommen.

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C 20160830  16. Folge

Naturaufstellungen. Was ist das ? Anzuschauen unter:

https://www.google.de/?gfe_rd=crHYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=dq7EV924Hqrs8wezqobQCg#q=naturaufstellungen“&HYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=dq7EV924Hqrs8wezqobQCg#q=naturaufstellungen“ei=dq7EV924Hqrs8wezqobQCg#q=naturaufstellungen

Er war einer der Teilnehmer vom Outdoor Seminar in der Zeit vom Freitag, dem 19. bis Sonntag, dem 21. August 2016  an der ‚Kalten Sense‚ im Kanton Bern in der Schweiz.

„Zum Donnerwetter, wo sich der Alte überall herum treibt !“

Hatte er nicht genügend vor Ort zu tun, als seine Zeit zwischen Flussgeröll, Felsabbrüchen und faulen Baumstämmen irgendwo weit draußen in der Wildnis zu verbringen? Was trieb ihn fort? Einfach mal eben Siebenhundertfünfzig Tachokilometer abzuspulen und sich irgendwelchen fragwürdigen Naturerlebnissen an einem wilden Fluss hinzugeben … und dann auch noch die Nächte unter freiem Himmel zu verschlafen ? … Nein, nein, das ist nichts für domestizierte Alltags Seelchen. Sowas passt zu Vagabunden, Abenteurern und Flüchtlingen, oder aber zu Naturaufstellern …

Der Fluß bleibt in seinem oberen Lauf ab Restaurant ‚Zollhaus‚ weitgehend seiner wilden Natur überlassen.  Da findet kein menschlicher Eingriff statt. Die Wasser dürfen ihren Weg frei bestimmen und selber gestalten.  Es gibt viele schöne Steine, die durch elementare Arbeit rund gescheuert sind. Abgerissene Baumruinen liegen, wohin sie gerade verschwemmt werden. Irgendwann werden auch diese bis zur Unkenntlichkeit zerrieben sein. Begrünte Inselchen setzen sich dem Vergänglichen trotzig entgegen, und an lauschigen Stellen trifft man überraschend stille klare Tümpel, in denen sich der Himmel spiegelt. Die nächsten  Hochwasser fegen die kleinen Idyllen wieder hinweg, anstelle derer sich neue bilden. Die Gestaltung übernimmt die Natur.  Ein ständiges Neuschaffen und Abbauen. An den steilen Uferzonen können Interessierte wie in einem spannenden Tagebuch geologische Geschichte studieren. Die Kräfte der ineinander driftenden Kontinentalschollen haben die Sedimente dazwischen  gewaltig zusammengedrückt und verformt.  Grandiose Aufwerfungen wechseln mit Brüchen und Subduktionen zu atemberaubenden Formationen. Das ist erstarrte Bewegung. Eine tonnenschwere Felsplatte wurde ohne Bruch zum Halbrund verformt. Das kann nur in plastischem Zustand geschehen sein. Die Kruste war zu der Zeit wohl weich und formbar, als das geschah.  Urgewaltig ! Oben auf der Kante des Steilhanges streckt eine dürre Fichte ihre Wurzeln in die Luft. Wann wird sie abstürzen? Das gesamte Geröll im Flusstal kommt aus den Bergen. Wenn die Wasser richtig toben, hört man die Steine darin rumpeln und poltern. Dann werden auch große Brocken ein Stück weiter getragen. Jetzt ist das Tal mit einer friedlichen Melodie gefüllt, und wenn sich eine fühlende Seele so ganz der Zeitlosigkeit anheim gibt, dann weiß sie, dass irgendwann die Berge als Sedimente am Boden eines zukünftigen Ozeans abgeschwemmt werden. Aber solche Vorstellungen gehören nicht in den Tagesplan eines lebendigen Wesens im Hier und Jetzt.

Simon setzte seinen Schritt inmitten der Gruppe durch Wasser und über Gestein hinweg fort, wo sie an einer geeigneten Stelle mehrere Naturaufstellungen machten. Sie waren unterwegs mit dem Thema: Feuer, Wasser, Luft und Erde. Er hatte selber ein Anliegen, das er gerne in der Runde aufstellen lassen wollte. Nicht umsonst war er so weit gefahren.  „Das Bien und der Siebenstern“. Zum allgemeinen Verständnis für sich und für alle anderen formulierte er sein Anliegen:

„Kann der ‚Siebenstern‘ dazu beitragen, den Menschen, das Bien und die Varroa in ein kosmisches Gleichgewicht zu bringen?“

Sein Imkerkollege Erich Engels hatte ihm am vierzehnten August einen Titel rübergemailt.

http://www.beck-shop.de/fachbuch/leseprobe/9783849576653_Excerpt_001.pdfHYPERLINK „http://www.beck-shop.de/fachbuch/leseprobe/9783849576653_Excerpt_001.pdf“

Dafür war er ihm sehr dankbar. Das Thema hatte Simon sofort gefesselt.

„Passt exakt in meine Lebensphilosophie“ … konstatierte er.

In diesem Kontext musste er sich wundern, wie die Geschehnisse so elegant und nahtlos ineinander passten, ohne, dass er selber viel dazu beitragen musste.

„Das Schicksal fügt es halt so. Ich habe großes Vertrauen darin“, sprach er zu sich selber. „Der Siebenstern bekommt in der Kolumne zukünftig eine angemessene Beachtung!“ …

Es war eine ‚verdeckte Aufstellung‘, wobei die Stellvertretungen nicht wussten, wofür sie standen. Es wurden für die verschiedenen Positionen lediglich Farben vergeben, wonach sich die Stellvertretungen orientieren konnten.  (Bei Interesse an Erklärungen aus der Aufstellungspraxis siehe auch unter Naturaufstellungen unter den praktizierenden AufstellerInnen)

www.google.de/?gfe_rd=crHYPERLINK „http://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=4mbFV8CfI6Ps8weX4oqIAQ#q=naturaufstellungen“&HYPERLINK „http://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=4mbFV8CfI6Ps8weX4oqIAQ#q=naturaufstellungen“ei=4mbFV8CfI6Ps8weX4oqIAQ#q=naturaufstellungen

Die Auflösung der Farben, – was sie bedeuten – erfolgte im Nachhinein. Es zeigte sich bei dem Prozedere eine Affirmation vom Bien (Rot), von der Varroa (Orange) und vom Siebenstern (Grün).  Die Spezies Mensch (Gelb) lag am Boden. Zufälligerweise kam ein brauner Hund in den Kreis. Wenn von außen solche Inpulse erscheinen, dann gehören sie mit zur  Aufstellung. Das darf man nicht ignorieren. Der Hund wurde als braunes Element einbezogen. Weil der Hund sich aber nicht in menschlicher Sprache artikulieren konnte, wurde ihm eine menschliche Stellvertretung hinzu gesellt. Das nahm der Hund zum Anlass, sich wieder aus dem Kreise zu entfernen. Er hatte jedoch das Zeichen gesetzt, dass da noch was fehlte. Die Stellvertretung für Braun blieb drin. Braun erklärte, es fühle sich als Vermittlung zwischen der Dreiergruppe (Rot, Orange, Grün) und dem am Boden liegenden Element (Gelb)). In diesem Augenblick wurde es Simon als beobachtender Fokus klar, dass  er  selbst  die Stellvertretung für Braun sei und in den Kreis treten müsse. Das tat er denn auch. Es tauschten sich personell Simon mit Braun als Stellvertretung aus. Nach gewisser Zeit der Einfühlung wurde ihm (Simon) sein Lebensauftrag klar. Mit dieser Erkenntnis entließ Simon alle Stellvertretungen und dankte ihnen.

Ein Beitrag zum Siebenstern:

https://www.google.de/?gfe_rd=crHYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=8NG-V8mVGPLj8webuJ2wAw#q=siebenstern+imkerei“&HYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=8NG-V8mVGPLj8webuJ2wAw#q=siebenstern+imkerei“ei=8NG-V8mVGPLj8webuJ2wAw#q=siebenstern+imkerei

Sofort nach seiner Rückkehr vom Seminar aus der Schweiz machte sich Simon daran, einen Siebensterns im Wiesengrund mit 13 Metern Durchmesser anzulegen. Der bereits bestehende Bienenbaum BB 2 wurde als Fixationspunkt für den zu konstruierenden Kreis von 6,50 m Radius  genommen und der Mittelpunkt des Kreises so gewählt, dass BB 2 die Position im Norden einnimmt. Von diesem wurden die anderen Standpunkte errechnet. Der BB 2 als Nummer eins existiert damit schon und steht auf seinem Platz. Diesem extravaganten Volk, das am 07. Mai desselben Jahres spektakulär vor den Augen seiner Imkerfreunde eingezogen war, wollte Simon diesen Vorzug erweisen. Damit bekommt die Geschichte um das Bien im Wiesengrund eine besondere Dynamik und eine neue Dimension. Es fügt sich eben so, wie es AHORA will. Der Siebenstern wird zukünftig ein Thema sein, zu dem  sein Imkerkollege Erich Engels den Anstoß gegeben hat.

Das Bien im  Siebenstern ‚Wiesengrund‘

 

Neue Bitmap

Erklärung:

Die Bezeichnung ‚DAS Bien‘ wird hier im Gegensatz zu anderen Artikeln – wie z.B. Der Bien – bewußt als Neutrum verwendet,  weil die Gemeinschaft des Biens kein ausschließlich maskulines Wesen ist.  Der Schreinermeister und Bienenforscher Johannes Mehring, (1815 – 1878) hatte diese Bezeichnung nach seinen Beobachtungen an den Staaten bildenden Honigbienen so gewählt. Hierzu gibt es eine lesenswerte Lektüre unter

www.kleinniedesheim.de/geschichte/johannes_mehring.htm

Die Ausrichtung des Siebensterns erfolgt in Nord- Süd – Richtung, wobei BB 2 etwa 6° nach Nordost versetzt ist. BB 2 wird als Nummer 1 deklariert.  Diese Position ist besetzt. Dann folgen die anderen Bienenvölker bis Nummer 7 im Uhrzeigersinn.  Der andere Bienenbaum BB 1 liegt aus Situations bedingten Gründen außerhalb des Kreises. Seine Existenz kann aber dem Siebenstern energetische Impulse geben. Alle Positionen haben in ihrer Basis im Fundament einen dicken Findlingsstein. Die Positionen bilden damit auch einen Steinkreis. Genau in der Mitte des Kreises ist ein Stahlrohr in den Boden getrieben, das von mehreren Findlingen umschlossen wird. In das Rohr läßt sich eine Stange schieben. Sie dient im Falle von Korrekturmaßnahmen als fester Justierpunkt. Die Besetzung der Positionen mit Bienenvölkern kann erst in Etappen während eines längeren Zeitraums erfolgen, entweder im Winter oder durch Besetzung mit Schwärmen. Die Fluglöcher werden nach Süd West ausgerichtet sein, damit die Flugbahnen sich nicht störend durchkreuzen.

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C 20160808  15. Folge

Mit den rückläufigen Sonnenuntergangszeiten dokumentiert der Himmel das absteigende Jahr. Es ist zwar immer noch Sommer, und heiße Tage können sich  mit kühleren abwechseln.  aber das Bien hat den Zenith seiner aufbauenden aktiven Tätigkeit deutlich überschritten. Die großen Massentrachten sind mit der Linde vorbei und das Bien bereitet sich jetzt schon auf das nächste Jahr vor. Mitten im Sommer beginnt das neue Bienenjahr ! Die sommerlichen Arbeiterinnen sind verbraucht. Manche von ihnen erscheinen glänzend schwarz und glatt. Sie haben die äußere Behaarung verloren. Das sind die wilden Draufgängerinnen, die kurz vor ihrem Tod vor nichts mehr zurückschrecken und sich auf jede Räuberei einlassen. Die Winterbienen schlüpfen jetzt im August. Sie besitzen ein größeres Fettpolster und haben ihre innere Uhr auf eine Lebenszeit von sechs Kalendermonaten eingestellt. Diese Wandlungszyklen wirken in geheimnisvoller Weise in ihnen, ohne, dass sie selber willentlich darüber bestimmen können. Wenn sie den Stock internen Werdegang durchlaufen haben und nunmehr zu ‚Flugbienen‘ geworden sind, kann man so um die Mittagszeit allenthalben einen regen Flugbetrieb beobachten, indem sich die ‚Neuen‘ mit zum Flugloch gewandtem Blick das Aussehen ihres Hauses einprägen und die nähere Umgebung erkunden. Diese einmalige Orientierung genügt für ihre gesamte Lebenszeit. Weil sehr viele zur gleichen Zeit dasselbe tun, sieht es manchmal für den Betrachter aus, als sei ‚Räuberei‚ im Gange. Das fachliche Auge muss genau hinschauen, um den Unterschied zu erkennen. Räuberei ist viel aggressiver und dauert bis nach Sonnenuntergang. Das Orientieren ist eine kurze Angelegenheit von etwa einer Stunde. Weil die Königin in ihrer Hochleistungsphase bis zu eintausendfünfhundert Eier pro Tag legen kann, schlüpfen auch viele Bienen nach einundzwanzig  Tagen Zellentwicklung zum gleichen Zeitpunkt. Sie machen die gleichen Pflegestadien im Stockinnern durch und rekrutieren sich dann zum gleichen Zeitpunkt als Flugbienen  Die Tätigkeit der Königin unterliegt selbstverständlich unterschiedlichen Legezyklen. Das ist vom Wetter und vom Trachtangebot oder von Jahreszeiten abhängig. Die Eiablage kann zeitweilig auch ganz unterbleiben.  Das geschieht zum Beispiel vor dem Schwärmen oder im Winter. Da gibt es im Juli gewöhnlich eine Spanne, wo der Imkervater Brut und Königin vermißt. Er sucht nicht extra nach ihr, nur, um ihr einen guten Tag zu wünschen. Er weiß, daß sie eine kleine Sommerpause braucht. Das ist ihr gegönnt Außerdem kommt so ein Verhalten der Varroentoleranz entgegen. Die legebereiten Weibchen der Milbe finden keine Wirtslarven. Auch deren Vermehrungskurve sinkt. Die wenigen Drohnenlarven, die fünfundzwanzig Entwicklungstage brauchen, kriegen dafür die ganze Ladung Milben ab und tragen ihre Fracht – wenn sie nicht selber daran zugrunde gehen – in andere Bienenstöcke, weil die Drohnen auch von anderen Völkern toleriert werden. Arbeiterinnen haben in fremden Bienenstöcken nichts zu suchen. Sie werden von starken und gesunden Völkern entschieden abgewehrt. Die geheimnisvollen Pheromone der Königin machen das. Jedes Volk hat seinen speziellen individuellen Stockgeruch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pheromon)

Wenn ein Volk geschwärmt hat und stark  ausgepowert ist, kann es vorkommen, dass das zurückbleibende Restvolk sich bis auf eine Zarge reduziert. Von diesem ist kein Honigertrag zu erwarten. Ehe die junge Weisel so richtig in Gang kommt, kann es Spätsommer werden.

Was ist vom Bienenbaum zwei (BB 2) zu berichten?

Sie haben sich gut entwickelt. Die Naturwaben reichen bis ans obere Guckfenster. Da kann der Bienenvater sehen, ob sie genug Vorräte haben. Die Zellen zeigen glänzende Einlagerungen. Scheint alles in Ordnung zu sein.

Die Sanierungsarbeiten am Sockel gehen langsam aber stetig weiter. Der Baum ist unten teilweise so morsch, dass seine Standfestigkeit gefährdet ist. Aber jetzt, wo wichtige Teile mit Ziegeln und Mörtel ersetzt werden, bekommt der Baum wieder Stabilität. Wenn es da unten am Grund all zu sehr pocht und kratzt, dann schauen gelegentlich ein paar Kundschafterinnen nach dem Rechten. Sie bedrohen den Arbeitenden nicht, aber sie fühlen doch, dass irgendwas mit ihrem Baum passiert.  Über ihre Aufmerksamkeit freut sich der Bienenvater.

Am 12. August war die Arbeit am Bienenbaum 2  erfolgreich beendet. Es war aufwändig gewesen, und die riskante Sanierung hätte auch schief gehen können. Nun aber stand der dicke Stamm solide auf einem gemauerten Fundament. Zur Belohnung bekam das Volk in der oberen Etage 5 Liter Zusatznahrung als Sicherheitspolster. Die Vorräte sind bei so einem Naturvolk nicht exakt zu bestimmen. Der erarbeitete Wabenbau entspricht etwa der Größe zweier Zargen einer regulären DNM- Beute. (In Simons Archiv befinden sich von den Sanierungsarbeiten  Fotodokumente).

Der August brachte viel Wärme und eine Hitzewelle, die alle Rekorde der letzten Jahre gebrochen hatte. In den Aachener Nachrichten vom Montag, dem 29. August 2016 ist zu lesen:

„Gerd“ bricht alle Hitzerekorde.

Offenbach. Das Hoch „Gerd“ hat Deutschland am Wochenende eine Hitzewelle beschert wie seit Jahrzehnten nicht in den letzten Augusttagen: „Das war schon sehr ungewöhnlich“, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gestern in Offenbach. In Nordrhein-Westfalen gab es nach Angaben des DWD in den vergangenen 80 Jahren Ende August keine vergleichbare Periode von fünf heißen Tagen. Gestern ist sie mit einer deutlichen Abkühlung geendet.

Mit 37,9 Grad war am Samstag in Saarbrücken-Burbach der bislang heißeste Tag des Jahres in Deutschland gemessen worden. Damit wurde sogar der erst am Vortag an gleicher Stelle gemessene Jahreshöchstwert noch einmal getoppt. Am Freitag war das Thermometer  bereits auf 37,5 Grad gestiegen.

Doch bereits für heute erwarten die Wetterforscher einen Temperatursturz. Fast überall in Deutschland gehen mit Beginn der neuen Woche die Temperaturen schlagartig um acht bis zehn Grad zurück. Örtlich kann es auch zu unwetterartigen Regenfällen und Gewittern kommen. Die Temperaturen liegen nach Einschätzung der Meteorologen meist zwischen 20 und 25 Grad. In der Südhälfte etwas darüber.

Soweit das Zitat aus den Nachrichten.

Beruhigend sind solche Nachrichten nicht. Hier macht sich nur mal so nebenbei die Klimaerwärmung auf dem Thermometer bemerkbar, während anderen Ortes die Erde verdorrt und die Eispole schmelzen.  Die Freibäder profitieren durch hohe Besucherzahlen, und die fröhlichen Stimmen der Badenden, die vom Hangeweiher bis hier oben an Simons Ohr dringen, vermitteln eher den Sound von Sorglosigkeit. Es tangiert uns in den gemäßigten Zonen noch nicht, solange sich der Klimawandel in dieser Form als erträgliche Naturerscheinung darstellt.

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C 20160720  14. Folge

Agnihotra

Die Agnihotra Geschichte nahm am Dienstag, dem 28. Juni 2016 ihren Anfang. Jetzt geht es damit weiter. Simon hatte im Laufe seiner Feuer  Zeremonien zu Hause und an anderen Orten zum Beispiel in Bad Schwalbach und im Berner Oberland auf der Süftenenhütte im Gantrisch (Schweiz) in Eintausendfünfundert Metern Höhe genug Asche gesammelt, so dass er seine Bienen damit beglücken kann. Interessant für ihn war die Feststellung, dass beim Sonnenaufgang der Feuerball ein paar Minuten früher erschien, als es nach der Funkuhr für diesen Längengrad angezeigt wurde. Es gibt eine genaue Orientierungstabelle vom Homa Hof – Heiligenberg, wo auf die Sekunde genau für jeden Ort und für jede Straße und für jeden Tag die Sonnenauf- und Untergangszeiten  angegeben sind. Jeder Interessierte kann sich diese herunterladen. Siehe unter

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Das verfrühte Sonnenaufgangs Phänomen ließ sich aus der Höhenlage erklären. Simon nimmt sich für das Zeremoniell immer genug Zeit, damit das Feuer  im entscheidenden Augenblick richtig brennt. Er zelebriert das Mantra nach Osten gewandt im Augenblick des Erscheinens der Sonne. Ein unbeschreiblich erhabenes Gefühl kommt auf, wenn die gleißende Rundung wie ein kahler Schädel  über den Horizont tritt. Die Erde neigt sich vor ihrem Zentralgestirn. Die Rotation .des Planeten wird fühlbar. In der ersten Minute hält das wache Auge ohne Verblendung dem Glutball stand. Dieser Moment ist für jedes aufnahmebereite Wesen  ein Mysterium, wenn sich die Sinne mit dem Kosmos verbinden. Da kommt etwas herüber. Es ist die kosmische Kraft, die durch das Feuer.hindurchführt und in der  Asche als Information zurückbleibt. Es sind die Qualitäten der energetischen Schwingungen des Sonnenauf oder des Sonnenuntergangs. Der Aufgang bringt die Kraft und der Untergang nimmt sie wieder zurück. Es ist ein Geben und Nehmen. Die beiden Mantras unterscheiden sich melodisch  nur durch eine winzige Wendung beim ersten ‚pradscha padajeh,‘ und verbal am Anfang ihres Wortlautes : ‚Surja je‘ und ‚Agna je‘.  Simon singt die Mantren in Cis Dur (sieben Kreuze), dem ‚Sonnenton‘. Der Einfachheit halber hat er die Melodie eine halben Ton tiefer in C- Dur gesetzt.

 mantra

Mantra beim Sonnenaufgang:

„Surjaje swaha, … surjaje idam na mama, … pradscha padajeh, swaha, … pradscha padaje, idam na mama.“

Mantra beim Sonnenuntergang:

„ Agnaje swaha, … agnaje idam na mama, …pradscha padajeh, swaha, … pradscha padaje, idam na mama.

Und Simon spricht zum Sonnenaufgang:

Hier stehe ich in deinem Lichte,

Du unermessliche kosmische Kraft.

Zuversichtlich beginne ich  diesen Tag.

Voller Vertrauen wende ich mich Dir entgegen und

öffne meine Sinne, um Dich einzulassen.

 

…und zum Sonnenuntergang:

 

Hell war der Tag.

Vom Himmelsbogen Runde

sinkt nun die Sonne  glutend rot hinab.

Ein letzter Strahl enteilet,

in Dämmerung verweilet

das Licht zur Abend Stunde..

 

Du hast dir einen Tag genommen,

den legst du wieder in die Nacht,

Es füllen sich die alten Bronnen,

bis dass der neue Tag erwacht

 

Der Himmel deckt die Erde

mit Abenddunkel zu.

Auch wenn die Nacht ins Dunkel fällt,

wird sie vom Sternenlicht erhellt.

 

Frieden kehret ein.

Dein Herz wird müde sein,.

so  lege dich zur Ruh’.

Zitat

Manche empfinden es als wichtig, den Inhalt eines Mantras zu kennen. Mantras zu übersetzen ist sehr schwierig, denn zu den alt-vedischen Zeiten, zu denen die meisten Mantras entstanden, wurden Gott, seine Schöpfung und die Schöpfungsgesetze nicht als etwas Getrenntes angesehen. Dadurch drückt jedes Wort eine Fülle von Informationen aus. So wird z. B. mit „Agni“ das erst erschaffene höchste Licht bezeichnet, gleichzeitig auch das Feuer, dann dessen Widerspiegelung im Menschen als Verdauungsfeuer, seelisch als das Feuer der Liebe usw. Das Wort Agnihotrakann man folglich mit „Feueropfer“ übersetzen, genauso gut aber auch als „Hingabe an das höchste Licht“.

Der Kerninhalt der Agnihotra-Mantras lautet in seiner Bedeutung:

„Licht hinter dem Licht, ich gebe Dir alles. Dein Wille geschehe.“

 

Der Rauch des Agnihotra Feuers hat eine Besonderheit. Er beißt nicht in den Augen. Warum das so ist, bleibt Simon ein Rätsel. Simon gehört zu den Nichtrauchern und mag weder Tabak, noch irgendwelche Sinnes verklärenden Räucherwerke. Sein feines Riechepithel ist sehr empfindlich und   er muß nicht Dinge praktizieren, die seiner Natur widersprechen. Doch Agnihotra ist etwas Anderes. Es ist heilsam. Die Reinigung wird zelebriert. Ein Mantra umschließt diese heilige Handlung. Ja, das hat  Qualität. Das tut gut, und es ist gesund. Diese Wohltat will Simon seinen Bienen gerne übermitteln. Die Bienen suchen mit Vorliebe den Regentümpel mit alter Holzasche auf, um  Wasser zu holen.

Im Zusammenhang mit ‚Suspensionen‘ hat Simon interessante Beobachtungen gemacht. Nachdem der japanische Biologe und Agrarwissenschaftler Teruo Higa Mitte der 1980 er Jahre Experimente mit ‚Effektiven Mikroorganismen‚ durchführte und seine Anwendungen in der Agrarwirtschaft bemerkenswerte Erfolgen gezeigt hatten, finden Effektive Mikroorganismen  (EM)  mittlerweile in der ganzen Welt  Anwendung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Teruo_Higa

Davon haben auch Simons Bienen profitiert. Die Starter Substanz EM–1 kann man bei vielen Herstellern bekommen. Wer mehr darüber wissen will, kann  sich kundig machen unter

https://de.wikipedia.org/wiki/Effektive_Mikroorganismen

Nach der beschriebenen Vermehrungsmethode hatte Simon im Laufe der Zeit 600 Liter EM-A (aktiv) in zwei großen Regenwassertonnen produziert, die er in ständiger Bereitschaft zum Reinigen und Pflegen all seines Imkerutensils und zum Zwecke der Sanierung im Zusammenhang mit irgendwelchen Krankheiten bei der Bienenpflege benutzt. Er hat ja genug von dem Zeug und braucht nicht damit zu geizen. Alles, was auch nur im geringsten verdächtig erscheint, wird in die Tonne getaucht und gereinigt. EM–A reagiert sauer. Es hat etwa den PH Wert von Haushaltsessig. Damit kann man reinigen oder pflegen oder einfach unangenehme Duftnoten überdecken und in angenehmere verwandeln. Ein universelles ‚Zaubermittel‘. EM wirkt regulierend und fördert die natürlichen Abwehrkräfte bei Mensch und Tier, wie auch bei den Bienen. Anfangs mischte Simon ein bißchen EM unter’s Winterfutter. Das hatte er aber bald sein gelassen, denn die Bienen  reagierten mit einer unerwarteten Suchaktion nach der vermeintlichen Futterquelle mit dieser Geschmacksnote und landeten – trotz geschlossenen Deckels – zu Simons Leidwesen  in den EM Behältern und ersäuften sich selbst, obwohl überhaupt kein Zuckeranteil darinnen war.  Das sollte ihm eine Lehre sein ! Es ist verwunderlich, wie die Sinnesorgane der Bienen dieser Geschmacksrichtung gefolgt sind, und auch solche ungewöhnlichen Fundstellen erkennen und aufsuchen. Nach dieser Erfahrung hat Simon dann die EM Suspension bei seinen Bienen aufgegeben.

Am Donnerstag, dem 05. Februar 2015 beglückte der Homöopath Heribert Breuer den ‚Königlichen Bienenzuchtverein Eupen und Umgebung‘ mit einem Vortrag über homöopathische Möglichkeiten und Vorgehensweisen unter dem Aspekt der Varroentoleranz bei Honigbienen. Für die Gesundheit der Bienen und im eigenen Interesse für deren weiteres Bestehen, hatte der Referent als Teilhaber einer Firma für homöopathische Medikamente zwei Mittel entwickelt, die er gerne in fachkundigen Imkerkreisen ausprobieren wollte. Es handelte sich dabei um eines mit der Bezeichnung ‚Varroa destructor C 30 und ein anderes unter dem Namen  Fluromed C 30. Die homöopathischen Substanzen waren in Globuli präpariert und sollten auf irgendeine sinnvolle Weise den Bienen substituiert werden. Nach einer ausreichenden Zeitspanne von vielleicht einem Jahr könnten die Erfahrungen der Anwender ausgewertet und in Fachkreisen erörtert werden. Das hatte Simon getan.

Nun muss man beim Namen ‚Homöopathie‘ davon ausgehen, dass viele Menschen dieser Heilmethode skeptisch gegenüberstehen. In der Schulmedizin findet die praktische Anwendung nach Samuel Hahnemann keine Anerkennung. Siehe auch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Homöopathie

Auch Simon gehört zu den Skeptikern. Doch es gibt einen Aspekt, der aus seiner Perspektive  Beachtung findet. Wenn die Information ‚Varroa‘ in dem Präparat – in welcher Weise auch immer, – zuverlässig abgespeichert ist, dann könnten die Bienen diese Botschaft mit dem Futter aufnehmen. Damit lernen sie den Parasiten kennen. Es ist vergleichsweise ein ‚Impfen‘ mit dem Signal: Varroa. . In diesem Zusammenhang gäbe es einen wirksamen Lerneffekt zur Varroentoleranz. Das Mittel vernichtet nicht den unerwünschten Gast, sondern hilft den Bienen beim Auffinden des Parasiten. Mit dieser Idee war Simon einverstanden.

Ansonsten kommen bei Simon keine anderen Substitutionen ins Futter. der Bienen  Da wird nicht herum experimentiert  unter dem Motto: ‚Was dem Menschen gut tut, kann auch den Bienen nicht schaden‘. Oh nein, Da gibt es weder Geschmacksanreicherungen noch irgendwelche Zusätze in Form von Pflanzenextrakten,  Sirups, oder sonstigem wohlmeinenden Substanzen. Auch  fremde Honige sind wegen der Gefahr von Seuchenübertragungen absolut tabu. Die Bienen bereiten sich selbst mit den flüssigen Zuckergaben und dem eingetragenen Nektar ihre Wintervorräte. Diese Kombination ist eine gute Voraussetzung für das Überleben auf gesunder Winternahrung.

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C 20160716  13. Folge

Im Laufe der bisherigen Geschichte  ließ  sich ein ungefähres Bild vom Protagonisten Simon Havelke malen, zum Beispiel in Bezug auf das, was er denkt, wie er handelt und welches seine Lebensphilosophie ist. Aber das stellt noch lange nicht seine gesamte Persönlichkeit ins offene Rampenlicht. Es muss auch nicht alles über ihn gesagt oder gewußt werden, denn das Geheimnisvolle ist auch ein Teil seines Wesens. Hier fokussiert sich das Geschehen weitläufig auf den Wiesengrund mit seinem imaginären Schöpfergeist, wo die Bienen ein Habitat haben und das Wesen des Biens den roten Faden im Fortlauf der weiteren Geschichte darstellt. Zum besseren Kennenlernen sind vielleicht doch noch ein paar Ergänzungen nötig, wenn es um die integrativen Beziehungen zwischen Mensch und ‚Natur‘ geht, – wobei der Mensch selber ein Teil der Natur ist, – wie sich alles miteinander verbindet, und wie die Systeme in Wechselwirkung zueinander stehen.

Von seinem körperlichen Habitus gehörte Simon der Kretschmer’schen Typenlehre nach zu den Leptosomen:   Hoch, dünn, schmalbrüstig, asketisch. Er war in den Wirren des zweiten Weltkrieges 1941 geboren und hatte Bombenangriffe und Fluchtepisoden durchgestanden. Die ersten vier Jahre seines Lebens verbrachte er in relativer Ruhe auf einem Gutshof in Schönberg an der Elbe. Sein Vater war zu der Zeit im Krieg und trat erst mit seinem fünften Lebensjahr in Erscheinung. Solange konnte er unter der mütterlichen Obhut zusammen mit den väterlichen Großeltern und seinem älteren Bruder in einer friedlichen Koexistenz inmitten des kultivierten Agrarlandes leben. Seine Sinne waren von Anfang an auf Natur eingestimmt. Meistens lief er barfuß. Er kannte das Gefühl, über harte Stoppelfelder zu laufen. Mit den Füßen tastete er über Steine und bohrte sie in den weichen Morast. All diese taktilen Erlebnisse schlummern heute noch in seinem Unterbewußtsein. Als die Erstklässler ihn seiner bloßen Füße wegen hänselten, wurde ihm bewußt, dass er anders war als die anderen. Da bedeckte er seine Füße mit ordentlichem Schuhwerk und passte sich in die Gesellschaft ein. Das war auch die Zeit, als der aus dem Krieg zurück kehrende Vater in sein Bewußtsein trat. Mit seinem Erscheinen erlebte Simon ein quälendes Martyrium unter dem diktatorischen Patriarchat. Simon aber trug  die Kostbarkeit von vier Jahren unversehrter Kindheit als Guthaben in seinem Lebensfundus mit sich. Das konnte ihm keiner nehmen. Als er sechzehn jährig erstmalig mit Bienen zu tun hatte, verband ihn eine tiefe Freundschaft mit dem alten Förster Fritz Hess vom Forsthaus  Adamshäuschen. Das waren selige Imkerzeiten, als die Varroa in Deutschland noch nicht bekannt war.

Die ersten Bienenstiche erlebte Simon ziemlich schmerzhaft. Sein schmales Gesicht entstellte sich unter dem Einfluss des Apis Serums bis zur Unkenntlichkeit. Er genierte sich vor seinen Klassenkameraden zu erscheinen, und sie lachten sich halb tot. Das aber hielt ihn nicht  davon ab, die verwaisten Bienenstöcke eines verstorbenen Imkers zu übernehmen.

„Mein Gott, waren das Stecher !!“

Sowas gibt’s heute kaum noch. Das Aggressive hat man weitgehend raus gezüchtet. Aber in diesem Zusammenhang gewann Simon eine relative Immunität gegenüber dem Serum. Das ist bis heute so geblieben.

Die seltsamen Ambitionen seines Sohnes in Bezug auf Natur erregten seines Vaters Skepsis, aber unterschwellig existierte bei jenem auch eine still verborgene Achtung. Die Bienen interessierten ihn. Das waren willkommene Arbeitstiere. Sie störten verhältnismäßig wenig und brachten Ertrag in Form von Honig. Sowas gefiel der Kapital orientierten Gesinnung des Alten. Ansonsten hatte Simons Vater noch keinen Sinn für das Wesen der Natur entwickelt. Das änderte sich in dem Augenblick, als Simon sich mit seinem Vater heftig überwarf, und für dreizehn Jahre dem Elternhaus den Rücken kehrte. Das zurückgelassene Bienen Erbe  musste der Vater notgedrungen übernehmen – oder vernichten. Die Bienen vermochten es, den Geist des alten Patriarchen um hundertachtzig Grad zu wenden. Als Simon nach langer Zeit wieder heimkehrte, begegnete er einem deutlich veränderten Vater, der neuerdings sogar die Position des Kassierers im Vorstand des Aachener Bienenzuchtvereins übernommen hatte.

Im  Einvernehmen mit seinen Schützlingen fürchtet sich Simon nicht vor ihnen.  Sie gehören in sein Leben. Bienenstiche sind überdies ein bereicherndes Attribut für körperliche Gesundheit und Fitness. Da braucht er keine übertriebenen Schutzanzüge. Es genügen Latex Handschuhe und bei Honigentnahme eine Imkerhaube. Mehr braucht es nicht. Wenn sie mal unerwartet aggressiv werden sollten, dann macht er den Deckel zu und wartet einen anderen Tag ab. Seine Bienen sind durchweg friedlicher Natur. Es gibt schon mal typische ‚Stechvölker‚, denen zu gegebener Gelegenheit  eine sanfte Weisel im Austausch gegeben wird . Das ist aber sehr selten.

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Früher benutzte Simon aus traditionellen Gründen Räucherpfeife oder Abwehrspray. Das ist seit Jahrzehnten vorbei. In seinem Hobby Imkerbetrieb existiert kein derartiges Utensil. Mit den Guckfenstern an der Rückseite jeder Zarge kann er sich immer ein ziemlich gutes Bild über die Belagerung der Waben und über den Zustand des Volkes machen, ohne störend eingreifen zu müssen. Zur ergänzenden Diagnostik benutzt er zum Abhören ein ordentliches medizinisches Stethoskop. Wie er das anwendet und zu welchen Resultaten er kommt, ist ein weiteres Kapitel in den nächsten Folgen. Für ihn gilt ein wichtiger Leitsatz: So wenig Störung wie möglich.

Zur Erklärung seiner Umgangsweise mit den Bienen ist noch einiges zu sagen. Alle interessierten Leserinnen und Leser der vorigen Kapitel werden begriffen haben, dass für Simon das Wesen der Welt Schwingung ist. Da gibt es nichts dran zu rütteln oder infrage zu stellen. Auch wenn skeptische Geister das anders sehen. Zur Erkenntnis dessen, müssen die Skeptiker erst einmal das Gegenteil beweisen. Jedenfalls ist Simon von dieser Wesenhaftigkeit überzeugt und vollkommen durchdrungen. Er sieht, hört, schmeckt, riecht und fühlt mit seinen klassischen fünf Sinnen alles im  Bewußtsein des Schwingungsprinzips. Er hat einen Teil seines Lebens der Forschung über die Naturtonreihe gewidmet. Da gibt es auch einschlägige Literatur, wo Interessierte sich kundig machen können. Zum Beispiel ‚Die kosmische Oktave‘ von Hans Cousto

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Der erste direkte Nachweis von Gravitationswellen ist eine epochale Entdeckung. Er ist weit mehr als nur eine weitere Bestätigung der Einsteinschen Relativitätstheorie. Den 14. September 2015, einem Montag, wird Marco Drago sicher nie vergessen. … siehe unter:

www.faz.net/aktuell/wissen/weltraum/nachweis-von-gravitationswellen-ist-epochale-entdeckung-14068387.html

Simon ist sich seines Energiefeldes bewußt, das seinen Klangkörper wie einen Mantel umgibt und der gleichermaßen auch periphere Wirkung auf andere Energiefelder hat, wobei auch andere Energiefelder mit dem seinigen korrespondieren und sich gegenseitig austauschen. Am einfachsten ist das mit einem Zwiegespräch zu erklären. Da unterhalten sich zwei Leute angeregt über irgendwelche Sachen und es passiert gleichzeitig was in jedem von beiden, sei es in Form von visualisierten Bildern, von konkreten Fakten oder von emotionalen Empfindungen. Wenn die Sache eskaliert, und es zu Beleidigungen und Beschimpfungen kommt, dann könnten sich die beiden schließlich in die Haare kriegen. Und das alles nur durch energetische Schwingung ! Worte sind nichts anderes als Schwingung. Wir nehmen diese Tatsache so selbstverständlich hin, ohne recht nachzudenken, was da eigentlich passiert. Schwingung ist ein komplexes Geschehen.

Wenn Simon sich als Energiefeld dem Energiefeld des Biens nähert, dann spüren beide Energiefelder  gewisse Veränderungen an ihrem Energiekostüm. Da kommt Kraft heran, da bewegt sich was, es wird stärker oder schwächer. Diese Erscheinungen sind ganz subtil und die Wahrnehmung dessen muß geübt sein, sonst spürt man nichts. Ein Ignorant kann das a priori nicht fühlen. Wer sich vorsätzlich solcher Erfahrungen verschließt, hat auch keinen Zugang zu solchen Dingen.  Die Kommunikation klappt immer dann, wenn die Energiefelder bereit sind, miteinander  kommunizieren zu wollen.

Wenn Simon keinen Rauch (zur angeblichen Beruhigung) verwendet, dann will er die Information ‚Rauch‘ vermeiden, weil sonst bei allen Arbeiten an den Bienen, die in Verbindung mit Rauch stehen,  die Sinnesorgane der Bienen  Gefahr signalisieren.  Diese Gefahr ist auch mit der Person verknüpft, die den Rauch erzeugt. Er könnte niemals ein vertrauensvolles Verhältnis zum  Energiefeld seiner Bienen aufbauen, wenn er  mit Rauch arbeitet. Die Bienen haben dafür ein gutes Gedächtnis. Ganz anders verhält es sich mit dem Rauch vom Agnihotra Feuer.  Darüber wird an anderer Stelle erzählt.

Die Schwingungsfelder erfassen wie Radar die Peripherie, durchdringen sie, treffen aufeinander, begegnen sich, berühren und erkennen sich und lernen voneinander. Es können sowohl freundliche wie auch feindliche Informationen sein, die ausgetauscht werden. Die energetischen Wesen atmen und fühlen auf ihre spezielle Weise. Sie leben und agieren miteinander.

Die Kommunikation hat ein breites Spektrum von Mitteilungsqualitäten. Da ist zunächst die Erschütterung des Bodens zu nennen. Wenn ein schwerer Körper in der Nähe der Bienenwohnung herum stapft, vielleicht noch mit kraftvollem Schritt und Stiefeln an den Füßen, dann horchen die Bienen auf und gehen in ‚Hab-Acht-Stellung‘. Wenn diese Erschütterungen mit unangenehmen Erfahrungen für sie und ihre Wohnung verbunden sind, und sich das wiederholt, dann sind sie schon auf Abwehr gestimmt, wenn allein die Schritte ankommen. Stöße an der Behausung beantworten  sie mit sofortigem  Aufbrausen.

Die Stimme der sie betreuenden Person kann ihnen vertraut werden, wenn diese Schwingungen mit positiven Verstärkern einhergehen, zum Beispiel beim Einfüttern. Simon gibt ihnen immer  kleine Portionen mit den bewährten gelochten Einmachgläsern von oben in eine Futterzarge. Er hat auch 2,5 Liter Gefäße, wo es rationeller geht. Das Einfüttern auf diese Art und Weise ist etwas mühselig. Doch das bekommt den Bienen sehr gut und sie können ihre Wintervorräte langsam und in aller Ruhe an die für sie richtigen Stellen bringen. Außerdem fördert die regelmäßige Ansprache im Zusammenhang mit den Belohnungsgaben das freundliche Verhältnis miteinander.

Alle Tätigkeiten um die Bienenwohnung herum sollten in gemäßigter Ruhe vonstatten gehen. Hektisches Hantieren überträgt sich sofort auf die Befindlichkeit des Biens. Auch alle Arbeiten an den Bienen sollten tunlichst in Ruhe geschehen. Angst, Ärger, Fluchen oder sonstige unlautere Handlungsweisen fördern keine friedliche Kooperation.

Dann ist noch etwas über ‚Gerüche‘ zu sagen. Auch Gerüche sind Schwingungen. Die Qualität ihrer Frequenz wird beim Menschen durch das Olfaktorium wahrgenommen. Bei den Bienen liegen diese Chemo Rezeptoren an den Fühlern. Es gibt Duftnoten, die bei Bienen auf Widerstand stoßen. Das sind zum Beispiel bestimmte Parfüms, die unserer Nase zwar Wohlgefallen bereiten, aber bei den Bienen auf Aggression stoßen . Haarspray, Haarshampoo, Duftwässerchen, Seife, Rasierwasser und viele andere Odeurs. Auch die schwitzigen Ausdünstungen von stark transpirierenden Menschen mögen sie nicht. Wenn Simon seine natürliche Duftnote favorisiert und auf Wässerchen & Co verzichtet,  dann dient das dem freundlichen Austausch mit seinen Lieblingen.

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C 20160709  12. Folge

Bevor es mit Agnihotra weitergeht, seien erst einmal ein paar Anmerkungen erlaubt. Da war am 09. Juli 2016 das Event zum 120 jährigen Bestehen des ‚Königlichen Bienenzuchtvereins Eupen und Umgebung‘. Das fand am Angelweiher ‚Pêcherie de la Source‘ in Gemmenich (Ostbelgien) statt. Diese Begegnung hatte den Charakter eines gemütlichen Familientreffens. Alles andere kann man unter der betreffenden Kolumne in unserer Homepage  lesen.

Die Bienen waren in der ersten Juli Hälfte fleißig mit der Linde beschäftigt. Am Abend, wenn es dämmrig wurde, standen sie reihenweise wie kleine Ventilatoren auf den Trittbrettern ihres Eingangs und fächelten die schwül warme Luft aus ihrem Bau heraus. Der frisch eingetragene Nektar unterlag drinnen weiterer Bearbeitung und musste, bevor er zu köstlichem Honig umgewandelt wurde, entwässert werden. Es duftete allenthalben betörend nach Linde & Co in der Umgebung.  Starke Völker quollen förmlich über. Sie hatten so viele Bienen,  dass sich  imposante Bienenbärte am Hauptflugloch  bildeten.  Und da, wo mit der Weisel alles in Ordnung ist, drängten sich  draußen die Drohnen zu dicken Klumpen.

„Aha, der erste Drohnenabtrieb.“

Auch soetwas gehört in den Lebensrhythmus des Biens.

„Sie lassen die unnötigen Fresserchen nicht mehr hinein,“ konstatierte Simon.

Sommerliches Sterben unter den Silberlinden. Siehe:

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/hautfluegler/hummeln/02636.html

Im Juli erlahmt gewöhnlich der Bautrieb. Wer glaubt, dass die Bienen  jetzt noch einen ganzen Honigraum mit Waben ausbauen werden, der wird enttäuscht sein. Sommer heiße Zeiten beschleunigen die Betriebsamkeit des Bienenwesens. Da tummelt es sich an den Fluglöchern und die Geschwindigkeit des Aus- und Einflugs kann sich geradezu in Hektik steigern. Ankommende überschlagen sich förmlich und rauschen mit ihrer vollen Fracht zielgenau ins Flugloch, während die Abfliegenden  sich im Bruchteil- Sekunden- Takt  vom Trittbrett lösen.  Das Bedächtige aus kühleren Tagen ist vorbei. Es herrscht optimale Betriebsamkeit. Neben den Fächlerinnen, die in aufgestellten Reihen das Flugbrett dominieren,  gibt es solche, die emsig in Vorwärts- und Rückwärtsgang auf der Stelle den Boden  mit ihren Vorderfüßen betrillern.

„Was macht ihr da für Sachen?“ fragte Simon.

Zur besseren Überprüfung dieses Geschehens holte er sich eine große Lupe und betrachtete das Treiben im Vergrößerungsformat. Wer sich die Mühe einer solchen Beobachtung macht, kann den Linseneffekt mit gewissem Erstaunen erleben, was sich da tut, und was sich dem normalen oberflächlichen Anschauen gerne entzieht. Die Bienen bekommen unter diesem Betrachtungswinkel

eine außergewöhnliche Schönheit. Sie sind nicht mehr einheitlich grau oder  braun, sondern erscheinen – wie in einem Bilderbuch – farbig gestaltet und sind sehr lebendig. Jedes Häärchen an ihrem Leib oder an ihren Füßen kann man erkennen. Die drei ‚Höselkrallen‘ aus Chitin an den hinteren Beinchen treten erst dann als seitliche Körbchen in Erscheinung, wenn sie Pollen darin tragen, sonst sieht man diese nicht. Man kann auch andere Details lebendig und wirklichkeitsnah betrachten, die man sonst nur vom Foto kennt.

Simon konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf jene Arbeiterinnen, die mit ihren Vorderfüßen den Boden beklopfen. Die Trillerbienen. Sie machen das sehr emsig. Die bekrallten Vorderfüße jagen in wahnsinniger Schnelle von links nach rechts über den Boden, und gleichzeitig arbeiten die mandibulären Mundwerkzeuge an derselben Stelle.

„Eigenartig“

Es war nicht zu erkennen, ob da was von der Substanz des Untergrundes losgelöst wurde. Das war wohl anzunehmen. Diese Bienen benutzen kein Propolis oder irgendwelche anderen Materialien für ihre Tätigkeit.  Für den Beobachter machte deren Verhalten zunächst  keinen Sinn …

„Was in aller Welt machen die da, und was soll das?“

Da eröffneten sich für Simon unerwartet kniffelige Aufgaben des Nachdenkens. Bisher hatte er noch nichts darüber gelesen. Vielleicht kennen sich  Fachleute besser damit aus als er und könnten das Verhalten erklären, aber für ihn blieb diese Tätigkeit zunächst ein Rätsel. Nach einigem Überlegen führte er mit sich selbst  ein analytisches Gespräch, wobei er auch die Umgebung, die Wetterlage  und den Zeitpunkt des Geschehens mit einbezog:

„Sommerzeit. Hitzezeit. Die Aktivität scheint sich bei Wärme zu optimieren. Bei Wärme bewegen sie sich schneller als bei Kühle. Neben den Fächlerinnen oder auch mitten zwischen diesen  befinden sich jene Trommel – Aktivistinnen. Sie gehören offenbar zu der Gruppe der Wächterinnen. Sie reagieren auf  anfliegende Bienen –  ebenso wie andere Wächterinnen – mit aufmerksamer ‚Hab – Acht – Stellung‘.  Ihre Mundwerkzeuge berühren hier und da den Boden, jedoch eher flüchtig. Sie beißen sich nicht fest. Vielleicht geben sie  mit  ihrer trommelnden Putztätigkeit Signale in das Innere des Biens? Das Styropor überträgt solche Schwingungen sehr gut. Kommunikation geschieht unter anderem auch über ‚Substrat Schwingungen‚. Dieses Signal könnte bedeuten, dass am Flugloch  alles in Ordnung ist. Mit anderen Worten: >Es besteht eine positive Flugloch Situation< Was wir mit menschlichen Ohren nicht hören können, ist auf der Kommunikationsebene der Bienen jedoch hörbar, sehr wichtig, und innerhalb des Systems durchaus verständlich. Diese Flugloch Aktivität gibt dem inneren Wesen Auskunft darüber, wie es am Hauptportal bestellt ist und auch darüber, wie sich das Wetter zeigt. Trommlerinnen arbeiten nachweislich auch des nachts, sind dann aber weniger vertreten und tun das langsamer. “

Mit solchen Erklärungen machte sich Simon sein eigenes Bild von der zunächst rätselhaften Verhaltensweise der ‚Trommel Bienen‘ und konnte mit dieser Vorstellung ganz gut leben. Er war ja selbst auf ‚Klänge‘ gestimmt, und so gelangte er  mit jeder neuen Beobachtung an seinen Lieblingen zu immer besserem Verständnis für sie.

Manchmal sind Hinweise aus eigener Erfahrung ganz hilfreich für andere, wenn es um die Mitteilung von praktischen Dingen geht. Dann haben Interessierte einen Vorteil und brauchen nicht mehr selber herum zu experimentieren.  Wenn die Sache  beim Kommunikationspartner erst einmal auf der Verständnisebene angekommen ist, spart es Energie und Zeit, und es kann darüberhinaus  vielleicht auch noch Freude aufkommen. Anders hingegen verhält es sich bei Lebenserfahrungen, die sollte  jeder für sich selbst durchgestanden haben. Das prägt die Persönlichkeit und macht reifer. Manche Tipps für den Alltag können unspektakulär sein. In Verbindung mit fortschrittlichen Gedanken oder anderen Zielsetzungen könnten diese aber unerwartet eine ganz neue Dimension annehmen. Dieser Fall trat für Simon in dem Augenblick ein,  als er nur noch wenige Mittelwände zur Verfügung hatte.

„Was mache ich bloß ohne Mittelwände in der Hochsaison?“ fragte er sich.

Die Vereins eigene Mittelwand Gießanlage war anderweitig in Betrieb, und die stand ihm nicht zur Verfügung.  Er sträubte sich, Mittelwände zu kaufen. Seine eigenen Bienenwachs Vorräte waren weitgehend frei von irgendwelchen chemischen Zusatzstoffen, die er nicht mit eventuell fremd belasteten Produkten mischen wollte. Also probierte er mal etwas ganz Anderes aus. Die wenigen ihm noch verbliebenen Mittelwände aus eigener Herstellung schnitt er in Streifen und lötete sie oben – ganz normal – ins Rähmchen. Diese Praxis entspricht dem sogenannten Baurahmen.

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Die Bienen  bauen von der Mitte der Streifen zunächst die vor geprägten Arbeiterinnenzellen aus und gehen unmittelbar darunter in die größere Drohnen – Zellen – Bauweise über. Die Bevorzugung von Drohnenzellen geschieht regelmäßig im ‚aufsteigenden Jahr‘. Erklärend hierzu ist unter dem  ‚aufsteigenden Jahr‘ die Jahreszeit bis zur Sommersonnenwende gemeint – also bis zum einundzwanzigsten Juni. Das Bien registriert die auf und absteigenden Jahreszyklen sehr genau und richtet seine Lebensweise in stetem Wandel darauf ein.  Ab Anfang Juli lässt der Bautrieb deutlich nach. Auch der Schwarmtrieb geht zurück. Wenn die Weisel in Ordnung ist, werden die Drohnen nicht mehr gebraucht. Die im Naturbauverfahren erzeugten Waben zeigen im absteigenden Jahr überwiegend Arbeiterinnenzellen. Bei  einer herkömmlichen imkerlichen Betriebsweise wird der Drohnenwabenbau zu Gunsten des Arbeiterinnenformates unterdrückt. Ein technisches Gerät zur seriellen Herstellung von Drohnenzellen Mittelwänden gibt es nicht. Das wäre in der traditionellen imkerlichen Betriebsweise absurd. Die Mittelwandvorgabe mit einem radialen Zelldurchmesser von 5,3 mm läßt den Bienen keine Alternative. Sie können nichts dran ändern, außer am Rande oder in Lücken Drohnenzellen zu produzieren . Über diesen Tatbestand macht sich kaum jemand so recht Gedanken. Auch hier dominiert der Mensch nach seiner Profit orientierten Denkweise. Je mehr Arbeiterinnen, desto mehr Arbeitsbienen, desto mehr Honig. Die Drohnen als herumlungernde Mitesser finden bei so einer auf  Wirtschaft orientierten Betrachtungsweise  wenig Mitgefühl.  Aber was passiert da eigentlich? Das Wesen des Biens wird instrumentalisiert und zu Verhaltensweisen gezwungen, die nicht im Einklang mit ihrer inneren Natur stehen. Wir wissen nicht, ob die Drohnen über ihre Paarungsbereitschaft hinaus nicht doch noch andere wichtige Funktionen haben, die wir bisher nicht erkannt haben. Der Gesinnung seiner Spezies folgend besann sich  Simon auf jenes berühmte Schöpferwort und sprach:

„ … wenn es denn so sein soll, dann mache ich mir die Welt untertan.“

War es seine Überzeugung oder war es eher ironisch gemeint? Dabei plagten ihn Gewissensbisse mit der Fragestellung:

„Könnte nicht doch irgendein Missverständnis bei diesem Imperativ vorliegen? Vielleicht ist es bloß ein Deutungsfehler? Vielleicht war aber auch gerade die Umkehrung jenes göttlichen Diktates vorgesehen:

Mache  D I C H  der Erde untertan

das die Feder einer narzistisch geprägten Schreiberseele in eine für Menschen gefälligere Form wandelte:

mache D I R  die Erde untertan‚ ?  …

Welch gravierender Unterschied ! Und wer war überhaupt jener Gott, der diese Weisung gab? War es der gleiche, der die Sintflut über die Menschen brachte? … Und welcher Herkunft muss jener Gott wohl sein, wenn er erst den Menschen schafft und nach dessen späterer Entwicklung zu dem Schluß kam, eine unerwünschte Spezies herangezogen zu haben,  diese dann gezielt mit einem Asteroiden wieder vernichten will? … Und wenn er dann jenem ihm hörigen und verständigen Ohr Noah detaillierte Anweisungen gibt, wie er ein Überlebensboot namens  Arche zu bauen hat, damit sich jener mit einem Teil der Schöpfung wieder retten kann, dann fragt es sich, wie realistisch ist solch ein Gott ?  Was bewegt ihn zu solcher Handlung? Verbietet die Kirche eine derartige Hinterfragung? Die Präsenz Gottes scheint sogar sehr konkret zu sein. Er benennt die Art der Bedrohung in Form von Wasser und Feuer. Er kann die  Wirkung der Zerstörung sehr gut im Voraus einschätzen. Er weiß, wie ein gezielter Impact auf den Globus wirkt und kann auch den Flutungsbereich in der entstehenden Delle einschätzen, die ein Himmelskörper von vielleicht 2 Kilometern Durchmesser in der Erdkruste verursacht, wenn das Projektil von Westen kommend in den mittleren Atlantik schlägt. Solch ein Ereignis läßt das Meereswasser feurig und gewaltig aufbrausen und in die entstandene weiträumige Delle hineinströmen, bis die in den plastischen Erdmantel ziehenden Kräfte nach Wochen und Tagen sich wieder  ausgleichen. Der Flutungsbereich hat nach neuesten Forschungen bis zu den Pyramiden bestanden, wo salziges Meereswasser bestimmte Veränderungen am Stein verursacht hat. Wie kommt Salzwasser an die Cheopspyramide? … Und wie alt muss diese oder wie alt müssen all die anderen Megalithbauten dann sein, wenn sie schon  v o r  der Sintflut existiert haben ? Um was für eine  kosmische Entität handelt es sich bei diesem ‚Gott‘?  Wann war die Sintflut ? Der Mayakalender beginnt mit dem ‚Platonischen Jahr‘ um 13.800 vor unserer Zeitrechnung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Zyklus_der_Präzession

Das Platonische Jahr ist die Präzessionsbewegung der Erdachse um sich selbst von etwa 25.800 Kalenderjahren. Nach dem Einschlag hat sich die vorherige Präzessionsbewegung geändert. Solche  massiven Ereignisse beeinflussen ganz gewiss die Rotationseigenschaften von Himmelskörpern, wenn sie sich in dieser Art und Weise begegnen. Es mögen – kosmisch betrachtet – verhältnismäßig geringe Abweichungen vom vorherigen Status gewesen sein, die ein intelligenter Planetarier mit seinen geschulten Wahrnehmungsorganen dennoch aufspüren kann. Eine exakte Neuberechnung der durch dieses Ereignis betroffenen Menschen war anscheinend notwendig. Wozu das auch immer dienen mochte. Die Mayatempel und der Mayakalender beweisen es: ‚Mein Gott, was für ein Gott !‘ Oder anders: ‚Oh, … welche Götter!‘ “

Bei diesen Gedanken kam Simon zu dem Schluß, dass die Bibel Recht haben müsse, … oder anders herum: Dass die Schriften, die jenes Ereignis beschreiben, auf Tatsachen beruhen.

Auf welche abstrusen Gedanken war Simon im Zusammenhang mit der Varroamilbe gekommen. Doch es schien ihm gar nicht so verkehrt zu sein, dieses Thema auch mal aus einem kosmischen Blickwinkel zu betrachten. Die Drohnenlarven  werden von den Varroen Weibchen bevorzugt als Wirte für ihre Nachkommen ausgewählt. Sie sind die Hauptlastenträger beim Parasiten Befall des Biens. Mit ihrem Dasein schützen die Drohnen  die Arbeiterinnen in gewisser Weise vor stärkerem Befall. Wenn es dem Staaten bildenden System gelingt,  das Wesen der Varroa zu erkennen und gezielte Abwehrstrategien zu entwickeln, ja, dann könnten Wirt und Parasit zu einem einvernehmlichen Existenzdasein gelangen. Dazu müsste Simon  als verantwortlicher Pflegevater  Drohen und Drohnenwabenbau im Stock belassen, wenn er die Voraussetzung zur Varroentoleranz für seine Schützlinge schaffen will. Und so stellt es sich in der Tat bei allen VT Völkern dar: Er findet im Frühjahr einen überproportionalen Abgang ausgeräumter weißer von Varroen befallener Drohneunnymphen, hunderte, tausende …  Außerdem beobachtet er einen erhöhten gegenseitigen Putztrieb bei den Arbeiterinnen. Die weißen Drohnenlarven können sich nicht alleine aus den Zellen befreien, sondern sie müssen als ‚befallene Objekte‘ unter den  Deckeln ihrer Zellen als Problem erkannt und ausgeräumt worden sein. Das sind also die neuen VT Strategien, wobei die Drohen sich als unentbehrliche Selektionsorgane des Biens im Umgang mit der Milbe erweisen. Alle renommierten Bienenforschungsanstalten arbeiten seit längerem mit mehr oder weniger Erfolg an diesem Projekt. Solange der Tenor g e g e n den Parasiten lautet, wird sich wohl keine zufriedenstellende Lösung finden.  Auch das  biologisch propagierte ‚Ausschneiden des Drohen – Bau – Rahmens‘  lenkt das Bien von der Fokussierung auf die Milbe ab. Ihnen wird vorzeitig weggenommen, was sie direkt am eigenen Leibe spüren und erkennen müssen. Wo sind denn diese Schmarotzer geblieben,  die  ihren Fortbestand gefährden, wenn der Mensch sie ihnen wegnimmt?  Wie fühlt sich diese Bedrohung an? Das Bien muß  s e l b e r  erkennen  was Sache ist und sich dementsprechend verhalten, um  Ausgleich zu schaffen. In diesem funktionellen Miteinander spielen die Drohnen eine wichtige Rolle.

So kam es, dass Simon in Ermangelung vorgefertigter Mittelwände leere Rähmchen einhängen musste, welche die Bienen anstandslos und vornehmlich im Drohnenwabenmuster ausbauten. Für den Honig oder Polleneintrag macht das keinen Unterschied., wobei es für die Schleuderung wichtig ist,  gedrahtete Rähmchen – vorteilhafterweise in  vertikaler Richtung –  zu nehmen, weil diese stabiler sind.  Denn zartes Wabenmaterial im Wildbau zerreißt bei der Schleuderung sofort und ist danach unbrauchbar.

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C 20160628  11. Folge

Am Dienstag, dem 28. Juni 2016 kam Simon rein zufällig zu einem Vortrag im Integrativen Gesundheits Zentrum (IGZ) in Aachen zu dem Thema: Agnihotra, Heilung der Erde.  Den Vortrag beschloss ein Sonnenuntergangs – Feuerzeremoniell.  Wer über Agnihotra mehr erfahren möchte, dem sei der Link hier angeboten:   Homa Hof  www.homa-hof-heiligenberg.de

Es muss wohl eine Fügung des Schicksals gewesen sein, warum gerade er, vollkommen unwissend der Dinge, die da auf ihn zukommen sollten,  an jenem Ort  erschien. Eine Freundin gab ihm den Hinweis mit der Bitte, doch mal zu hören, was da geredet werde. Sie selber könne nicht nach Aachen kommen. Sie habe selber aus anderem Munde über  Agnihotra erfahren und wisse  nicht, was das sei  „ … und wenn du mir anschließend erzählst, was du erlebt und gehört, und welchen Eindruck du bekommen hast, dann rufe mich doch bitte  an.   … Machst du das für mich? Ich wäre dir sehr dankbar.“

Solche Freundschaftsdienste waren für Simon nichts Neues. Sowas hatte er schon häufiger getan, und wenn er überdies auch noch selber davon profitieren sollte, na, um so besser.

Zunächst ging er davon aus, dass es sich um irgendeine ominöse Werbeveranstaltung handeln müsse. Er kannte die Tricks der Verkaufsagenten. Auf die fiel er nicht mehr rein. Er hatte schon Mafia ähnliche Veranstaltungen erlebt. Pünktlich um 20 Uhr klingelte er beim IGZ Die Adresse kam ihm ziemlich privat vor. Moderner weißer Neubau, zwei geschossig im Reihenhausstil mit gepflegtem Vorgarten.  Mehrere Praxen drin. Eine junge Dame von der Rezeption öffnete ihm und ließ ihn eintreten. In der Tat, er befand sich mitten in einer Heilpraktiker Praxis.

„Bin ich hier richtig zum Vortrag ? “

„Ja, … sind Sie angemeldet?“

„Wieso,“ fragte er  überrascht  … „kommen nur geladene Gäste?“

„Wir haben eine Liste der Teilnehmenden. Wie ist doch Ihr Name?“

Simon Havelke.“

„Sie stehen nicht drauf, … aber das macht nichts.“

„Ich komme auf Empfehlung einer Bekannten.“

„ … und wie heißt die?“

„ E… ja“

„Der Name ist uns unbekannt.“

„… mag sein, denn sie hat über diesen Vortrag auch nur über Mundpropaganda gehört. Wenn’s nicht passt, dann kann ich auch wieder gehen.“

„Nein, nein, … bleiben sie ruhig … wir freuen uns über jeden Teilnehmer … zum Vortrag geht’s da den Gang lang.“

Damit wies sie in die Richtung eines angrenzenden  Raumes, wo schon mehrere Stuhlreihen aufgestellt waren. Während Simon sich anschickte, dahin zu gehen, wurde er von einem jungen Mann hinter dem Tresen  aufgehalten, indem er ihn nach seinem Namen fragte.

Simon Havelke, “ wiederholte er.

„Haben Sie eine E- Mail- Adresse?“

Simon diktierte sie ihm  in seine Liste und der junge Mann sagte:

„Zwölf Euro bitte.“

„Ach, … die Werbung kostet sogar noch was ?! …“  Simon amüsierte sich und zückte seine Geldbörse. Ein anderer Mann kramte im Durchgang mit irgendwelchen Utensilien. Er begrüßte den Ankommenden:

„Wo kommst Du her?“ fragte er.

„Aus Aachen.“

„Kennen wir uns?“

„Ich heiße Simon Havelke, … weiß nicht …“

„… mein Name ist Bernd.“ Jener überlegte kurz, indem er alle Namensbilder in sich revué passieren ließ und sagte: „Nein, wir sind uns noch nicht begegnet.“

„ Stimmt, bin das erste Mal hier.“

„Gut, dann sei uns willkommen.“

Simon schaute in den Nebenraum, aber da war keiner „Wo sind die anderen? Bin anscheinend der einzige Gast hier.“ sprach er in Richtung Bernd. „ … machst Du Deinen Vortrag auch nur für eine Person?“

„Nee, die andern kommen noch.“

Die vertrauliche Anrede benutzte Simon in Anbetracht dessen, dass er zuerst geduzt wurde. Er hatte keine Probleme mit der zweiten Person Singularis. Anscheinend gehört das zum lockeren Umgangston in diesen Kreisen. Für Simon passierte allerhand auf einmal, und er versuchte in aller Geschwindigkeit zu erfassen, was sich da bewegte :  Anmeldung, Eintrittsgeld, unbekanntes Thema,  das ‚DU‘. Er setzte sich auf einen der leeren Stühle.

Im Laufe der nächsten Viertelstunde trudelten tatsächlich mehrere Leute ein. Er zählte zwanzig Stück.  Fünfzehn Frauen und fünf Männer.

„ Eine Frauen dominante Veranstaltung.“

Einer der Teilnehmer war ihm als Waldorflehrer bekannt. Sie wünschten sich einen guten Abend. Der Flyer in seiner Hand versprach eine ayurvedische Heilungspraxis.

„Aha, deshalb der hohe Frauenanteil !“

Der  Referent Bernd Frank begrüßte die Anwesenden. Allmählich wurde es Simon klar, dass es sich doch um eine seriöse Veranstaltung handelt:  Agnihotra  – Feuertechnik.

Das Thema sollte  ihn zukünftig weitaus stärker  fesseln, als er zu Anfang geglaubt hatte.

Auf den Inhalt des Vortrags wird hier nicht weiter eingegangen, denn die Aussagen decken sich mit den Inhalten der Homepage vom Homa – Hof – Heiligenberg. Da braucht man nur den obigen Link anzuklicken und kann sich informieren.  Was aber doch bemerkenswert war und einer kurzen Erläuterung bedarf,  ist die Himmelserscheinung während der Agnihotra Zeremonie. So etwas kann kein Scharlatan provozieren. Exakt beim Sonnenuntergang im Transit innerhalb der vier Minuten zeigte sich das Phänomen. Weil es sich den Augen Simons so deutlich präsentierte,  empfand er die Erscheinung als ein Zeichen für ihn selbst. Er dankte dem Himmel und nahm die Botschaft als Weisung für die Dinge, die er noch tun musste, mit großem Ernst in sich auf. Er dachte sofort an seine Bienen. Natürlich ist so eine Veranstaltung auch an Verkauf geknüpft, selbst wenn es sich um eine seriöse Sache handelt.  Sogar die Kirche lebt vom Geld, wenn sie den Glauben predigt.

Bericht

Dem Vortrag schloss sich ein Sonnenuntergangs Zeremoniell an.  Der mit einer Funkuhr exakt gemessene Beginn war um 21 : 45 : 43 Uhr. Im Zeitraum von etwa 4 Minuten, wo auch zwei Feuer brannten,  erschien ein seltsames Lichtphänomen am Himmel direkt über der Gesellschaft. Es bildeten sich vier Lichtstreifen, die zunächst wie Düsenjet Kondensstrahlen aussahen, aber tiefer und direkt in der Wolkenformation erschienen. Schon die Art und Weise, dass sie an Intensität zunahmen und auch anders gestaltet waren, schloss von vorneherein Düsenjet Aerosole aus. Sie ähnelten vom Sonnenlicht durchfluteten Wolkenröhren.  Jeweils zwei  Streifen verliefen paarweise  parallel und überkreuzten sich schräg  in einem spitzen Innenwinkel von etwa 60 °. Ein sich stärker markierendes Doppelpaar zeigte in Nord – Süd Richtung, das andere  in nordwest –   südöstliche Richtung, sodaß sich im Zentrum ein  Parallelogramm  bildete,  wobei die freien Schenkel  sich großräumig aber geradlinig am bewölkten Himmel verloren. Neben einem der Knotenpunkte konnte man eine angedeutete Kreisbewegung in den Wolkenfeldern ausmachen. Im Foto kommt das nicht so deutlich heraus und auch die Bewegung ist nicht darstellbar.  Die Streifen  erschienen  in Natura heller als auf dem Foto.

Hierzu eine erklärende Handskizze.

Skizze

Das Phänomen lässt sich aus laienhafter Sicht folgendermaßen erklären:

Die Zeremonie Schale besteht aus Kupfer und stellt einen umgedrehten Pyramidenstumpf mit den Neigungswinkeln von exakt 51°50′ dar. Das entspricht den gleichen Winkeln der Cheopspyramide. Diese Form und diese Winkelverhältnisse bewirken die Bündelung von ankommenden energetischen Schwingungen in das Innere der Pyramide. Wenn die Schale mit ihrer abgestumpften Spitze waagerecht auf der Unterlage steht, befindet sich der Boden der umgedrehten Pyramide als Oberkante der Schale waagerecht zur Horizontalen, und gleichzeitig parallel zu der ankommenden energetischen Schwingung der im Horizont stehenden Sonne.  Dabei ist es unerheblich,  ob die Sonne von Bergen oder Wolken verdeckt wird. Die in diesem Augenblick den Globus an dieser einen Stelle wie eine Tangente waagerecht treffende Sonnenenergie ist das entscheidende Moment. Unter bestimmten Umständen können anscheinend Licht Phänomene hervorgerufen werden. Die über  die Kanten der umgedrehten Pyramide streichende Energie wird  durch den magischen Winkel 51 Grad und 50  Winkelminuten in die Pyramide gelenkt und im gleichen Augenblick  auch nach außen oben in den Himmel (wie die Lichtbrechung in einem Regentropfen). Dort erhellt sich der kumulierende Bereich mit dem Rest des visuell wahrnehmbaren Sonnenlichtes in den Wolken zu einem für unsere Augen sichtbaren Effekt. Bemerkenswert war in diesem Fall die Parallelität der Streifen, die zunächst keine Erklärung fanden. (Wenn Sonnenlicht schräg durch Wolkenlücken fällt, dann entstehen strahlenförmige Lichtbündel)  Die Sonne befand sich aber genau im Horizont. Hierbei dürften es sich um von Sonne und Erde produzierte Energiefelder handeln, die in Kombination mit dem aufgestellten Utensil und der Feuerkraft in sich selbst kumulieren und eine  ‚stehende Welle‚ erzeugen. Im Licht der untergehenden Sonne wurden sie in der zarten Wolkendecke, die  als Projektionsfläche diente, eben in dieser Art und Weise sichtbar.  Es müssen also mehrere Faktoren ideal zusammenpassen, damit energetische Kräfte sich unseren Augen offenbaren können. Was geschieht da außerhalb unserer Wahrnehmung?  Wir nehmen es im allgemeinen nicht zur Kenntnis. Die mit dem Feuer erzeugten elektromagnetischen Felder sind so stark, dass sie vom Radar der militärischen Flugsicherungsdienste  registriert werden.  Mag es Zufall gewesen sein oder nicht, ein paar Minuten später überflog ein AWACS Aufklärer die besagte Stelle.

Wie aber kommt das Parallelogramm der Streifen zustande ?  Es waren  z w e i  Feuer (darüber gibt es mehrere dokumentarische Fotos). Die eine Feuerschale von Bernd zeigte mit den Seitenflächen exakt in Nord- Süd Richtung, die andere von der jungen Frau aber mit den  Spitzen in Nord- Süd Richtung. Dieser Unterschied der Winkelabweichungen könnte eine Überschneidung der  erzeugten Energiewellen bewirkt haben, die das Phänomen in den Himmel zauberten. Soweit diese laienhafte Erklärung.

Als unvoreingenommener und unbefangener Betrachter dieses Schauspiels hatte Simon  eine neue Erkenntnis gewonnen, die ihn demütig und gleichzeitig auch schaudernd machte. „Was passiert da?“ stellte er  sich die Frage. Was für Dinge  lassen sich mit Hilfe dieser lächerlichen Utensilien bewegen, die an sechs Fingern abzuzählen sind: Kupferschale, ein paar Gramm getrockneter Kuhdung,  Butterschmalz ‚Ghee‘,  zwei Fingerspitzen Reis, ein bißchen Feuer und ein Mantra.  Wenn der richtige Zeitpunkt genutzt wird, lassen sich  – wie bei einem Zauberspruch – Dinge in der Welt in Bewegung setzen. Es war nichts Spektakuläres für gesunde Normalverbraucher. Kein Blitz , kein Donner, nichts Dramatisches. Und doch war es ein Akt der Reinigung. Die Aufmerksamkeit der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer war im Zusammenhang  mit dem Prozedere auf die Dinge gelenkt, die direkt vor ihnen passierten. Sie hätten sonst nicht von der Himmelserscheinung Kenntnis genommen, wenn da nicht einer gewesen wäre, der sie aufblicken ließ.

Das Wesen der Welt ist Schwingung und nichts Anderes.

Von diesem Tage an war Simon auf Agnihotra sensibilisiert. Das war ein neuer Aspekt in seinem Leben. Vielleicht auch ein großes Geschenk. Viele Leute, denen er davon erzählte,  schüttelten bloß den Kopf über so viel Einfalt. Aber das war Simon egal. Er vertraute dem Schicksal und der Fügung und blieb trotzdem immer sachlich kühl und überlegend. Er war nicht einer von denen, die sich schnell einer neuen Ideologie anschlossen, ohne den Kern der Sache zu prüfen. Hier handelte es sich um nichts Geringeres als um die Reinigung des Umfeldes und in Reflexion dessen um die Klarheit seines Selbst. Das passte ausgezeichnet in seine Lebensphilosophie. Und so kam es, dass er bei nächster Gelegenheit all die Dinge praktizierte, die mit Agnihotra zu tun hatten.

Als erstes brauchte er genügend Brennmaterial. Auf Gut Hasselholz gibt es einen Öko Bauern, den er bereits seit vielen Jahren kennt. Den Bauern Veith. Der hat auch Bienen, und sie waren wegen des Bienenschuppens oben auf Adamshäuschen im Jahre 1990 schon mal geschäftsmäßig in Kontakt getreten. Von daher war der Einstieg in das Gespräch unproblematisch und  freundschaftlich. Er fragte ihn um Genehmigung zur Ernte von Kuhscheiße auf seinen Weiden … Herr Veith  lachte amüsiert.  Sie waren sich bald einig, und Simon gab ihm für seine Bereitschaft symbolisch einen Zehn Euro Schein. Bei diesem Gespräch kam auch heraus, dass der Bauer von Agnihotra schon mal gehört hatte. Seine schönen braunen Rinder mit den langen Hörnern und deren Beweidung auf Ökowiesen waren die perfekten Produzenten für das benötigte Brennmaterial. Der  Kuhdung sollte idealerweise eben von solchen Rindern stammen. Noch am gleichen Tage machte sich Simon auf, um mit Eimern, Schaufel und Latexhandschuhen die Ernte einzufahren. Einen Zentner (!!) brachte er zusammen. Für empfindliche Gemüter wäre das nichts gewesen. Die meisten Fladen waren schon angetrocknet, aber wenn er mit der Schaufel darunter fuhr, waren sie pratschig feucht wie Spinat. Das Schäufelchen stellte sich in der Praxis aber als ungeeignet heraus, weil Gras und Nebenprodukte mit in den Eimer wanderten. Da legte er das Hilfsmittel beiseite und machte den Rest mit den Händen … Das klappte viel besser … Die sanfte Wärme des Sonnen beschienenen Materials vermittelte ihm ein altes Gefühlserlebnis. Das kannte er schon aus seiner Kindheit. Aber jetzt hier als erwachsener Mensch in neuem Bewußtsein mit den Händen in der Scheiße herum wühlen, nein, und nochmals nein, das war total absurd … und doch war es Wirklichkeit. Simon lachte. Was die anderen wohl sagen und denken, wenn er ihnen erzählt, womit er sich neben seinen edlen Kulturtechniken auch noch beschäftigt?

„Das wird mir keiner glauben, “ kicherte er, „ … und wenn das Gemeindeorchester Heilig Geist erst mal davon erfährt, … oh Gott … ob sie mich wohl raus schmeißen? Das Agnihotra Ritual ist doch eine ziemlich heidnische Angelegenheit.Vielleicht schimpfen sie mich einen Ketzer und verbannen  mich aus der Kirche ?!“

Mit diesen Gedanken fuhr Simon seine Ernte nach Hause.

Auf der Sonnen beschienenen Terrasse  seines Elternhauses hatte er eine ideale Möglichkeit, den Kuhdung zu trocknen. Natürlich legte er zum Schutz des Bodens was drunter, und zwar ein paar lange Fahnen alter ausgedienter Tüll Gardinen. Darauf konnte das Material gut trocknen. Dann walzte und klopfte er das Zeug mit den Händen platt. Wenn eine Seite gut angetrocknet war, konnte er das Ganze samt Gardinenunterlage umwenden. Perfekt. Mit der Zeit wurde der Kuhdung immer leichter. Von den ehemals fünfzig Kilo Masse blieben letztlich nur noch zwanzig übrig. Jetzt hatte er genug Material für alle weiteren Experimente.

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C 20160622  10. Folge

Anfang Juli wurde das Wetter richtig sommerlich. Die Regenzeit war vorbei. Die Linde protzte in überquellender Blüte. Es duftete an allen Fluglöchern nach süßem Honig. Für den Bienenvater sind solche Zeiten mit seligen Erinnerungen verbunden, wenn das Land unter den Sonnenstrahlen vibriert und die Düfte von warmer Erde aufsteigen. Das sind Erlebnisse aus frühester Kindheit, die mit Wald und dem beglückenden Gefühl von Freiheit verbunden sind. Immer dann, wenn diese Erinnerungen durch auslösende Momente angestoßen werden, kommen sie aus dem Schatz gelebter Erfahrung wieder hoch und machen ihn glücklich. Mit den Bienen verbindet ihn dieses Glücksgefühl. Sie sind Wesen der Sonne, des Lichtes, der Wärme und der Freiheit, gerade wie er. Mit ihnen kann er sich identifizieren.

Neben den vielen abschweifenden Themen in seinen Erzählungen wollte Simon doch wieder mal einen Blick auf jenes Bienenvolk werfen, das am 07. Mai dieses Jahres unter den Augen einiger seiner Imkerkolleginnen und Kollegen in Bienenbaum zwei (BB 2 ) eingezogen war. Das war ein spektakuläres Ereignis. Jetzt haben sie sich gut etabliert. Dieser Vorschwarm hatte alle Vorzüge, die zum Überleben wichtig sind: Da war eine begattete Königin, der Schwarm war groß und stark, fand eine ideale Behausung in einem hohlen Baumstamm mit vorbereitetem Wabenmaterial, zeigte einen ausgeprägten Bautrieb, favorisierte sich durch emsige Sammelleidenschaft und pflegte sich selbst in häuslicher Reinlichkeit sowie in  Abwehrbereitschaft gegenüber Eindringlingen und Feinden. Der Müll auf der Bodenwindel zeigte keine Auffälligkeiten. Zu den Mitbewohnern zählte Simon verschiedene Spezies. Da gab es Silberfischchen zu bewundern. Sie flitzten behende in Spalten und Ritzen, wenn er die Verkleidung zu den Gucklöchern im Bienenbaum weg nahm. Die nette Springspinne begrüßte er freundlich. Sie wartete überrascht unter dem einfallenden Licht, ob das etwa eine Gefahr für sie bedeuten könnte und machte sich schleunigst mit einem beherzten Sprung vondannen. Die Wachsmottenlarve liquidierte Simon ganz automatisch, obwohl sie einer   Schmetterlingsart zugehört, und er als lepidopterologisch interessierter Mensch all diesen Wesen gegenüber freundschaftlich gesonnen ist. In seiner Imkerpraxis hat sie hier aber nichts zu suchen.

„Pardon,“ sprach er entschuldigend.

Im Gemülle krabbeln auch Winzlinge. Die kann man am besten unter dem Binokular betrachten und bestimmen. Da gibt es braune und schwarze Speckkäfer (Dermestidae) mit markanten hellen Flecken auf den Flügeldeckeln. ( https://de.wikipedia.org./wiki/Speckkäfer) Sie finden hier eine bescheidene Existenz und sind für Bienen unbedenklich. Die Käfer fallen dem Putztrieb der Bienen zum Opfer. Anders wäre es bei Aethina tumida, dem kleinen Beutenkäfer. Aber der ist glücklicherweise noch nicht nachzuweisen.

(https://www.google.de/gfe_rd=crHYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=z6KQV6TIPNHU8gftjqzoBg&gws_rd=ssl#q=Aethina+tumida“&HYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=z6KQV6TIPNHU8gftjqzoBg&gws_rd=ssl#q=Aethina+tumida“ei=z6KQV6TIPNHU8gftjqzoBgHYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=z6KQV6TIPNHU8gftjqzoBg&gws_rd=ssl#q=Aethina+tumida“&HYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=z6KQV6TIPNHU8gftjqzoBg&gws_rd=ssl#q=Aethina+tumida“gws_rd=ssl#q=Aethina+tumida)

Im Bodenmüll sind noch keine Varroen, aber die kommen bestimmt …

Der Bienenbaum ist ein alter Lindenstamm, den Simon ausgehöhlt hatte, damit die Bienen eine Wohnung haben, in der sie frei nach ihrer Art und Weise leben können. Sie bleiben weitgehend unangetastet und behalten ihren Honig selbst. Sie können über sich bestimmen und ihr Leben ohne nennenswerten Einfluss durch den Menschen gestalten. Das Einzige, wo Menschenhand vonnöten ist, bleibt der Erhalt der Behausung als sicheres Refugium. Der alte Baumstamm hat bedenkliche Verwitterungs und Fäulnis Stellen in seiner Basis, die unbedingt saniert werden müssen, damit der Baum nicht umkippt. Das ist Simons Aufgabe  für die nächsten Sommerwochen.

Der Fortlauf dieser Geschichten Erzählungen kommt spontan aus der Chronologie der Ereignisse  eben gerade so, wie sie passieren. Da gibt es kein wohl konstruiertes Konzept, keine geniale Schriftführung und kein eingeplantes ‚Happyend‘,  wie es in herkömmlichen Romanen zu erwarten wäre. Nein, dieses Schrifttum ist ganz anders. Es hat nicht den Anspruch, vollkommen zu sein. Was sich schließlich zeigt, ist das verifizierte Gedankengut einer elenden Schreiberseele, die einem inneren Auftrag im Hier und Jetzt folgt. AHORA.

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C 20160621  9. Folge

Der einundzwanzigste Juni Zweitausendsechzehn war ein Dienstag. An jedem Dienstag ist für Simon gewöhnlich um 19.30 Uhr  Orchesterprobe in der Pfarrgemeinde ‚Heilig Geist‘, wo er nicht fehlen will,  und weil an jedem ersten Dienstag im Monat gleichzeitig auch die Imkerversammlung des ‚Königlichen Bienenzuchtvereins Eupen und Umgebung‘ stattfindet, muss er sich einmal im Monat entweder für die eine oder für die andere Veranstaltung entscheiden. Die Musik ist ihm aber wichtig. So kommt es bei Simon durch seine verschiedenen Interessen immer wieder zu inneren Konflikten. Doch da kam überraschenderweise das Angebot mit den ‚Erzählungen vom Wiesengrund‘, sodaß  er seine Imkerkolleginnen und Kollegen anstelle seiner Anwesenheit nunmehr mit Geschichten beglücken kann. Ob das aber für jeden Leser oder jede Leserin die richtige Lektüre ist, das sei mit freundlichem Achselzucken dahingestellt. Jedenfalls hat Simon nicht die Absicht, Gefälligkeitsromane zu schreiben. Nichtsdestotrotz  sind die Geschichten Schwarz auf Weiß zu lesen und jeder kann sich davon nehmen, was er braucht. Nun aber blieben ihm an jenem Dienstag noch fünf Stunden Zeit, sich mit dem Schicksal des oben im Pflaumenbaum hängenden Schwarms zu beschäftigen.

Simon war ja schon einmal schmerzhaft von der Leiter gefallen. Das wollte er gewiss nicht wiederholen. Er war wegen des Unfalls zwar nicht ängstlicher geworden, aber riskante Sachen machte er einfach nicht ! Der Schwarm saß in fünf Metern Höhe etwas seitlich im Geäst. Da kam er nicht direkt dran. Mit den Leitern, die ihm zur Verfügung standen, bastelte er mit Hilfe stabiler Taue eine Leiterkonstruktion. Nach einigem Hin und Her  war das Ganze  sicher und besteigbar.

„Gut gemacht,“ lobte er sich, denn für das weitere Prozedere brauchte er ein bisschen Mut.

„Da sind ein paar trockene Äste, die vorher weg müssen.“

Er hatte die Idee, eine Beute mit ein paar Lockwaben drin direkt unter den Schwarm zu stellen, so dass dieser vom Honigduft angezogen, ganz von allein hineinzöge. Danach hätte er den Kasten  direkt  über das Volk auf Platz KL 4 gestellt. Das Volk KL 4 war nämlich ein Schwächling. Entweder hatte es keine Königin, oder bloß eine schlecht begattete. Das Regenwetter der letzten Wochen ließ keinen ordentlichen Hochzeitsflug zu, und die spitzen scharfen Schreie der Mauersegler tönten  durch den trüben Himmel, wo die Alten ihre hungrigen Jungen im Nest unter den Dachpfannen mit Nahrung versorgen. Die vielen Drohnen an einem  geheimnisvollen Platz unter freiem Himmel mit einer noch jungfräulichen Königin, sind  doch  willkommene  Beutetiere im Nahrungsangebot der Vögel, die sich sowas gewiss nicht entgehen lassen. Diesen Aspekt beim Hochzeitsflug einer Bienenkönigin darf ein Imker nicht vergessen, wenn die ausgeflogene Weisel nicht mehr heimkehrt.

Ein Bienenschwarm  ist eine lebendige Einheit.  Regen zwingt ihn, am Orte zu verweilen und sich zusammen zu ziehen, während Erschütterungen ihn des Haltes berauben und abstürzen lassen können. Dann schwärmen sie erneut auf und setzen sich anderswo hin. Das wollte Simon unbedingt vermeiden. Daher ging er ganz behutsam vor. Den vorbereiteten Kasten setzte er vorsichtig unter den kleinen Schwarm. Dabei schwankte das Geäst. Es war eine höchst sensible Angelegenheit oben in der Höhe. Schließlich stand der Kasten unter der Schwarmtraube. Aber da tat sich nichts. Die Immen wollten da nicht rein. Weil Simon  unter zeitlichem Druck stand, wollte er der Sache etwas nachhelfen. Jedenfalls sollten die Bienen vor der Orchesterprobe im Kasten sein. Am nächsten Tag wäre der Schwarm vielleicht auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Also entschloss er sich für die alt bewährte Einschlagmethode. Das ‚Einschlagen‘ bedeutet in der Imkersprache ein gezieltes Herunterschütteln des Schwarms in einen vorbereiteten Kasten. Das war in der schwankenden Höhe riskant. Deshalb nahm er sich eine Gartenschere und schnitt den Ast ab, an dem die Bienen hingen und beförderte die ganze Traube in den darunter stehenden Kasten. Deckel zu, fertig. Eine elegante Methode. Schon nach einigen Minuten schwänzelten und fächelten die Bienen am Flugloch, was ein Zeichen dafür war, dass die Königin wohl im Kasten sein müsse. Sie orientierten sich bereits auf den neuen Platz da oben. Für die nächsten Stunden gab es nichts weiter zu tun, als abwarten.  Die Dämmerung setzte ein. Für Simon war es Zeit, zur Orchesterprobe zu gehen. Dort erwartete ihn ein ganz anderes Umfeld und andere Sinnesanforderungen wurden verlangt, sodass er die Sache mit dem Bienenschwarm fast vergessen hatte. Als er wieder nach Hause zurückkehrte, war es dunkel geworden, doch das Bienenvolk oben im Baum bedurfte noch seiner Fürsorge. Der Kasten war mit Gurten gut gesichert. Am Flugloch fächelten einige Wächterbienen Frischluft ins Innere der Beute. Das feine Summen kann man aus der Nähe gut hören. Simon hatte den Stöpsel für das Flugloch mit nach oben genommen und steckte die Styroporscheibe vorsichtig in die runde Öffnung, ohne auch nur eine Biene zu verletzen. Dann packte er den Kasten an den Gurten und trug ihn Stück für Stück vorsichtig die Leitern hinunter.

„Klasse !“ lobte er  das extravagante Unternehmen und wollte sich anerkennend auf die Schulter klopfen. Das war ein professioneller Schwarm Einfang. Die alte Weisel ist ja schon begattet und kann in der neuen Wohnung, – wenn Wabenmaterial vorhanden ist, –  gleich mit ihrer Arbeit beginnen. Diesen Vorteil können ‚Vorschwärme‘ für sich als habituelle Starthilfe verbuchen. Ein Nachschwarm mit einer unbegatteten Königin hat unter natürlichen Bedingungen ein weitaus größeres Existenzrisiko. Erst müssen Waben gebaut werden. Da ist ja noch nichts … Für die Bienen ist das eine Substanz fordernde Arbeit. Feine Wachsplättchen bilden sich zwischen den Hinterleibs Segmenten und werden bei gut 35 ° C ausgeschwitzt. Das kostet Energie. Die muß in Form von Nektar oder Honig herbeigeschafft werden. Die Sammlerinnen gehen eifrig auf Nahrungssuche und die Baubienen schwitzen derweil unter ihrer anstrengenden Tätigkeit. Ein kleiner Schwarm schafft das nötige Wabenmaterial für den Winter so ganz alleine nicht, aber wenn es eine hilfreiche Seele gibt, die  bereits fertig ausgebaute Waben anbieten kann, dann geht die Entwicklung zügig über die Bühne. Schwärme haben in einer kahl gepflegten Kulturlandschaft ohne fachkundige Subventionen ernsthafte Probleme. Wenn die Bienen in irgendwelchen unpassenden Behausungen  gelandet sind, dann überleben sie den Winter nicht und sterben.

Den Standort für den Schwarm über Volk KL 4 hatte der Imkervater gewählt, weil er dem darunter befindlichen schwachen Volk eine tüchtige Königin verpassen wollte. Das hatte aber Zeit. Die Flugbienen vom Schwarm orientieren sich sofort auf ihren neuen Standort. Dabei  ist es egal, wie nahe oder wie weit weg sie sich vom Muttervolk befinden, denn die Natur in ihnen läßt sie den alten Platz zu Gunsten des neuen Lebenssystems vergessen. Die Erinnerung an das alte Muttervolk ist in ihnen zugedeckt. Geht die Weisel aus irgendwelchen Gründen verloren, dann kehren die Schwarmbienen wieder in ihren alten Stock zurück. Doch das neue Lebewesen ‚Bien‘ dominiert  alles, was für den Erhalt und für die Weiterentwicklung seiner selbst wichtig ist. Die Bienen fliegen sich auf den neuen Standort ein. Ihr erster Ausflug dient der Orientierung.  Mit  Kopf und Blick auf das Flugloch gerichtet, registrieren sie dieses und erkunden dann die nähere Umgebung. Sie beschreiben zuerst enge Kreise, machen kleine Bögen, die immer größer werden, um schließlich  nähere und weiträumige Exkursionen zu unternehmen. Sie prägen sich augenblicklich die für sie relevanten Merkmale ein, wie zum Beispiel Gestaltung des Flugloches, die Farbe, die Form  und die Größe der Behausung, die Umgebungsstrukturierung mit Landmarken von Straßen, Bäumen, Flüssen, Bergen, Hügeln und Ebenen oder sonstigen markanten Objekten. Die Sonne  können sie als Lichtquelle mit ihren drei Punktaugen wahrnehmen oder auch als polarisiertes Licht über ihre mit vielen Omatidien besetzten Facettenaugen, so dass sie auch bei bewölktem Himmel gut orientiert sind und den Stand der Sonne immer zuverlässig wissen. In Bezug auf ihre Behausung erfassen sie deren gravitatorische Ausrichtung, spüren das Schwerefeld der Erde und haben sich die Lage des Flugloches zur Himmelsrichtung verinnerlicht, sodass sie jeder Zeit Nachrichten empfangen oder weitergeben können, die sich auf die Position eines Ortes außerhalb der Behausung beziehen. Das ist nämlich wichtig für die sichere Auffindung von Futterquellen.  Sie können ihren Artgenossen punktgenau beschreiben, wo was Süßes zu finden ist. Auf die Tanzsprache der Bienen wird an anderer Stelle nochmal detaillierter eingegangen.

( https://de.wikipedia.org/wiki/Facettenauge ) ( https://de.wikipedia.org/wiki/Polarisation )

Außerdem hat die Biene einen ausgeprägten Geruchssinn. Die Lebensgemeinschaft im Bien ist von Gerüchen und Vibrationen geprägt, wobei die Gerüche auch als spezielle Schwingungen beschrieben werden können. Der olfaktorische Anteil der Sinneswahrnehmung beim Menschen kann nicht in gleicher Weise auf die Bienen übertragen werden. Sie ‚riechen‘ die Welt  anders als wir.  Es gibt für das Verständnis dieser Lebewesen noch viel aufzudecken und zu lernen, was außerhalb unserer menschlichen Sinneserfahrung  liegt.

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C 20160617  8. Folge

Der Sommer steht vor der Tür. Aber die Hoffnung auf klaren Sonnenschein und einen Wolken freien Himmel  wird im Regen, im Regen und nochmals im Regen erstickt. Was ist bloß mit dem Wetter los? Klimawandel ! Und nun? Die Bienen haben jeden trockenen Augenblick genutzt, um auf Nektar Blüten Jagd zu fliegen. Die Linden leuchten. Wie sie blühen, wie sie duften !  Wer will sie aber besuchen ?

Im Volk KL 1 tütet und quakt es. Für jede erfahrene Imker Seele ist das ein Alarmzeichen.

„Bei nächster Gelegenheit wird geschwärmt“, verkündet das Bien.

Aber Regenwetter passt nicht so recht zu diesem Unternehmen. Es sollte schon ein bißchen trockener und beständiger sein. Das Bien spürt mit allen Sinnen nach draußen, wann es denn soweit sein könnte. Das Optimum liegt immer um die  Mittagszeit.  Das ‚Schwärmen‘ ist ein fachkundiger Ausdruck für den einzigen natürlichen Vermehrungsvorgang bei Honigbienen. Es ist immer eine riskante Sache, denn es geht dabei um die Existenz eines neuen, sich vom Mutterstock  ablösenden Volkes mit der ‚alten‘ Königin. Alt ist hier relativ, denn wenn das Muttervolk im gleichen Jahr noch einmal schwärmt, dann ist die ‚Alte‘ eine ganz junge Königin aus demselben Jahr. Bei folgenden Nachschwärmen können sich sogar mehrere unbegattete Königinnen gleichzeitig beteiligen.

An diesem Volk hatte der Bienenvater eine imkerliche Vorsorge Maßnahme gegen das Schwärmen durchgeführt, indem er die obere Etage vor ein paar Tagen  komplett mit zwei fertigen Weiselzellen  darinnen auf einen acht Kilometer entfernten anderen Standort gebracht hatte. Das Leben in der abgenommenen Zarge ging einigermaßen ungestört weiter. Eine elegante Vermehrungstechnik ohne Tote oder Verletzte. Das zurückbleibende Volk musste  die Minderung der Volksstärke etwa so empfinden, als sei  bereits ein Schwarm abgegangen. Doch das Muttervolk war so stark, dass es die angesetzten Weiselzellen weiter versorgte. Es quakten viele junge Königinnen in ihren Zellen, und die bereits geschlüpften buhlten auf ihren leeren Weiselzellen sitzend, umgeben von einem kleinen eigenen Hofstaat Ammenbienen, mit lang gezogenem Tüten um die Vorherrschaft.  Am 21. Juni war es dann soweit. Das Zentralgestirn stand genau im Zenith des Sonnenwend Tages, als sich mittags um 13 Uhr ein Summen und Brausen erhob. Wie im Taumel quollen die  Bienen lawinenartig aus dem Flugloch  und stiegen in den Himmel.

Die alte Weisel aus dem Vorjahr von dem am 16. 07. 2015 bei Simon eingezogenen Schwarms war es, die von den Bienen seit ein paar Tagen auf Diät gesetzt wurde, damit sie flugtauglich werde.  Das implizite Stammesgesetz des Biens regiert. Die Königin ist keine Regentin im menschlichen Sinne. Sie gibt keine Anweisungen, was zu tun ist. Nein. Sie ist Teil des ganzen Systems wie beispielsweise das Herz im menschlichen Körper, das seinen Pulsschlag im Zusammenklang mit dem Organismus hat und sich nicht plötzlich autonom ausklinkt, um irgendeinem anderen Rhythmus zu folgen. Wenn das passiert, ist der Körper krank. Nun war die alte Weisel soweit abgespeckt, dass sie fliegen konnte. Der Schwarm wirbelte in die Höhe, schwang sich mit dem Wind in Richtung der hohen Birke zu Nachbars Garten, und wollte sich gerade dort niederlassen, als der Bienenvater inbrünstig betete:

„Mein lieber Schwarm, komm bitte runter und setz‘ dich nicht da oben hin.  Da kann  ich dich nicht erreichen. Es wäre viel zu gefährlich, dich da runter zu holen … und überhaupt … ihr seid gar nicht so besonders attraktiv für einen Imker … Ihr seid ja bloß ein kleiner Schwarm. Wenn ihr aber trotzdem  den Sprung in die gefährliche Welt alleine wagen wollt und euch da ganz oben hin absetzt, nun ja, dann seid ihr selber Schuld, wenn ihr unnötige Probleme habt.“

Simon mochte den Gedanken nicht zuende spinnen. Er hatte großes Mitgefühl. Einerseits war er von den Jubelbienen beglückt, andererseits  sorgte er sich auch über deren Zukunft. Sie freuten sich, das konnte er hören. Sie verlassen sich ganz und gar auf ihren inneren Auftrag und kalkulieren nicht mit menschlichem Logos. Die nach außen wirkenden Duftstoffe der Königin, die Pheromone, bedingen den Zusammenhalt des Schwarms.

(siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Pheromon )

Der Bienenvater war ein bisschen ärgerlich über so viel Unvernunft. Doch seine Argumentation entsprach der Sinneshaltung seiner Spezies und der Einbindung in sein menschliches Habitat. Er sprach mit ihnen und sagte ihnen laut seine Meinung:

„ … war doch vorauszusehen … eure Schwärmerei … riskant, riskant, was macht ihr bloß … Wie wollt ihr mit den lächerlichen paar Mädels ein neues Nest bauen und ein komplettes Nahrungspolster für den Winter anlegen ? In dieser von Menschen dominierten Öde geht das nicht? Wo findet ihr einen hohlen Baum? Den gibt’s nicht … vielleicht einen Mauerspalt?  Sehr ungemütlich. Und wo findet ihr – bitteschön – ausreichend Nahrung in dieser kahl gepflegten Kulturlandschaft ?  Euer Unternehmen ohne imkerliche Hilfe ist ein lebensgefährliches Wagnis. Nein, das klappt nicht.  Vielleicht könntet ihr bei einem anderen Imker anklopfen, … probiert’s doch, … und wenn ihr Glück habt, dann öffnet er euch die Tür,  … aber ich rate euch,  kommt runter zu mir, damit ich euch einfangen kann und euch ein passendes Domizil bereite.  Habt ihr gehört? Habt ihr verstanden? Hey, kommt runter !!“

Und Simon beschwor den Wind:

„ Wind, oh Wind, ich bitte dich,

treib die Weisel ganz geschwind,

zu mir hin, auf meine Seite,

dass ich ihr ein Haus  bereite.“

Die Formel wirkte wie ein Zauberspruch. Der Wind wehte den Schwarm zurück über den Haselnussstrauch in den Pflaumenbaum hinein. Da setzte er sich nieder.

Welche Wunder walten weise

wenn der Wind  vom Birkenreise

wandelt seine Richtungsbahn.

Sieh, er führt,  er treibt  den Schwarm

rüber in des Imkers Arm.

Der Bienenvater wußte nun, dass der Schwarm die Nacht oben auf seinem Pflaumenbaum verweilen werde. Er dankte dem Wind und allen anderen Naturgeistern, die an diesem Wunder teil gehabt hatten. Dann setzte er sich hin und macht sich einen Plan.

Als er letztes Jahr am 16. Juni 2015 von einem Seminar nach Hause zurückgekehrt war, entdeckte er in einem der leeren Zargen den Einzug eines fremden Bienenschwarms. Das passiert hin und wieder mal, wenn es in der Nachbarschaft andere Imker gibt. Und weil er den Besuch von fremden Kundschafterinnen am Flugloch schon ein paar Tage vorher beobachtet hatte, wußte er, dass irgendwo ein schwarmbereites Volk sein müsse.  Die eigenen Bienen waren’s nicht. Im übrigen hatte er im Laufe seiner Imkerpraxis den Blick für solche Dinge bekommen und er vermied unnötige Störungen bei seinen Schützlingen. Durch den Umbau der Zargen auf ‚Kaltbau‘, wo die Waben parallel zum Flugloch stehen, und mit einem Glasfenster von 10 x 20 cm auf der Rückseite, kann man ohne Störung in das Bienenvolk hineinschauen. Das Sichtfenster bleibt ansonsten immer  verschlossen. Eine sehr praktische und sinnvolle Einrichtung. Dazu bedarf es jedoch einer etwas aufwändigen Veränderung an den Zargen mit dem Einsetzen von Glasfenstern, die nicht jeder Imker durchführen möchte. Simon ist anscheinend der Einzige im Verein mit dieser Praxis. Außerdem hat er an den Vorderseiten der Zargen runde Fluglöcher von 4,5 cm Durchmesser gebohrt und mit einem Trittbrett darunter versehen, wo die Bienen wie durch ein ‚Astloch‘ rein und raus fliegen können. Den Boden der ‚Segeberger Beute‘ mit dem dafür vorgesehenen Flugspalt hat er nach hinten gedreht, denn so läßt sich unten auf den Boden eine ‚Windel‘ zur Kontrolle des Mülls einschieben. Das ist zur Beurteilung des Varroen Befalls notwendig. Die ehemalige Flugöffnung wird mit einem geeigneten Verschluss aus Holz dicht gemacht.

Jungfernweiseln sind im Vergleich zu einer  begatteten Königin viel mobiler und ziehen gewöhnlich weiter weg.  Der nächste Bienenplatz in der Umgebung befindet sich etwa 1 Kilometer Luftlinie südöstlich von hier im Park des alten Klinikums an der Goethestraße. Simon kennt den Imkerkollegen. Er hat etwa 50 Völker auf mobilen Paletten da unten stehen und ist Berufsimker.  Von daher konnte er mit großer Wahrscheinlichkeit mutmaßen, woher der Schwarm gekommen war. Zurückgeben brauchte er ihn nicht, denn es gibt im Grundgesetz einen Passus zu  ‚Herrenlosen Sachen‚. (siehe auch: www.juraforum.de/lexikon/herrenlose-sachen )

Solange ein Imker sich aktiv bemüht, sein entflogenes Eigentum (Schwarm) einzufangen und  seinen Willen erklärt, ihn wieder in sein Besitztum zurückzuführen, darf er in Ausübung dieser Tätigkeit auch fremdes Terrain, – also Grundstücke – betreten. Sobald er aber von diesem Bemühen ablässt und signalisiert, die Sache aufzugeben, wird der Schwarm zur ‚herrenlosen Sache‘. Jeder darf ihn sich rechtmäßig aneignen.  Ein Spezialfall liegt aber dann vor, wenn der betroffene Imker hinter seinem Schwarm her ist, und der Schwarm zieht  in eine neue Wohnung. Dann ist in dem Augenblick, wo der Schwarm  die andere Wohnung als neues Domizil ausgewählt hat, derjenige Besitzer, auf dessen Grundstück sich die Wohnung mit dem eingezogenen Bienenschwarm befindet. Der Imker kann die Herausgabe seines entflogenen Schwarms nicht mehr verlangen.

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C 20160616  7. Folge

Gedanken zum Habitat

Der Wiesengrund gehört zum Habitat vieler ortsansässiger oder eingewanderter botanischer und zoologischer Arten.  Zu den Neophyten zählt zum Beispiel das drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera )  und zu den Neozoen die Varroa Milbe (Varroa destructor)

https://www.google.de/?gfe_rd=crHYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=cYmSV4aHN4jW8Aeu3r_gBA&gws_rd=ssl#q=Neophyten“&HYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=cYmSV4aHN4jW8Aeu3r_gBA&gws_rd=ssl#q=Neophyten“ei=cYmSV4aHN4jW8Aeu3r_gBAHYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=cYmSV4aHN4jW8Aeu3r_gBA&gws_rd=ssl#q=Neophyten“&HYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=cYmSV4aHN4jW8Aeu3r_gBA&gws_rd=ssl#q=Neophyten“gws_rd=ssl#q=Neophyten

https://de.wikipedia.org/wiki/Neobiota

https://de.wikipedia.org/wiki/Biotop

Das Habitat (deutsch laut Duden mit Endbetonung,[1] von lateinisch habitat ‚[es] wohnt‘, mit Anfangsbetonung), im Deutschen meist Lebensraum, bezeichnet in der Biologie den charakteristischen Aufenthaltsbereich einer bestimmten Tier- oder PflanzenartHYPERLINK „https://de.wikipedia.org/wiki/Habitat#cite_note-2″[2] bzw. den durch spezifische abiotische und biotische Faktoren bestimmten Lebensraum, an dem die Art in einem Stadium ihres Lebenszyklus lebt.[3] Der Begriff Habitat wurde ursprünglich nur autökologisch, also auf eine Art bezogen verwendet. Mittlerweile wird er auch in synökologischem Zusammenhang als Synonym für Biotop verwendet, so dass auch die Lebensstätte einer Gemeinschaft mit Habitat bezeichnet wird.[4] Dies ist vor allem auf den Einfluss aus dem englischen Sprachraum zurückzuführen. So definieren Campbell und Reece ein Habitat als einen räumlich abgrenzbaren Teilbereich eines Biotops.[5] Der Begriff wird auch in anderen Wissenschaften verwendet. In der Botanik, speziell der Vegetationsökologie, wird anstelle von Habitat im autökologischen Sinne meist vom Standort gesprochen.

Abgegrenzt wird das Terrain durch die Siedlungshäuser nach Osten, Norden und Westen. Offen bleibt es nach Süden zum Tüljebach, auf  dessen anderer Seite das Gelände steil ansteigt und den sogenannten ‚Mertensbusch‘ bildet.  Das ist eine von Vegetation mit größerem Baumbestand überwachsene Felsschwelle. Sie führt auf ein etwa 20 Meter höher gelegenes Plateau. Der Bach bildet die tiefste Stelle der Talmulde und wird aus Rinnsalen und kleinen Quellen aus der Westflanke des Aachener Waldes gespeist. Der Tülje Bach dient der oberhalb gelegenen Filz-Tuchfabrik Bruch und Heimbach als willkommenes natürliches Wasserreservoir. Die Wasser intensive Herstellungstechnik ist von zuverlässigen Wasserspendern abhängig. Zur Regenerierung der verschmutzten Abwässer befindet sich zwar direkt hinter der Fabrik ein Klärteich, doch es gelangen regelmäßig belastende Bestandteile in das Bachwasser, sodaß von dieser Stelle ab die Bildung einer natürlichen Wasserflora auf etwa 1 Kilometer Bachlänge ausgeschlossen ist.  Der dreckige Tülje Bach ergießt sich  in  den Kasinoweiher in Kelmis. Dort findet dann eine relative Klärung statt. Der Kasinoweiher selbst wiederum hat einen Stau Überlauf in die kleine Geul, die dann unterhalb von Maastricht bei Voulwame in den großen Fluß  Maas mündet.  Vor dem Bau der Tuchfabrik war der Bach sauber. Da gab es noch Flußkrebse und Fische tummelten sich darin. Seit den ’sechziger Jahren‘ des vorigen Jahrhunderts ist das vorbei.

Die felsigen Bodenwellen gehören zu einem alten Rumpfgebirge, und die angeschwemmten Sinterungsmaterialien kommen vom Abrieb derselben. Sie  bilden die schweren tonigen Böden. Simon hatte für seine Lehmbauten und für seine Töpferei drei Tongruben auf dem eigenen Gelände betrieben. Bei den Grabungsarbeiten interessierten ihn die Schichten mit all ihren aufschlussreichen Artefakten. Die Niederung war ehemaliges Sumpfgelände im alten Flutungsbereich des Baches. Mit der Besiedlung gelangten auch diverse Relikte als stumme Zeugen der Präsenz damaliger Bewohner in den Boden, denn gerade die sumpfigen Flussauen wurden schon immer gerne als anthropogene Müllkippen missbraucht. Diese Hinterlassenschaften fand Simon denn auch in den Schichten.

Die oberste dunkle Vegetationsschicht von etwa 15 Zentimetern gehört in den Wurzelbereich der niederen Pflanzen. Das ist eine lehmig bis humusreiche dunkle Zone. Sie riecht erdig. In dieser Schicht hat Simon mehrere Artefakte von Tonkrügen gefunden, die neueren Datums sind, aber auch solche, die von ihrer Machart aufgrund der Form der Henkel und der Böden in das Fünfzehnte bis Sechzehnte Jahrhundert datiert werden können. Es ist Hand gedrehte Salz glasierte Keramik aus Steinzeug in blass- grauer Färbung. In dieser Schicht findet man überall Holzkohlereste. In der Vergangenheit hat die Vegetation mehrfach gebrannt. Waldbrände, Steppenbrände. Moor – und Heidebrände. Eine Straße in nächster Nähe heißt ‚Kelmiser Heide‘. Der Name verweist auf eine ehemalige Heidelandschaft. Oben im Wald findet man heute noch ein paar wenige Stellen mit Heidebewuchs. Die Schicht darunter ist lehmig – gelblich  und misst mindestens 50 Zentimeter. Es gibt alte Moorlöcher, wo die Lehmschicht von schwarzen Zwischenlagerungen durchwachsen ist. Das ist die Schicht, wo die Wurzeln großer  Bäume und Sträucher hinein reichen. Wenn der Spaten das Material aufbricht, geht ein herber Geruch davon aus. Wo die Bagger im Jahre 1980 gearbeitet haben, findet man im Wiesengrund die gelbe Lehmschicht über der dunklen Humusschicht. Das ist der Aushub von den umliegenden Siedlungshäusern. Diese Schicht nimmt zum Bach an Mächtigkeit zu, weil das schräge Gelände  begradigt wurde. Es ist die jüngste und von den Ketten der Maschinen platt und hart wie Beton gewalzte Schüttung. Wenn die Bodenschichten ohne menschlichen Einfluss gewachsen sind, findet man unterhalb dieser Lehmschicht in etwa 120 Zentimetern Tiefe einen Bereich mit gröberen Steinen. Das könnten erdgeschichtliche Verschiebungen gewesen sein, Brocken und Abschilferungen vom Rumpfgebirge. Es sind sandige Schutteinlagerungen im Lehm. Weiter unten in etwa 150 Zentimetern Tiefe findet man einen dunkleren Streifen in rötlich brauner Farbe mit faustgroßen rostroten Schlacken. In dieser Tiefe kann man eigentlich keine Zeichen menschlicher Besiedlung erwarten.  „Wie kommt das Material hier her?“ fragte sich Simon. „Sie erinnern an  vulkanischen Auswurf“. Aber wo sollte der herkommen? Die nächsten Vulkane findet man in der Eifel. Doch als er einen vierkant geschmiedeten großen Nagel fand, war die Sache klar: „Das ist Menschenwerk.“ Vermutlich sind es alte Schmiedeschlacken, die im Sumpf entsorgt wurden und irgendwie zu dieser Schichtbildung führten.

Aus geologischer Sicht ist die Gegend hier ohnehin interessant. Im Nordosten von Kelmis gibt es einen industriell genutzten Sandberg, und an einigen Stellen in dieser Region auch Vorkommen mit fein sandigen Ablagerungen. Wer den Sandberg genau inspiziert, findet versteinertes Holz darinnen. Das läßt darauf schließen, dass es sich um Landdünen aus vorgeschichtlicher Zeit handelt. Diese Gegend war einst eine Küstenlandschaft, wo das nördliche Tiefland wohl den Boden eines urzeitlichen  Meeres  bildete. Die Ablagerungen in der nördlichen Tiefebene sind sandiger Art, wie die Aushübe von den Baggern, die der Braunkohle auf den Leib rücken, beweisen. In diesen sandigen Bodenschichten findet man auch Reste eines tropischen Urwaldes  in etwa 140 Metern Tiefe. In der oberen Randzone, unterhalb von etwa 10 Metern  der Oberkante findet sich ein auffälliger durchgehender Sediment Streifen von ungefähr zwei Metern Dicke. Die Entstehung desselben könnte in die Zeit vor etwa 20 000 Jahren vor unserer Zeitrechnung fallen, als ein dokumentiertes Spektakel die Erde heimsuchte, das die Menschen ‚Sintflut‘ nennen. Dabei handelte es sich um einen Asteroiden Einschlag in den mittleren Atlantik, wo sich einst ein Inselarchipel namens ‚Atlantis‘ befand.

(Hierzu Literatur: Otto Muck ‚Alles über Atlantis‘

http://www.google.de/gfe_rd=crHYPERLINK „http://www.google.de/gfe_rd=cr&ei=KqKAV4icMvI.W8ge14bgQ&gws_rd=ssl#q=otto+muck+alles+über+atlantis“&HYPERLINK „http://www.google.de/gfe_rd=cr&ei=KqKAV4icMvI.W8ge14bgQ&gws_rd=ssl#q=otto+muck+alles+über+atlantis“ei=KqKAV4icMvI.W8ge14bgQHYPERLINK „http://www.google.de/gfe_rd=cr&ei=KqKAV4icMvI.W8ge14bgQ&gws_rd=ssl#q=otto+muck+alles+über+atlantis“&HYPERLINK „http://www.google.de/gfe_rd=cr&ei=KqKAV4icMvI.W8ge14bgQ&gws_rd=ssl#q=otto+muck+alles+über+atlantis“gws_rd=ssl#q=otto+muck+alles+%C3%BCber+atlantis

Auszug aus dem beschreibenden Text aus dem Internet: Muck weißt darauf hin, dass Leonard Woolley und seine Mitarbeiter bei ihren Grabungen in Warka-Ur im Jahr 1928 Woolleys Meinung nach auf ein unzweifelbares Relikt der Sintflut gestoßen waren. Es handelt sich um eine zweieinhalb Meter mächtige, völlig fundleere Schwemmlehmschicht weit unter den frühsumerischen Königsgräbern, etwa zwölf Meter unter der heutigen Oberfläche).

Vor fünfzehn Millionen Jahren erstreckte sich da, wo jetzt die Braunkohlebagger die schwarzen Reste eines  Urwaldes ans Tageslicht befördern, eine ausgedehnte feucht tropische Seen Landschaft mit riesigen Sequoia Bäumen.. Als die Imkergesellschaft vor ein paar Jahren das Inde Braunkohlenrevier im Zusammenhang mit einem Informationsbesuch bei RWE Power betreten durfte, nahm sich Simon ein Stück Braunkohle mit nach Hause, das die  lange Zeit  bis heute unter Luftabschluss unversteinert überdauert hat, und auf den ersten Blick wie ein Holzstück aus dem Wald erscheint …  und doch ist es so uralt. 

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C 20160615  6. Folge

Simon musste feststellen, dass er sich mitten in einem wichtigen Wandlungsprozess befand. Da war einerseits die Welt des täglichen Miteinanders und andererseits die Welt des subtil Geheimnisvollen, an dem der Menschenalltag gewöhnlich achtlos vorbeigeht. Er konnte sich ständig von dieser Tatsache überzeugen. Für ihn war es selbstverständlich, mit allen Lebewesen um sich herum zu kommunizieren. Mit Menschen natürlich in menschlicher Art und Weise und mit anderen Arten in  der ihrigen, wobei er den anthropogenen Anspruch zu vermeiden suchte. Die narzistische Hinwendung auf sich selbst stellt nämlich ein großes Hindernis im freien kommunikativen Austausch mit anderen Lebewesen dar.

(Hierzu  auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunikation ).

Wer das Andere verstehen will, muß sich mit dem Anderen vertraut machen. Im strategischen Sinne bedeutet es, auf Gräben und Verteidigungsmauern zu verzichten, um aus dem egozentrischen Bannkreis seines Selbst heraustreten zu können. Die Traulichkeit einer freundlichen Zwiesprache hat den Charakter einer ausgewogenen positiven Schwingung, die meistens in mehreren Ebenen stattfindet, mit der Tendenz gegenseitiger Akzeptanz. Es bedarf der Einfühlsamkeit für das Andere im Verständnis für seine Ausgestaltung, für seine Beschaffenheit, für seine Eigenarten, und was es zu seinem Fortbestand braucht. Nach menschlichen Wertebegriffen wird aber schnell in ‚Gut‘ und ‚Böse‘ eingeteilt, was sich da in Fauna und Flora bewegt.

„Die Krähe ist böse, weil sie einen Jungvogel zerhackt“, „das Krokodil ist eine Bestie, weil es sich ein unachtsames Kind schnappt“,  „die Guppies im Aquarium sind Kannibalen, weil sie ihre eigenen Jungen auffressen.“ Durch ‚Vermenschlichung‘ anderer Lebensformen wird ein falsches Bild erzeugt, und ein artgerechter Umgang mit diesen erschwert. ‚Prägung‘ findet in der menschlichen Früherziehung statt. Wie so etwas aussieht, läßt sich ganz einfach an dem bekannten Buch von Waldemar Bonsels erklären: „Die Biene Maja“. Wer kennt es nicht? (siehe auch: www.welt.de/kultur/literarischewelt/article149957702/Der-Nazi-Dandy-der-die-Biene-Maja-erfand.html) Darin wird das Leben der Bienen aus menschlicher Sicht beschrieben. Okay, es ist ja anscheinend nur ein spannendes Kindermärchen. Aber der Sozialstaat ‚Bien‘ bekommt darin  Kriterien aus der menschlichen  Wertekiste von Gut und Böse übergestülpt, die nicht der Natur entsprechen und total anders sind. So werden Kinder in ihrem aufnahmefähigsten Alter mit diesen irreführenden Informationen  gefüttert und behalten das Gelernte ein Leben lang, wenn sie sich nicht selber anderweitig kundig machen. Menschen mit solchen Lernvorbildern kreieren ein imaginäres Weltbild, das von der Wirklichkeit deutlich abweicht. Denkmuster und Vorstellungen entsprechen ihren absolvierten  Lernprozessen.  Sie können ja nichts dafür, wenn ihnen der Zugang in die  anders gestimmte Welt verwehrt bleibt. Die Vermenschlichung von Tieren ist in allen Kultur- und Wissensbereichen nachweisbar. Da braucht man sich nur die schönen Walt Disney Produktionen anzuschauen, wo Tiere menschliche Züge annehmen und analog dazu auch kommunizieren. Es sind wahre Kunstwerke in ihrer Weise und auf ihrer Wertebene. An diesen Leistungen soll auch keine Negativkritik geübt werden. Es wäre zum allgemeinen Verständnis aber doch hilfreich, wenn wir unsere Sinne kontrollieren und die Wahrnehmung daraufhin schulen, was ganz unspektakulär mit  unserer Vorstellung in Bezug auf andere Wesen und im Umgang mit diesen passiert. Es geht um  nicht mehr und nicht weniger als um die Verfremdung der Wirklichkeit.

Während Simon sich solchen Gedanken hingab, betrieb er gleichzeitig die Kommunikation mit den Tieren. Es ist eine ‚Aufmerksamkeitsübung‘. Die Krähen grüßen gewöhnlich als Erste, wenn er aus dem Hause tritt. Er sieht sie nicht sofort im Geäst der Bäume sitzen. Doch sie melden sich aus ihren Verstecken und beobachteten ständig ihr Revier. Sie befinden sich stets auf Hab – Acht – Posten.  Dann kommt das „Kräh, kräh, kräh“ herüber. Simon antwortet ihnen. Es wäre für das Tier beleidigend, wenn er es nicht täte. Sie kennen sich und geben sich mit ihrem Gruß die Tageszeit. Die ’normale‘ Welt schüttelt über so ein Verhalten den Kopf.

„So ein Idiot!“

„Okay,“ sagt Simon, „wenn ihr meint, dass es so ist, dann soll’s mich nicht kümmern.“

So befindet er sich zwischen den unterschiedlichen Welten, die  nebeneinander existieren.

Zum Thema Varroa. Wie  beurteilen wir die Milbe? (siehe auch: https://www.google.de/?gfe_rd=crHYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=KPS_V9StOtl.S8Afio6KoCQ&gws_rd=ssl#q=varroamilbe“&HYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=KPS_V9StOtl.S8Afio6KoCQ&gws_rd=ssl#q=varroamilbe“ei=KPS_V9StOtl.S8Afio6KoCQHYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=KPS_V9StOtl.S8Afio6KoCQ&gws_rd=ssl#q=varroamilbe“&HYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=KPS_V9StOtl.S8Afio6KoCQ&gws_rd=ssl#q=varroamilbe“gws_rd=ssl#q=varroamilbe) Die Bienen müssen eigene Strategien entwickeln, um sich   mit der Varroa zu arrangieren. Dazu braucht es natürliche Zeiträume. Es ist das Kennenlernen des Neuen und die Kooperation mit dem Bestehenden. Das sind  Zeiträume, die in keiner Weise mit Wirtschaftlichkeit und Honigerträgen zu tun haben. Es ist  das  ‚Einschwingen‘ der sich begegnenden Lebensformen aufeinander. Es sind Evolutions orientierte Strategien. Da sind die Mittel des ‚Homo sapiens‘ mit Chemie und Konsorten eher störend als helfend. Das logische Denkmodell des Menschen zielt darauf, die Parasiten zu beseitigen. Das ist Krieg gegen die Natur. Solch eine Vorgehensweise ist sinnlos, denn wir selber sind ‚Natur‘. Um zu verstehen, was da passiert, bedarf es bloß des Vergleiches in Anlehnung der bewährten Methode mit dem Holzhammer, um  eine Narkose herbeizuführen. Das tut dem Patienten garantiert nicht gut. Die Bienen müssen aus ihrem Wesen heraus die Gefahren erkennen und ihnen angemessen begegnen können. Unsere europäische Honigbiene kannte bis Mitte der Siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts die Varroa destructor noch gar nicht. Vierzig Jahre sind’s gerade her.  Für biologische Verhältnisse sind das keine nennenswerten Zeiträume. Wie schnell solche Prozesse ablaufen, hängt auch von der Beschaffenheit der Spezies ab und der Klarheit der Information. Wenn irgendwelche künstlichen Mittel eingesetzt werden, dann verändern diese die Klarheit der Botschaft. Ob diese Maßnahmen hilfreich oder nachteilig für das angestrebte Ziel sind, läßt sich nicht immer zuverlässig im Voraus bestimmen. Auf jeden Fall werden bei den Bienen, wie auch bei den Parasiten, durch chemische Substanzen veränderte Informationen hinein getragen. Damit lernen sie sich nicht kennen.  Eine längere intensive Begegnung muß stattfinden und der Austausch muß funktionieren, dann werden sich auch ganz von alleine neue Strategien des Miteinanderlebens entwickeln. So aber wird durch die chemische Keule eine andere Bedrohung vorgetäuscht, die bei den Bienen vom Parasiten ablenkt. Außerdem führen Säuren durch ätzende Wirkung zu Schäden an den zarten Sinnesorganen der Insekten. Die Sinnesleistungen werden beeinträchtigt. Der Mensch beurteilt die Wirkung der angewandten Mittel nach seinen Beobachtungen und nach seiner Logik, ohne die Bienen fragen zu können, wie sie sich fühlen, was sie empfinden und welche Veränderungen sich bei ihnen abspielen. Wenn auch einige interessante Kommunikationsvorgänge im Bien erforscht  sind, wie zum Beispiel die Tanzsprache der Bienen durch den Biologen Professor Karl von Frisch, dann bedeutet dies nicht, dass der Mensch damit schon alles über die Kommunikation innerhalb des Biens weiß. Was die zarten Hymenoptera uns darüber hinaus noch mitteilen könnten, reicht für die Empfangsorgane des Menschen leider nicht aus. Die Sprachen sind zu unterschiedlich.

https://www.google.de/?gfe_rd=crHYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=OFuFV_-WOsbS8Ae6uoO4CA&gws_rd=ssl#q=karl+von+frisch+bienentanz“&HYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=OFuFV_-WOsbS8Ae6uoO4CA&gws_rd=ssl#q=karl+von+frisch+bienentanz“ei=OFuFV_-WOsbS8Ae6uoO4CAHYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=OFuFV_-WOsbS8Ae6uoO4CA&gws_rd=ssl#q=karl+von+frisch+bienentanz“&HYPERLINK „https://www.google.de/?gfe_rd=cr&ei=OFuFV_-WOsbS8Ae6uoO4CA&gws_rd=ssl#q=karl+von+frisch+bienentanz“gws_rd=ssl#q=karl+von+frisch+bienentanz

Fungizide führen zu Stoffwechselstörungen, Pestizide  zu  Nervenschäden und die Neonikotinoide – wenn sie nicht gleich tödlich wirken – führen in subletalen Dosen zur Orientierungslosigkeit, so dass die Flugbienen nicht mehr nach Hause zurück finden.

Auf die Funktion bestimmter Sinnesorgane bei den Bienen wird an späterer Stelle noch mal eingegangen. Es kommt aber die Zeit, dass der Bienenvater seinen Schützlingen auf eine ganz andere Art und Weise helfen wird, damit sie ihre  eigenen  Abwehrkräfte  stärken können.  Bekämpfen ist illusorisch. Der ‚Homo sapiens‘ kann die Varroa nicht ausrotten ! Toleranz ist geboten.  Die Bienen können mit dem Parasiten leben und überleben … Das ist das Ziel.

Der Regen hatte alle Tümpel im Wiesengrund bis an den Rand gefüllt. In früheren Jahren waren die Senken um diese Zeit meistens ausgetrocknet. Aber wer nicht von dem  anthropogenen Klimawandel überzeugt ist, der schiebt diese überdimensionierten Wettererscheinungen auf natürliche Ursachen zurück, die ihrer Meinung nach mit dem Menschen in keiner Verbindung stehen. Weil die Menschheit aber auch zur Natur gehört und Bestandteil dieser ist,  verändert sie durch ihre Präsenz sich selbst und natürlich auch die ‚Natur‘. Alles ist systemisch miteinander verknüpft. Es  ist ja bloß der Anfang einer fühlbaren Wandlung. Es kommt noch viel schlimmer Aber da schweigt des armseligen Schreibers Höflichkeit und er verbirgt Augen und Ohren incognito unter einer dicken wahrnehmungslosen Decke. Das Kommende will er nicht zur Kenntnis nehmen.

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C 20160612  5. Folge

Und die Bienen im Wiesengrund ? Die gehören zur Natur. Wenn der Tüljebach sich in seinem Bett wie ‚Klein Amazonien‘ gebärdet, dann tangiert es die Immen nicht.  Ihre Wohnungen sind geschützt. Dafür hatte der Bienenvater schon bei deren Einrichtung  gesorgt.  Alle Behausungen liegen deutlich über dem Flutungsgebiet. Ihr Habitat zeigte sich  bis vor kurzem sehr attraktiv mit dem Blütenangebot vom Crataegus, Faulbaum, Liguster  und Konsorten. Aber dann kam der große Regen. Und jetzt zehren sie von den eingetragenen Vorräten. Die Linde ist noch nicht so weit.  Wenn das Wetter wieder trockener wird, ja, dann gäbe es  gute Chancen für  gesunde Wintervorräte. Das andere Zeug aus den Koniferen, die der Vermarkter mit den verlockenden Namen Tannenhonig oder Waldtracht bezeichnet, ist doch nichts anderes als ‚Läusesch…‘. Da muss unbedingt ein kommerzieller Veredelungsprozess passieren. So geht das nicht ! Die verkaufsstrategische  Aufgabe lautet: „Wie kann man aus ‚Sch’…Gold machen ?“

Darüber schweigt des Imkers Höflichkeit, denn man sollte die Kunden nicht verunsichern  und  ihnen mit allzu freimütiger Offenheit den Appetit verderben. Für die Verdauung der Bienen  sind die Ausscheidungsprodukte der Koniferenläuse (Lachniden und Lecanien) unerfreulich. Waldhonig  wird als ein besonders aromatisches Produkt angepriesen und lukrativ verkauft.  Dem menschlichen Verdauungsapparat schadet das Zeug nicht. Aber Insider wissen, dass der Honigtau als Winterfutter für Bienen ungeeignet ist. Über die  lange Winterzeit ohne Entleerungsmöglichkeiten außerhalb des Stockes, bekommen die Immen Verdauungsprobleme und sterben. Aus der Not verkoten sie ihre Wohnung und es schleichen sich Krankheiten ein. Weil der Wiesengrund direkt an den ‚Mertensbusch‘ grenzt, einem Waldareal mit Fichten und Lärchenbeständen, könnte auch hier die Gefahr bestehen, dass unbekömmliche Winternahrung eingetragen wird. Deswegen sammelt der Bienenvater beizeiten möglichst komplett verdeckelte Frühjahrs und Sommer Honigwaben, um sie bedarfsweise als geeignete Winterreserve den Bienen wieder zurückzugeben. Es ist eine Vorsorgemaßnahme im Ausgleich zum imkerlichen Honigraub an den Vorräten der Bienen, denn im natürlichen Jahres Kreislauf hätten die Bienen genug bekömmliches Futter eingetragen, wovon sie im Winter zehren könnten, aber das hat ihnen der Mensch weggenommen. Die Substitution mit Zucker Ersatznahrung wird an anderer Stelle angesprochen. In der Spätsommertracht mischen sich unter nicht beraubten Zuständen Blüten und Blatthonige. Das ist  bei vollen Speisekammern kein Problem, aber wenn die Vorräte schon vorher weg genommen werden, dann setzen die Bienen alles auf eine Karte, um dieses Defizit wieder auszugleichen. Das ist ein implizites natürliches Gesetz zum Überleben. Die Honigbiene ist von  Natur aus so beschaffen, Honigkammern anzulegen. Sie kann einen sehr aggressiven Sammeltrieb entwickeln, wenn es um Nahrungsbeschaffung geht und sogar andere Bienenvölker ausrauben. Die Waldtracht bei leeren Vorratskammern führt über den Winter unweigerlich zum unfreiwilligen Suizid der Bienen.  .

Wenn der Bienenvater seinen Schützlingen den Sommerhonig wieder zurück gibt, dann ist das  keine marktwirtschaftliche Betriebsweise. Damit läßt sich nichts verdienen. Doch genau das kümmert ihn nicht. Er will keinen Erwerbsbetrieb. Bei seiner alternativen Imkerei bleibt immer noch genug für ihn und seine Familie und alle Freunde und Bekannten übrig, die er mit dem total unbehandelten Honig beglücken kann.

Simon Havelke hatte sich bestimmte Ziele gesetzt.

Da steht an erster Stelle

  • die Gesundheit seiner Schützlinge. Sie sollen im Zeitalter des ‚Homo urbanus‘ trotz aller Leiden und aller Nöte durchhalten und überleben. Das bedeutet für die Betroffenen kraftvoll bleiben, Widerstand gegen globalisierte Seuchen und Parasiten setzen, der weiteren Entwicklung zuversichtlich entgegen leben. Unter den gegenwärtigen Bedingungen ist das gewiss nicht leicht. Es scheint unmöglich. Aber was bleibt anderes übrig, als der Natur zu vertrauen? Jegliche Hoffnung aufzugeben wäre fehl am Platz und auch nicht der richtige Weg. Ein bißchen Hoffnung muss bleiben …

In direktem Zusammenhang mit der Gesundheit der Bienen steht

  • die parasitierende Milbe Varroa jacobsonii (destructor). Wie läßt sich eine Varroen Toleranz (VT) erreichen ? Oder andersherum: Was kann er (Simon) unterstützend dafür tun?
  • Zum anderen werden Insektizide und Pestizide in der Agrarwirtschaft eingesetzt. Wie gehen die Bienen mit den Giften um? Oder andersherum: Wie kann er (Simon) sich mit seinem begrenzten Verständnis um die Dinge in der Welt und in seiner  Art und Weise  hilfreich einbringen ?
  • Die ständige Bedrohung invasiver Erkrankungen durch Viren und Bakterien ist allgegenwärtig. Was lässt sich in Bezug auf Krankheitserreger machen?
  • Zukünftige Bedrohungen durch andere Schädlinge sind zu befürchten, wie beispielsweise durch den kleinen Beutenkäfer (Aethinatum tumida ). Was kommt da auf die Bienen zu?

Wenn Simon sich in seiner bescheidenen Imker Wirtschaft diese Ziele gesetzt hat, dann scheint der Honiggewinn für ihn eine sekundäre Rolle zu spielen. Andernfalls hätte er diesen favorisiert. Aber auch hier kommt der Aspekt des Gebens und Nehmens in Betracht, denn unter dem schützenden Dach eines wohlwollenden Imkers finden die Bienen eine Existenzmöglichkeit, die ihnen in dieser durchforsteten, kultivierten, kahl gepflegten Landschaft nicht gegeben wäre. Wo gibt es noch hohle Bäume ? Wo sind die einstigen Urwälder geblieben, und wo findet sich noch eine nie erlahmende Blütenflora? Totholz wird sofort entfernt. Doch die Wichtigkeit der Bienen für den Menschen schützt ihren Genpol vor der Ausrottung.

Die Honigbiene (Apis mellifera) ist ein Staaten bildendes Insekt. Ihre Eigenschaft, aus süßen Säften im Angebot der Natur, Kohlenhydrat reiche Energie in Form von Honig als Nahrungsvorrat anzulegen, ist eine biologische Notwendigkeit im System ‚Bien‘. Dieser Korpus braucht eine Temperatur von etwa 35 ° Celsius in seinem Innern über alle Jahreszeiten hinweg und auf ein Leben lang. Dazu sind die Energievorräte notwendig. Diese Speicher sind in etwa mit den Fettpolstern beim Menschen zu vergleichen. Schwinden diese Vorräte, dann stellt sich Hunger ein. Für das Bien bedeutet es: Suche nach Kohlenhydrat reiche Nahrung. Der Sammeltrieb der Bienen hat das  Interesse mancher Räuber an diesen Produkten geweckt. Dazu gehört auch der Mensch. Ohne jene besondere Sammel Eigenschaft hätte das Tier einen untergeordneten  Platz in die Kategorie: Insekten (Insecta), Hautflügler (Hymenoptera) bekommen, wie zum Beispiel Wespen, Hummeln oder Solitärbienen. Die süßen Produkte haben eine besondere Attraktivität für den Menschen, sodass die Honigbiene (Apis mellifera) wegen ihrer Nützlichkeit wie ein Heiligtum aufgewertet wird. Die Honigbiene hat seit Urzeiten in der Menschheitsgeschichte Bedeutung. Siehe auch unter:

(https://de.wikipedia.org/wiki/HonigbienenHYPERLINK „https://www.google.de/“) Der Bezug von Nutzbarkeit und Verhalten von Lebewesen (Symbiose) miteinander läßt sich in der Beziehung zwischen  Honigbiene und Mensch besonders gut ablesen. Die auf massenhafte Nahrungsproduktion bedachte moderne Agrarwirtschaft ist auf die Symbiose von Mensch und Biene existenziell angewiesen.

Mittlerweile geht es  nicht mehr vorrangig um Honigertrag, sondern um Bestäubung. Dieser Wertewandel einer  diametral anders gerichteten Leistungsqualität des Sammeltriebes auf den Bestäubungsfaktor hat sich erst in jüngster Zeit mit der Agrarrevolution entwickelt. Das ist ein völlig neuer Aspekt. Das Bewusstsein bei der Spezies Mensch war bis dahin noch nicht soweit sensibilisiert, dass ein bedeutender Wissenschaftler mit seiner prophetischen Vorhersage : „Erst sterben die Bienen, dann die Menschen“ … erklären musste, wie elementar diese Beziehung zwischen so unterschiedlichen Lebensformen von Honigbiene und Menschen ist. Als dann tatsächlich das große Bienensterben einsetzte, wurden manche Menschen hellhörig.

„Sollte diese Weissagung (angeblich) von Albert Einstein etwa stimmen?“

Aber bis heute wird das von den Verantwortlichen für das Bienensterben klein geredet oder überhaupt in Frage gestellt. Das ist  der ‚Homo urbanus‘ der einem Geldgott huldigt und trotz ehrgeiziger Himmelsstürmerei die innere Beziehung zum Kosmos verliert. Er ist blind gegenüber den Dingen da draußen geworden. Die materielle Profitgier scheint eine Ersatzbefriedigung zu sein für den Verlust von längs verschollenen  ideellen Werten, die sich nicht am Geld orientieren,  sondern in einer gesunden Lebensqualität begründet sind. Dieses Verständnis ist mit der Entwicklung der Kapitalwirtschaft immer mehr verloren gegangen. Heute wird um Milliarden gebuhlt. Es werden Wirtschaftskriege vom Schreibtisch aus geführt. Aber es könnte auch eine raffinierte Spielart der Natur sein, wie sie mit solchen ‚Sündenfällen‘ umzugehen pflegt: Sie liquidieren sich selbst. Eigentlich schade, denn es gibt unter den Menschen so viele wunderbare und wertvolle …

Der Zuckerhaushalt in Lebewesen spielt eine entscheidende Rolle zum Aufbau von Biomasse und zur Energiegewinnung durch zelluläre ‚Verbrennung‘. Das betrifft gleichermaßen Pflanzen und  Tiere. Wenn man den biologischen Kreislauf genauer unter die Lupe nimmt, wird man feststellen, wie diese Systeme ineinander greifen. Das Eine lebt vom Anderen. In Zeiten überdimensionierter Agrarwirtschaft sind wir Menschen nicht mehr allein auf den Honig als einziges Süßmittel angewiesen. Als das Zuckerrohr und die Zuckerrübe die Favoriten in der industriellen Zuckergewinnung wurden, änderten sich auch die Ernährungsweisen der Menschen. Die Regale in den Kaufhäusern quellen über vom Angebot der Süßwaren in jeglicher Ausführung.. Zucker ist in der Tat ein wichtiger Energiespender, aber bei dem Überangebot wird es zu einem verlockenden schleichenden Gift. In seiner raffinierten, rein weißen, gefälligen Streuform kommt er in der Küche bei den Konsumenten gut an. Auch Simon benutzt ihn als Substitution für seine Bienen. In Zeiten der Futterknappheit ist das unumgänglich. Ableger und leere Völker müssen gefüttert werden, da gibt es keine Alternative. Der raffinierte Industriezucker wird im Magen der Bienen mit Enzymen versetzt und mit Verdauungssäften zur besseren Bekömmlichkeit in  ‚Invertzucker‘ umgewandelt. (siehe auch: https://de.wikipedia.org.wiki/Enzym) Das ist eine anstrengende  Stoffwechsel beanspruchende körperliche Leistung. Das sollte man den Winterbienen möglichst ersparen und es lieber den Sommerbienen überlassen. Dieser Honig ist  als Winterfutter geeignet. Die Wertstoffe aus gesunden Honigen braucht das Bien im Winter zur eigenen Immun Abwehr und zur optimalen Volksgesundheit. Die Energieersatzstoffe in Form von Industriezucker können diese Qualität für die Bienengesundheit nicht leisten. Er entbehrt gewisser Bestandteile, die aus den Blütensäften stammen und für die Bienengesundheit wichtig sind. Die auf diese Weise erzeugten Vorratswaben kennzeichnet der Bienenvater zum Beispiel mit einem Edding Marker. So weiß er später, welche Waben Vorräte aus reiner Blütentracht oder suspendierter Zuckerbeigabe sind. Für eine Überwinterung auf ‚gesundem‘ Futtervorrat sind innerhalb der etwa 18 Kilogramm messenden Wintervorräte drei Blüten Honig Waben pro Volk vonnöten. (Diese Mengenangaben beziehen sich auf das Wabenformat ‚Deutsch Normal‘ mit 20,05 x 35,05 cm Wabenfläche)

In der Biosphäre werden durch Photosynthese Energie ärmere Stoffe, wie zum Beispiel Kohlendioxid, mit Hilfe des Sonnenlichtes in Energie reichere Stoffe umgewandelt, wie zum Beispiel Kohlenhydrate. (Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Photosynthese) In der Nahrungskette findet der Honig beim Menschen den letzten Verbraucher. Alle Informationen, die der Honig in sich speichert, landen also auf der Zunge jenes anscheinend ‚intelligenten‘ Lebewesens. Außer der köstlichen Süße kann das Erzeugnis alle möglichen Botschaften in sich tragen. Wer sich des süßen Saftes aus den Regalen der herkömmlichen Verkaufsläden bedient, der kann gleichzeitig auch die Botschaften von Blütenpflanzen, von Blatt- und Tannenläusen, von der ganzen freien Natur einkaufen, aber auch alle möglichen chemischen Beigaben der Schädlingsbekämpfung aus der Trickkiste der modernen Agrarwirtschaft in Form von Glyphosat – oder  noch viel raffinierter und satanischer, – mit den Neonikotinoiden, – den stärksten Giften überhaupt, mit denen man – wohl dosiert – vielleicht mit zwei Kilogramm Substanz, die ganze Menschheit vernichten könnte … Oder auch die elegante Genveränderung, mit der man Pestizid resistente Pflanzensorten herstellt, wobei die veränderten Pflanzen gegen bestimmte  Pestizide unempfindlich gemacht werden oder diese Feindstoffe sogar in sich einlagern, ohne, dass sie selbst daran zugrunde gehen, in der Meinung, das letzte ’schädliche‘ Insekt unwiederbringlich auszurotten. Ein gnadenloser Krieg. Was bedeutet im kosmischen Sinne überhaupt ‚Schädlich‘ ? Es ist eine sehr egoistische Perspektive des Menschen. Was bedeutet ausrotten? Diese Informationen kann man dann gratis im ’normalen‘ Honig als Botschaft finden, falls das überhaupt menschliches Interesse tangiert. Diese Info kommt dann heimlich und unterschwellig rein. Das heißt, mit der Süße kommt auch alles andere in den Konsumenten. Dagegen kann er sich nicht wehren. Wenn auch die Dosis für den Menschen subletal bleibt, wirken diese Anteile dennoch verändernd in seinen Klangkörper. Dann könnte es tatsächlich sein, dass Gen manipuliertes Material über die Hintertür in die verursachende  Spezies dringt und  spektakuläre Veränderungen herbei führt, wobei wertvolle Eigenschaften des ‚Homo sapiens‘ verloren gehen. Tja, dann ist es tatsächlich so, als setze das prophezeite Sterben ein. Was alles in diesen Überraschungspaketen drin steckt, kann keiner so genau wissen  … Wer auch immer den Lehrsatz in die Welt gesetzt haben mag: „Zuerst sterben die Bienen, dann…“ könnte Recht behalten, denn die Hautflügler sind ganz zarte Lebewesen und gleichzeitig die besten Indikatoren für das Satanische, was sich da im Geheimen abspielt. In diesem Fall muss man die Sache mit der  menschlichen ‚Intelligenz‚  neu definieren, auch wenn Homo sapiens  so unheimlich stolz  auf seine besondere Eigenschaft  ist.

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C 20160609  4. Folge

In den ersten beiden Juniwochen im Jahre Zweitausendsechzehn zeigte sich das Wetter von seiner extrem feuchten Seite. Es war zwischendurch tropisch schwül und heftige Gewitterschauer durchzuckten mit Blitz und Donner den Himmel. Die Luftfeuchtigkeit stand bis zum Halskragen. Im Süden Bayerns brachten  sintflutartige Wolkenbrüche Tod und Verwüstung. Der ostbelgische Kanton kam gerade noch glimpflich davon, aber manche Straßenfahrzeuge hätten vorteilhafterweise eine wasserdichte Schwimmkarosserie gebraucht, um nicht auf überfluteten Parkplätzen  jämmerlich zu ersaufen. Der Klimawandel läßt grüßen. Wetterextreme häufen sich. Veränderungen in Wald und Flur finden statt. Wir können nicht genau voraussagen, was das für alle Lebewesen bedeutet. Solange, wie wir Menschen uns in schützende Höhlen zurückziehen können, scheint uns das nicht besonders zu tangieren. Als kollektive Wesen und ‚Höhlenbewohner‚ verbringen wir den größten Teil unseres Lebens in Höhlen. Da kommen ganz spontan jene prähistorischen natürlichen Höhlen ins Bewusstsein, wo unsere Altvorderen mit Zeichnungen an den Wänden ihre Existenz dokumentiert haben. Ihre Behausungen aus vergänglichen Materialien wie beispielsweise Tipis, Lehm- oder Laubhütten sind aus verständlichen Gründen nicht mehr nachweisbar.  Aber der Homo sapiens braucht für seine spezielle Lebensweise immer Behausungen. Die hat er sich im Laufe der Zeit ständig seinen Bedürfnissen angepasst. So lebt er in Wohnhöhlen, bewegt sich auf Räderhöhlen, besucht Arbeitshöhlen, studiert in Lernhöhlen, sammelt Nahrung in Kaufhöhlen, trifft sich in Vergnügungshöhlen, zelebriert  in Gebetshöhlen, düst mit Flughöhlen durch den Himmel, schippert in Schwimmhöhlen durch  das Wasser oder erkundet  den Kosmos mit Weltraumhöhlen. Das ist gewiss nicht alles, was uns Menschen als typische Höhlenbewohner kennzeichnet, doch  im Schutze der selbst gebauten Höhlen besteht bei der Spezies durchaus die Tendenz, blind, taub und wahrnehmungseingeschränkt für die Dinge zu werden, die draußen passieren.  Da evolviert was Neues: der ‚Homo urbanus‘. Der Städter. Diese Menschen brauchen anscheinend die Natur nicht. Natur ist für jene das Ungewisse da draußen mit Mücken, Fliegen, Spinnen und all den ekligen unnützen Viechern, was da so kreucht und fleucht …

„Wildniscamp“ sagen sie,   „das ist was fürs Fernsehen,“.

In der Tat, soweit ist diese neue Subspezies gekommen, dass sie meint, mit Natur nichts am Hut zu haben.  „Natur? Darauf können wir verzichten !“ behaupten sie freimütig.

Aber was ist eigentlich ‚Natur‘? Unter https://de.wikipedia.org/wiki/NatuHYPERLINK „https://de.wikipedia.org/wiki/Natur“r  findet man:

Natur (lateinisch natura von nasci „entstehen, geboren werden“, griech. semantische Entsprechung φύσις, physis, vgl. „Physik“) bezeichnet in der Regel das, was nicht vom Menschen geschaffen wurde. Der Begriff wird jedoch unterschiedlich und bisweilen in sich widersprechenden Bedeutungen verwendet, weshalb es öfter strittig ist, was zur Natur gehört und was nicht.

 

Aber dann kommen Hochwasser, Tsunamis, Tornados, Waldbrände,  die Meeresspiegel steigen, die Lüfte verpesten, Müllhalden wachsen, Plastik verschmutzt Wasser und Land, künstliche elektromagnetische Felder beeinträchtigen das Wohlbefinden,  Pestizide und andere anthropogene Substanzen schaden der Gesundheit,  große Landstriche werden von Dürren heimgesucht, und die Menschen flüchten. Der Planet Erde hat – wie alle anderen Himmelskörper auch – viele Katastrophen erlebt. Solange das Wesen der Welt ‚Bewegung, Schwingung, Klang‘ ist, gehören verändernde Ereignisse zum Dasein. Von daher sind diese Erscheinungen ’normal‘. Im kosmischen Sinne gehört der Mensch ebenso zur Natur wie alles Andere auch, wobei die obige Definition von Natur eine Polarität zwischen Mensch und Natur beschreibt. Es kommt auf die Betrachtungsweise an und auf die Position,  aus der ein kritischer Blick fällt. Mit Hilfe der eigenen Sinnesorgane stellt sich die Welt sehr individuell dar, und es ist für das rezipierende Wesen nun mal die Welt, wie sie von diesem wahrgenommen wird. Ob das  richtig oder falsch ist, ändert nichts an der Tatsache seiner Existenz.  Die Wahrnehmung ist eine lebensnotwendige Täuschung, das sei an dieser Stelle in aller Bescheidenheit gesagt. Die Reduzierung der Wirklichkeit auf das Notwendige ist gleichermaßen ein Verlust als auch ein Gewinn. Es ist eine notwendige Strategie fürs Überleben. Sähen die Augen jedes Luftmolekül, wäre es für die Orientierung des Individuums verheerend.  Vor lauter Molekulargeschwirre  könnten die unmittelbaren Gegenstände im Umfeld nicht mehr wahrgenommen werden, und das Individuum liefe ständig unkontrolliert gegen irgendwelche Hindernisse oder wäre hilflos seinen Fressfeinden ausgeliefert. Das betrifft analog auch die Funktion  aller anderen Sinne. Der gesamte Habitus des Individuums mit all seinen energetischen Inhalten ist Bestandteil eines geheimnisvollen Werdungsprozesses, der sich im Lebendigen offenbart. Die Individualität ist einmalig und evolviert als spezielle Klangkomposition aus dem allimmanenten  Prinzip, das mit Allem und Jedem in wechselseitiger  Verbindung steht  Da kann sich keiner heimlich davon stehlen und sich einfach ausklinken. Nein, nein, alles  ist miteinander verknüpft, auch wenn die Städter meinen, auf Natur verzichten zu können, indem sie sich grünes Zeug auf ihre Balkons stellen und in die Zimmer zaubern. Das ersetzt nicht  die Natur. Der Kosmos  ist ein System in Systemen. Zum eigenen Verständnis für die Zusammenhänge in dieser Systematik kann es hilfreich sein, zukünftig in Systemen zu denken. Die geradlinige wissenschaftliche Denkweise mag streckenweise hilfreich sein wie der Zollstock für den Handwerker, bleibt aber immer nur ein Hilfsmittel. Der Raum ist gekrümmt. Was will man da mit einem geraden Zollstock? Was aber bedeutet in diesem Zusammenhang: Gekrümmt? Mit diesen Gedanken setzte sich Simon Havelke unter die Vorlaube seines Wiesenhäuschens  und nahm sich Zeit, darüber zu sinnieren.

Die Sache mit der Wahrnehmung lässt sich sofort am eigenen Leibe nachvollziehen.

„Für mich ist die Welt so, wie ich sie wahrnehme,“ sprach Simon zu sich selbst, indem er die sich auf seinem bloßen Arm mit feinem Summen niedergelassene Mücke beherzt mit einem gezielten Klatsch erledigte.

„Das ist fühlbar!“ konstatierte er. Daran zweifelte er nicht im Geringsten. Er kam mit seinen Sinnesorganen und mit seiner Einschätzung zu den Dingen im täglichen Leben ganz gut zurecht. „Wenn ich aufpasse, laufe ich nicht gegen irgendeine Wand oder renne schmerzhaft gegen einen Laternenpfahl.“  Auch  im Auto passte er auf. Das bescherte ihm ein tadellos unfallfreies Zeugnis.

„Natürlich kann mir ein anderer Idiot  mal rein fahren,“ ergänzte er, aber das wäre ja nicht seine Schuld und  nicht seine Unachtsamkeit, … „und überhaupt“ …

Das ist die Welt, in der sich Simon logisch und  kritisch bewegt, wo er das Ganze mit gesundem Menschenverstand betrachtet und wie er sich sein eigenes Urteil bildet. Doch er fragte sich :

„Ist meine Wahrnehmung allgemeingültig?“ Nach einem Moment nachdenklichen Innehaltens kam er zu der Überzeugung:

„Nein, das kann nicht sein !“

Er hatte schon viele andere unterschiedliche Wahrnehmungsmodifikationen erlebt – denn er war   von Berufs wegen Ergotherapeut gewesen, ein Spezialist in dieser Fakultät, und sowas verliert sich nicht einfach sang und klanglos a. D. im Rentenalter.  Ihm kam  die Sicht aus seiner Perspektive auf die Dinge ziemlich einseitig vor und er musste bekennen:

„ Das ist meine Sichtweise und meine Welt.“

Ein subjektiv betrachtendes Wesen bleibt stets in seiner eigenen Wahrnehmungskompetenz gefangen und kann nicht  über seinen Wahrnehmungshorizont hinaus schauen. Es gibt  Wahrheiten, die für das betroffene Wesen unerreichbar bleiben. Im Allgemeinen begnügt sich ein Lebewesen mit seiner natürlichen Ausgestaltung, solange kein anderer Wunsch bei der Spiegelung seiner Selbst aufkommt. Diese narzistische Eigenschaft zur Hinwendung auf sich selbst scheint eine menschliche Verhaltensweise zu sein. Ein Sündenfall? Darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Um dieses Thema ranken sich viele Geschichten.

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C 20160607  3. Folge

Simon Havelke hatte sich für diesen Tag von der Orchesterprobe frei gemacht, um die Monatsversammlung am Dienstag, dem 07. Juni 2016 in Baelen- Membach bei Claudia und Birgit auf dem Natur Campingplatz im Wesertal besuchen zu können.  Das war eine seltene Ausnahme. Ansonsten hat er zur gleichen Uhrzeit dienstags immer Orchesterprobe in der Pfarre Heilig Geist, wo er als Cellist nicht fehlen darf. Dieser Umstand erklärt auch sein häufiges Fernbleiben bei den Monatsversammlungen, weswegen er sich an dieser Stelle nochmal entschuldigen möchte. Als gewissen Ausgleich dafür bietet er nun diese ‚Geschichten aus dem Wiesengrund‘ an. Im Folgenden gibt er einen kurzen Bericht über das Imkertreffen vom 07.Juni 2016 aus seinem Blickwinkel.

Imkerversammlung in Membach- Baelen bei Claudia  und Birgit  auf dem Campingplatz. Es waren 22 Leute zusammengekommen. Zunächst machten wir bei leichtem Nieselregen einen Inspektionsgang über das etwa 10 000 qm große Areal. Es reicht von der Bundesstraße bis zum Weserfluß. Ein paar alte Mobilheime stehen dort seit Jahrzehnten. Der Wald bis zum Fluß ist weitgehend Natur belassen mit den nötigen Freiräumen für Camper. Auch eine spektakuläre große Holztonne als Sauna findet man dort auf einem Wagengestell. Es gibt an der Straßenseite eine Rezeption und die nötigen Toiletteneinrichtungen. .Alles ist gut gepflegt. Früher war das ein Firmengelände mit Holzvertrieb, und als sich das nicht mehr lohnte, mutierte es zum Brennstoffhandel  mit Öllager. Die alten  Hallen wurden abgerissen und das Terrain renaturiert. Die beiden Frauen haben viel Arbeit in dieses Unternehmen gesteckt. Unter einem Glas überdachten Wintergarten fanden wir uns schließlich zu unserer Juni Versammlung. Ich hatte mir extra heute vom Orchester frei genommen, um dabei zu sein. Neben  aktuellen Themen wurde auch Dank an die Gastgeberinnen hier vor Ort ausgesprochen und Dank an den Gastgeber vom Wiesengrund. Sie erhielten jeweils ein kunstvoll gedrechseltes Holzstück aus der Werkstatt des Ehemannes der Vereinsvorsitzenden. Die Gesprächsinhalte der Versammlung kreisten um die letzten aktuellen Begegnungen bei Martin und auf Ternell und noch andere Aktionen. Es ging auch um Honigetiketten, um die Justierung des  Fraktometers  mit Olivenöl (siehe Imkerzeitschrift ADIZ vom August 2014), und um die Schwärme in diesem Frühjahr, natürlich auch um Honig Erträge. Zukünftig werde ich unter der Kolumne ‚Erzählungen vom Wiesengrund‘ weitere Lektüre publizieren. Um etwa 22 Uhr machten wir uns wieder auf den Nachhauseweg.

Zwei  Themen haben mich im Nachhinein noch länger beschäftigt:

  • Die von Erich beschriebene Schwarm Einfang Methode von Bienen aus einem fast unerreichbaren Mauerspalt und
  • Der gegenwärtige Bienenplatz von Claudia auf dem Gelände.

Erich erzählte, wie es gelang, einen in nahezu unerreichbarer Höhe und ungünstiger Position befindlichen Bienenschwarm aus einem Mauerspalt herauszulocken und ordnungsgemäß in eine Beute zu kriegen. Er brauchte sich zwar an dieser Aktion nicht selber zu beteiligen, aber seine Idee trug doch Früchte und zeigt, wie sensibel er das Verhalten des Biens beurteilen kann. Hoch oben wurde eine reguläre Beute so vor den Mauerspalt platziert, dass die ein und aus fliegenden Bienen zwangsweise durch einen mit ausgeschleuderten Waben gefüllten Bienenkasten hindurch mussten, wenn sie ins Freie wollten. Der Kasten wurde sehr schnell für alle anderen Immen interessant, so dass auch die Königin nachfolgte …

Der gegenwärtige Bienenplatz bei Claudia auf dem ehemaligen Flussbett mit dem Betonfundament scheint eine negative energetische Erdstrahlung zu haben. Die Bienen registrieren solche Energien sehr wohl, denn sie besitzen andere Sinnesorgane als wir Menschen. Die Bienen haben sich den Platz nicht selber ausgesucht. Was für uns keine Bedeutung zu haben scheint, muss nicht für andere Lebewesen gelten. Außerdem stehen die Beuten nahe am Wald. Der Schattenwurf in Zeiten mit tief stehender Sonne kann sich auf die Entwicklung des Biens ungünstig auswirken. In kühler Jahreszeit ist die Bodenfeuchte am Fluß höher. Das Terrain hat gewiss bessere Stellplätze.  Die Beuten können durchaus auch weit voneinander aufgestellt werden. In freier Natur findet man kaum eng stehende Bienenkolonien wie bei unserer Imker Wirtschaft. Wenn es keinen anderen triftigen Grund für die schleppende Entwicklung der dort aufgestellten Bienen gibt, dann könnte der Platz eine Ursache sein. Die Bienen suchen sich selber gerne hoch gelegene Mauerspalten oder Höhlen, weil sie da vor Feinden besser geschützt sind. Am Hause mit guter Sonneneinstrahlung käme auch ein positiver Klimafaktor in Betracht. Ein Haus schützt vor heftigen Winden, bindet Wärme und spendet Trockenheit. Das Plateau, auf dem die Bienen jetzt stehen, ist vom Bearbeitungskomfort her gesehen ideal,  aber vielleicht sollte man die strahlungsrelevanten Kriterien an dem Ort in Betracht ziehen.

Zu Habitaten werde ich später mal ein paar Überlegungen  anstellen.  Martin erzählte  beiläufig vom Einzug eines Schwarms in einen Birnbaum auf seinem Grundstück. In der kleinen Baumhöhlung  hätten vorher mal Hornissen gelebt. Für den Schwarm besteht aus Platzgründen aber wenig Aussicht, den Winter darin gut zu überleben.

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  C 20160510   2. Folge

Pünktlich um 14 Uhr,  am Samstag, dem 07.05.2016, trafen sich – wie vereinbart – interessierte Imkerinnen und Imker, teilweise mit Anhang, vor dem Hotel  Tychon in Eynatten, um von dort den Weg in den Wiesengrund nach Kelmis zu finden. Der Wiesengrund ist eine Flurparzelle in B 4721 Neu Moresnet direkt am Tülje Bach in der Gemarkung 7a und gehört zu dem Siedlungshaus in der Dr. Molly Straße Nummer 24.  Bevor wir los fuhren,  gab ich den Leuten ein paar Tipps, dass sie die Landschaft unserer Region neben der vegetativen Erscheinung im Vorbeifahren auch ein bißchen geologisch in sich aufnehmen sollten, wenn sie die satten Wiesen mit Abermillionen Blüten des Löwenzahns sehen, wo gerade die erste Heuernte beginnt. Die Talmulden sind stets Sammelstellen für Rinnsale oder Bäche. Die Hügelformationen zeigen die Reste eines alten Rumpfgebirges und sind Ausläufer der Ardennen. Der sogenannte ‚Blaustein‘ findet sich überall  im Untergrund. Sedimentierte Abriebe des Gesteins bilden dann die schweren, fetten und tonigen Böden.  Hier gibt es auch für keramische Zwecke geeignete Tonvorkommen, die schon seit frühester Besiedlung genutzt wurden. Diese Hinweise sollten dazu dienen, das Land auch von seiner geologischen Beschaffenheit zu verstehen und zu empfinden. Es ist das Habitat unserer Bienen und wir sind Imker, die wir doch gewiss um das Wohl unserer Schützlinge bedacht sind.  Wenn die hier gezüchteten Bienen in ihrem Ostbelgischen Habitat heimisch sind, und wir ihre Lebensweise verstehen wollen, dann müssen wir auch das Habitat kennen, in dem sie leben. Wegen  der fetten Böden gedeihen hier besonders gut Gräser. Auch Mais findet gute  Bedingungen. Die einzige Wiesenpflanze, die sich zur Zeit in der Vieh Weidelandschaft für Honigerträge anbietet und ein bißchen Bedeutung hat, ist der Löwenzahn. Der wird aber bei der frühen Mahd hinweg geerntet. Doch es bleibt zum Glück immer noch genug übrig. Da wächst auch die Wildkirsche in den Wäldern und Obstbäume auf den Nährstoff reichen  Wiesen, da findet sich in den Grenzhecken der Crataegus und die Traubenkirsche  sowie etliche andere Nektar spendende Bäume und Sträucher. Alle wurzeln in der Erde dieses Landstriches, wo unsere Bienen stehen. Er ist ein ständiges  gegenseitiges Nehmen und Geben. Um einen Sinn für diese Zusammenhänge zu gewinnen – oder anders ausgedrückt – um die Wahrnehmung für diese Prozesse zu schulen, machte ich der kleinen Gruppe die Empfehlung, auf der Fahrt ein bisschen in die Landschaft zu gucken, ohne dabei die Kontrolle über das Auto und die Straße zu verlieren …

Am Zielort erwartete die Ankommenden schon eine Gruppe derjenigen, die gleich von zu Hause den Wiesengrund angesteuert und gefunden hatten. Wir waren schließlich dreizehn Leute.

Als die Imkergesellschaft in lockerer Gruppierung den Grasweg am Wohnhaus entlang schritt, hörten einige den Erklärungen ihres Gastgebers aufmerksam zu, wie das Haus mit dem Wintergarten und seiner Umbauung entstanden ist. Das war Anfang der Achziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, also vor gut fünfunddreißig Jahren. In das eigenständige Bauprojekt, bei dem die Firma Marcel Creutz  den Rohbau durchführte, ist auch eine Regenwasserzisterne von 10 Kubikmeter Volumen integriert. Diese Anlage liefert in der trockenen Jahreszeit genug Wasser für den Kulturgarten.  In dem Wintergarten wuchs einst ein Feigenbaum von 6 Metern Höhe, der im Hochsommer viele köstliche grüne Birnenfeigen (ficus carica) produzierte, aber wegen seiner Allergie fördernden Wirkung durch die Schimmelbildung der herab fallenden Früchte  leider beseitigt werden musste.  Aber die Vitalität dieses Baumes fand eine angemessene Alternative: Ein Ableger suchte sich den Weg nach draußen, so dass nunmehr an der Südwand des Hauses ein junges Exemplar wächst,  das bereits Früchte angesetzt hat.

Zunächst ahnt man an dieser Stelle nocht nichts vom Wiesengrund. Der hintere Garten ist ganz normal in die Fluchtlinie der Nachbargrundstücke eingegliedert, aber wenn man um die Ecke geht und plötzlich diese geschwungene, sanft abfallende, grüne Wiese  mit den ‚Hobbit‘ Gebäulichkeiten aus Holz und Lehm da hinten sieht, wie sie in merkwürdigen Bauweise  emporragen  und damit auffallen.  Der  Betrachter fragt sich: „Was soll das? Gehört das alles zum Wiesengrund? … und wo endet der?“ In der Tat, es ist schon eine ungewöhnliche Idee, wie sich hier die Persönlichkeit eines Menschen durch originelle Bauten repräsentiert. Nichts Arrogantes, nichts Aufdringliches und gewiss nichts Eitles wird man darin entdecken. Nein, hier herrscht eher stille Bescheidenheit. Da wächst ein imitierter ‚Fliegenpilz‘ aus Holzbalken und Lehm aus dem Boden. Er dient  als Unterstand für Rasenmäher und Sonstiges. Gleich dahinter befindet sich ein Fuchsbau. Die Höhle hat die Fähe in den weichen Untergrund der nachbarlichen Aufschüttung gegraben. Ein paar zerrupfte Hühnerfedern zeugen von ihrer Anwesenheit. Wenn man weiter runter geht, vernimmt das aufmerksame Ohr ein ständiges Summen in der Luft. Je weiter man zu den mit Reisig behelmten ‚Hobbit‘ Bäumen kommt, wird es stärker. Das ist Musik für die Ohren passionierter Imkerinnen und Imker. Kein Zweifel, hier sind Bienen.

Der Gastgeber beschrieb den Anwesenden die Funktion der biologisch dynamischen Kompost Anlage und ihrer im Verborgenen schlummernden Wirkungsweise. Er gab darüber hinaus aber auch noch andere Erklärungen, die für den Wiesengrund  als biologische Wirkungsstätte typisch sind. Neben den neun regulären Stellplätzen für eine herkömmliche imkerliche Betriebsweise gibt es jene zwei ‚Bienenbäume‘, die als natürliche Wohnung für Bienen dienen. Die Bienen können darin nach Herzenslust schalten und walten wie in freier Natur.  Ein ehemals riesiger Lindenbaum von ca. 75 cm Durchmesser,wurde in mehrere Segmente geschnitten, ausgehöhlt, und in ursprünglicher Gestalt in zwei Teilen wieder aufgestellt.  Der Bienenbaum Eins ist schon mehrfach genutzt. Letztes  Jahr zog ein fremder Schwarm ein. Der andere Bienenbaum Nummer zwei war auch schon mal besetzt, hatte aber anscheinend weniger Attraktivität für interessierte Kundschafterinnen. Der Imkervater wußte auch warum: Die Höhle war zu groß. Deshalb verkleinerte er den Raum vor einigen Tagen und machte das Objekt für die Immen interessant. Die Bienen bevorzugen nämlich Wohnungen von 40 bis maximal 100 Liter Volumen. „Alles Andere wird sich dann schon zeigen“, dachte er … In den Tagen zuvor wurde das Flugloch oben im Baum regelmäßig frequentiert. „Die eigenen Bienen sind’s nicht,“  recherchierte der Bienenvater. „Irgendwo muss aber ein Schwarm hängen, deren Kundschafterinnen  hier herum scharwenzeln“.. In der Tat. Sein netter Imkerkollege von Nebenan hat Bienen. Vor ein paar Tagen hatte er von ihm drei Völker bekommen, „Das wird mir zu viel,“ sagte er. Er wolle sich im Mai auf den Jakobsweg begeben. Da war es für den Bienenvater kein Geheimnis, woher die Spürbienen stammen. Insgeheim rechnete er mit dem Einzug eines Schwarms … aber wann das sein werde, konnte er gewiß nicht voraussagen. Das stand in den Sternen.

Die Gäste waren  an  Allem interessiert. Der Bienenvater musste ihnen nichts Neues über das Wesen der Bienen erzählen, Sie waren allesamt Fachkundige. Da bewegt sich die Konversation schon auf einem höheren Niveau. Das Ungewöhnliche an der Art des Bienenvaters ist vielleicht seine Wahrnehmung, die sich auf Klang spezialisiert hat. Das Wesen der Welt ist Schwingung, Klang, Bewegung. So nimmt er auch seine Bienen wahr. Dieser Hinweis soll genügen, damit er sich eine umständliche Beschreibung seiner Wahrnehmung über den ‚Klang‘  ersparen kann. Vielleicht findet das Thema später mal einen Platz in den nachfolgenden Geschichten. Jedenfalls hatten die Gäste Gefallen daran, den Wiesengrund zu begehen. Nach diesem Rundgang setzte sich die Gesellschaft unter die Vordach Laube des ‚Wiesenhäuschens‘ und stärkte sich an den Mitbringseln.

Das Wiesenhäuschen ist der zentrale Gestaltungsort für alle möglichen Begegnungen. Hier wurden schon Naturaufstellungen durchgeführt, oder musikalische Vorstellungen gegeben, oder Schulklassen und  Kindergruppen über biologische Zusammenhänge und  über das Wesen des Biens belehrt. Hier kann man mit Töpfer Ton arbeiten  oder an Handwebrahmen weben oder Körbe flechten. Der Wiesengrund ist des Bienenvaters Heimat, ein Refugium für seine eigene gesunde Lebensqualität. Er erzählte auch ein bißchen vom ‚Klang‘ und führte der Gruppe seine kosmisch gestimmten Röhrenglocken vor. Unter der Vorlaube hängt ein großer chinesischer Gong. Im  Orchester  bezeichnet  man dieses Instrument als ‚Tamtam‘.  Der Gong  ist  im  kosmischen C I S gestimmt, dem sogenannten ‚Sonnenton‘. Er entwickelt beim Anschlagen einen mächtigen anschwellenden Ton und  klingt,  allmählich immer  schwächer werdend, mit rhythmischen Wellen  Schwingungen bis ins Morendo aus. So war es auch diesmal, als der Bienenvater den Gong anschlug. Mächtig, kraftvoll, und auf C I S  tönend … doch es schien, als töne der Gong  weiter, denn im selben Moment erhob sich ein Brausen und Sausen, als wolle der Himmel  ein Zeichen setzen. Die geschulten Imkerohren erkannten den Sound sofort: „Ein Schwarm! Ein Bienenschwarm !!“  Die Uhrzeiger standen genau auf Vier. „Mein Gott, was für ein Brausen. Wo geht er hin? Welches Volk schwärmt da gerade? Nein, da kommt einer ! … ein fremder Bienenschwarm. Wo kommt er her??“ … Diese Worte standen fast gleichzeitig im Raum. Auch der Bienenvater konnte das Spektakel nur sprachlos mit ansehen. Trotzdem war es für ihn sonnenklar: „Der Schwarm kommt von seinem Nachbarn, der sich jetzt auf dem Jakobsweg befindet. Danke lieber Kollege für diese Überraschung !“

Na, das war aber ein Ereignis zum richtigen Zeitpunkt und genau am richtigen Ort ! Wer hätte das gedacht ? Ein perfekt eingerichtetes Szenario für eine explizite Gesellschaft.  Ein himmlisches Geschenk. Da bedurfte es keiner weiteren Erklärung. Nachdem dieser Vorfall entsprechend gewürdigt wurde, machte sich die Gesellschaft wieder auf den Heimweg. So eine Inszenierung ist nicht alltäglich. Das musste der Gastgeber ganz bescheiden bestätigen. Wer von den Teilnehmern wird  so ein Ereignis  jemals vergessen?

Drei Tage später, am 10. Mai 2016,  setzte die Vereinsredaktion einen kurzen Artikel (zu lesen ebenda) in ihre Homepage unter dem Titel:

Erzählungen vom Wiesengrund

Es wird  in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen eine Fortsetzung unter dem Titel:

‚ Geschichten aus dem Wiesengrund ‚ geben. Das Spektrum der zu erwartenden Themen muss sich nicht ausschließlich auf den Wiesengrund beschränken, sondern es kann sich weit darüber hinaus bis in kosmische Dimensionen erstrecken. Die Erzählungen werden nicht zwangsweise dem  irdisch  konservativen Gedankengut verpflichtet sein, sondern auch Bereiche anstoßen, in denen wir nicht gewohnt sind, zu denken, und wo der Rezeption unserer klassischen Sinne Grenzen gesetzt sind. Unabhängig davon, was man gewohnt ist, als logisch zu erklären, werden auch Pforten spaltenweise zu Räumen geöffnet, hinter denen sich bisher Unbekanntes und vielleicht auch Bedrängendes verbergen mag. Es liegt nicht im Sinne des Autors, mit seinen Geschichten belehren oder  verunsichern zu wollen, sondern lediglich die Wahrnehmung derer zu schulen, die zur Rezeption bereit sind. Im Übrigen trägt Simon Havelke die ganze Verantwortung für alles Weitere …

Die  einzelnen Fortsetzungstitel werden unter dem Kürzel für: Chronologie, Jahr, Monat und Tag geführt. Das sieht dann beispielsweise so aus: C 20160607.  Wenn man jeden Teil als Dokument mit dem zugehörigen Kürzel versieht, dann ordnet sich die Geschichte in einem angelegten Ordner automatisch in eine chronologische Reihenfolge, (sofern das Ordnungsschema im Computer entsprechend eingerichtet ist). Da braucht man keine großen Suchaktionen starten. Zur weiteren Orientierung erscheint dahinter als Erkennung: Folge 1 …. Folge 2 …. Folge 3 …. und so weiter. Vor der Veröffentlichung des Schrifttums, wird es vom Vereinsvorstand Korrektur gelesen.

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C 20160507   1. Folge

Die Arbeitspause hatte er sich redlich verdient. Es war ja nicht allein das, was ihn zu wohliger Schwere auf die Sitzbank unter dem grün berankten Glasdach der Vorlaube seines Wiesenhäuschens zog. Bedächtigen Schrittes folgte er seinem inneren Input: Ruhe. Nichts drängte ihn, aber auch gar nichts. Zeit? Was ist das? Er hatte Zeit, viel Zeit. Bei diesem Gedanken lachte er still in sich hinein.

Als er vor vielen Jahren noch  in der Sonderschule für Körperbehinderte in Burtscheid als Ergotherapeut tätig war, musste er ständig auf die Uhr schauen. Ohne dieses anthropogene Messgerät wäre er total aufgeschmissen gewesen. Da hatte ‚Zeit‘ einen Namen: Um acht Uhr Dienstbeginn, um halb Neun erstes Therapiekind, dann im dreiviertel Stunden Takt das nächste. Um zehn Uhr Frühstückspause. Bis 12 Uhr fünfundvierzig noch drei Behandlungseinheiten. Mittagspause für die Kids und Eßtherapie in den Klassen. Danach für eine halbe Stunde selber ein Stückchen Brot zwischen die Molaren geschoben, damit der Körper nicht ganz vom Fleisch fällt. Der Nachmittag gestaltete sich etwas ruhiger mit Gruppenarbeit oder Ähnlichem. Nachdem das Klientel um 16 Uhr die Schule verlassen hatte, verbrachte er die restliche Zeit bis Feierabend mit Berichtschreiben und all dem Kram, der untrennbar mit seiner Arbeit im Dienste des Landschaftsverbandes Rheinland notwendig war. Er war Angestellter. Tja, da hatte der Begriff ‚Zeit‘ noch Realität. Zeit fühlte sich damals ein bisschen stressig an.  Aber hier im Wiesengrund? Nein, das war vollkommen anders. Hier war er für sich selbst verantwortlich. Hier konnte er seinen inneren Träumen in realiter nachgehen. Hier arbeitete er für sein Wohlbefinden  und für seine Seele. Wenn er sich dessen bewußt wurde, waren  das glückliche Momente. Er, der Endsiebziger, hatte nunmehr Gelegenheit, in der Natur glücklich zu sein. Was für eine Kostbarkeit in einer Welt voller Leid und Tränen.

Mit diesen Gedanken legte er sich  auf die Kissen der Sitzbank und schaute versonnen den emsigen Bienen nach, die summend den Fluglöchern ihrer Wohnungen entstiegen und eifrig den blühenden Futterquellen zustrebten.

Hier war Betrieb. Als Hobbyimker hatte er zurzeit acht aktive Bienenvölker auf diesem Gelände. In der Klemensstraße in Aachen standen noch weitere fünf. Mehr wollte er nicht. Vielleicht ein paar Ableger als Sicherheit über den Winter, wenn der Bestand aus triftigen Gründen schrumpfen werde.

 

Auf dem Bienenplatz dominieren zwei repräsentative Baumstämme von etwa fünf Metern Höhe, die mit ihrer spitzen Haube den Anschein von  ‚Hobbit‘ Wohnungen machen. Doch die Stämme gehörten einmal zu einer großen zweihundert Jahre alte Linde, die in Laurensberg im Straßenwinkel von Roermonder  und Schlottfelder Straße gestanden hatte und vom Blitz heimgesucht worden war.   Innerlich verkohlt und hohl, wurde sie im Jahre Zweitausend vom Grünflächenamt aus Sicherheitsgründen  ‚entsorgt‘  Diese Angelegenheit ist aber eine Geschichte für sich, und es soll  lediglich an dieser Stelle zur allgemeinen Kenntnis gesagt werden, dass der Transport dieses gewaltigen Stammes zum Wiesengrund nicht ohne die Mithilfe des Grünflächenamtes Aachen zustande gekommen wäre. Die Baumruine hätte garantiert ein anderes Schicksal erfahren, wenn  nicht der Alte mit seiner besonderen Wahrnehmung für solche Sachen da gewesen wäre. Als er das ausgebrannte Wrack auf dem Depot des Grünflächenamtes am Madrider Ring entdeckte,  funkte es sofort in seinem Gehirn:

„Boah, was für’n Teil !! Da könnten glatt Bienen drin leben …“

Diese Vorstellung wurde Wirklichkeit. So ist das mit vielen Angelegenheiten in unserem Leben, wenn wir uns wirklich intensiv und ehrlich damit beschäftigen. Der Leiter des Ressorts für Baumpflege – Herr Heine – hatte ein offenes Ohr für diese Idee und sagte:

„Wo sollen wir den hinbringen?“

„Oh bitte nach Neu Moresnet, Friedenstraße vierundzwanzig … aber … in Scheiben .. so kann ich nichts damit anfangen“ …

Nach hinreichender Erklärung des Sachverhaltes – wieso und warum –  war die Sache eigentlich klar, denn mit herkömmlichen Mitteln und nur mit Hilfe einer Schubkarre wäre das Riesenteil von dem Interessenten nicht zu bewegen gewesen … Okay. Auf den Rumpf des Baumes wurde vor dem Zerteilen eine deutliche gelbe Linie der Länge nach aufgesprayt und jedes der etwa 50 cm dicken Scheiben mit einer fortlaufenden Zahl gekennzeichnet. Nur so war es möglich, die Teile nach der Bearbeitung original wieder aufeinander zu setzen. Jetzt stehen sie da. Mit der Kettensäge passend ausgehöhlt und für Bienenwohnungen ideal zubereitet. Die beiden ‚Bienenbäume‘. Der eine BB 1 war schon mehrfach besetzt. Letztes Jahr zog ein Schwarm vom Imkerkollegen  Walter Willms dort ein. Den anderen, BB 2,  hatte der Alte vorsorglich schon ein paar Tage vorher gereinigt und mit ausgebauten Waben für interessierte Bienen Kundschafterinnen attraktiv gemacht.  ‚Komm lieber Mai ‚… ging ihm dabei die Melodie durch den Sinn. Letzte Woche war ausnehmend  schönes Bienenwetter gewesen. Überall blühte es. Die Kirschen streuten bereits Blütenschnee auf den Boden. Warm und sonnig zeigte sich dieser  siebte Maientag im Jahre Zeitausendsechzehn, an dem die Imker im Wiesengrund zu Gast erwartet wurden.  Schwarmzeit, Jubelzeit …

Jetzt aber lag er geruhsam auf der Bank und sank mit freundlichen Gedanken an Dieses und Jenes in einen erquicklichen  Mittagsschlaf. Er hatte ja Zeit.

 

Der Wiesengrund hat seine eigenen Geheimnisse. Es ist ein mit verschiedenen Gehölzen bewachsenes Gelände von gut 4000 qm Fläche. Nach Süden leicht abfallend, reicht er von der Friedensstraße hinunter bis zum Tülje Bach. Die Talsole ist feucht und war früher Sumpfgelände. Durch spätere Aufschüttungen im Zuge der Besiedlung wurde das Terrain in den Jahren um 1985 mit lehmigem Aushub erhöht und fest  planiert. Der Boden war hart wie Beton und platt wie eine Tenne. Da wuchs kein Grashalm …

Erst in den Jahren danach unter den neuen Besitzverhältnissen eines biologisch interessierten Menschen wurde aus der Öde ein rekultiviertes Paradies, wo die Orts übliche Vegetation mit Moor Tümpeln und Feuchtgebieten ihren Platz haben, in denen sich Lurche, Insekten und viele andere Tiere tummeln. Der Antrag zur Schaffung eines Feuchtbiotops fand bei der Landschaftsbehörde in Lüttich tatsächlich Beachtung, wo das Areal seitdem  in der  Landschafts Kartografie als Biotop ausgewiesen ist. Diese Initiative hatte sich gelohnt. Die Renaturierung war kein Kinderspiel. Hier wurde zur Realisierung des Projektes unglaublich viel Körperkraft investiert und  alles ohne Baggerschaufeln geleistet. Es brauchte seine Zeit, bis sich das Paradies allmählich offenbarte. Seitdem sind die Frösche wieder zurückgekehrt, die irgendwo in stillen Winkeln abseits der Wege am Waldesrand des Mertensbusches seit vielen  Jahren  geduldig gewartet hatten, um dahin zurückzukehren, wo ihre Ahnen einst hergekommen sind. Ja, jetzt stößt der Graureiher seinen rauhen harten Ruf wieder in die Luft, wenn er über dem  Wiesengrund nach Beute Ausschau hält.  Dann äugt er stocksteif, –  meistens auf einem Bein stehend, – an einem der Tümpel, bis ein argloses Opfer seinem zielsicheren Hieb erlegen ist. Geben und Nehmen. Das ist ungeschriebenes Gesetz. Sogar eine Fuchsfähe hat ihren Platz gefunden, wo sie jedes Jahr ihre Welpen zur Welt bringt. Der Alte hatte sich mit den Lebewesen des Wiesengrundes vertraut gemacht.

 

Nun aber war die Zeit gekommen, dass er seinen Protagonisten brauchte. Dieser hatte ihm schon viele Jahre Dienste geleistet. Ihre erste Begegnung geschah am 09.07.1961, wo sie sich auf dem Wege begegneten und inkognito wieder verabschiedeten. Solche Erscheinungen gehören zu den Geheimnissen des Lebens und finden keine bestimmte Erklärung. Die Beiden haben sich kennengelernt und achten sich seitdem  in ihrer Persönlichkeit. Es gab wichtige Zäsuren im Dasein des Alten, wo die Existenz seines Protagonisten unabdingbar wurde. Da war zum Beispiel sein Sturz vom Baum am 22. September 2005, wo ihn sein Schutzengelchen vor dem Schlimmsten bewahrt hatte. Schwer verletzt wurde er ins Krankenhaus transportiert. Diese kritische Zeit beschreibt eine umfangreiche Erzählung unter dem Titel: ‚Mein Fall‘ .

Aus dieser Notwendigkeit ruft der Alte:

A : „Hey, Simon, wo steckst du? Ich brauche dich wieder!“

… und wie aus dem Nebel dieser Vision entwickelt sich ein imaginäres Gebilde, wird konkreter, nimmt Formen an, sucht unschlüssig, sich nach hier und dort wendend, um schließlich  dem Rufer entgegen zu gehen:

S : „Hier bin ich. „

A : „Simon, du bist es?“

S : „Ganz zu deinen Diensten. Was wünscht der Herr?“

A : „Laß diese alberne Anrede ! Du musst nicht auf Mephisto mimen !“

 

Nun stehen sich der Alte (A)  und sein Protagonist Simon Havelke (S) gegenüber.

 

A :“Simon, tu mir bitte den Gefallen, mich wieder zu  vertreten !“

S : „Dazu bin ich geschaffen. Natürlich, … wenn der Herr es befiehlt“…

A : „Laß diese Albernheiten. Es ist mir wichtig. Du weißt, dass ich dich nie ohne Grund bitte, meine

Stellvertretung zu übernehmen.“

S : „Weiß ich, weiß ich, stets zu Diensten.“

A : In diesem Falle handelt es sich um eine Geschichte.“

S : Hahaha, Du mit Deinen vielen Geschichten !“

A : Ich meine es ernst ! Das ist nicht zum Lachen ! Wirklich, du musst es verstehen. Geschichten aus dem Wiesengrund. Es ist ein Auftrag, bitteschön, und dem musst du ernsthaft folgen ! Simon ! Hast du verstanden ?“

S : „ Ja, ich habe kapiert.“

A : „Also, hör‘ zu ! Da ist in unserer Imker Homepage eine extra Kolumne eingerichtet extra für deine Arbeit :‚Erzählungen vom Wiesengrund‘ heißt sie. Da wird eine Fortsetzungsgeschichte  erscheinen, wo du eine wichtige Rolle spielst. Als Stellvertreter für die Dinge, die da passieren, trägst  D u  die Verantwortung. Ich halte mich da weitgehend raus. Du bist Derjenige, der seinen Kopf hin hält, wenn  irgendwelche dummen Sachen passieren. Ist das klar? Hast du verstanden?“

S : „Aber ist das nicht ein bißchen feige von dir, dich so aus der Verantwortung zu ziehen?“

A : „… feige nicht, aber vorsorglich. Du ahnst nicht, was aus Geschreibsel und Gequassel alles entstehen kann, wenn es irgendeinem unlauteren Geist nicht gefällt. Nein, nein, da sichere ich mich erst mal ab und übertrage D I R   die Handlungsaufgaben. Es sind alles D e i n e  Geschichten, kapito?“

S : „Okay, das muß ich erst mal verinnerlichen.“

A : „Simon, mein geduldiges Ebenbild, du hast mich schon so oft und so gut vertreten, mach es bitte auch diesmal,…  sei so nett !“

S : „Ja ja, ich kann deiner Bitte nicht widerstehen. So sei ’s denn.“

 

Nachdem sich die Beiden einig waren, versenkten sie ihre Blicke ineinander und behielten den für diese Wandlung nötigen Abstand. Das Zauberwort gewann Gültigkeit und der Alte  verschwand..

 

Simon Havelke hörte die Kelmiser Kirchturm Uhr gerade Dreizehn schlagen. Es war Zeit, die Imkergesellschaft in Eynatten vor dem Hotel Tychon zu empfangen und abzuholen, damit sie den Weg in den Wiesengrund finden, wo ihr Besuch um 14 Uhr angesagt war. .

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